Diskussion:Felix Dahn

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Helium4 in Abschnitt Bertha von Suttner
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den Inhalt des Links "im Kontext konservativ-nationalistischer Literatur" fidne ich hier unpassend. Eine ideologische Linie von Meyer, Dahn, etc zu den Nazis knapp 100 Jahre später zu sehen, mag ja eine Meinung des Autor sein, hat aber imho wenig Tatsachengehalt was Dahn angeht

Ein paar Anmerkungen zum neuesten Forschungsstand: Felix Dahn war ganz sicherlich einer der populärsten und einflußreichsten Protagonisten nationalistischer Literatur im Deutschland der Gründerzeit (also während der 1860er bis 1880er Jahre). Er war aber - und das ist im historischen Kontext wichtig - KEIN Vertreter des Konservatismus, auch nicht in dessen protestantischer Spielart, sondern ein bayerischer Nationalliberaler, der sich 1870/71 von Bismarck und der kleindeutsch-preußischen Reichsgründung überzeugen ließ (entgegen seiner ursprünglich großdeutsch-proösterreichischen Stellungnahmen). Der gründerzeitliche Konservatismus war hingegen noch weithin in vormärzlicher Tradition befangen und partikularistisch-antinational gesinnt. Als literarisch (und wissenschaftlich) herausragender Vertreter des nationalliberalen Gründerzeitnationalismus steht Felix Dahn übrigens durchaus in einer Reihe mit Conrad Ferdinand Meyer, dessen "Bismarck-Jenatsch" zu den frühesten und populärsten literarischen Zeugnissen des nationalistischen Bismarck-Kultes zählt, der dann vor allem um 1900 seine Blüten trieb. Entgegen mancher mythisierenden geschichtspolitischen Sinnstiftung heutiger Tage war nationalistisches Gedankengut in der historischen Realität des 19. Jahrhunderts vor allem ein Produkt der intellektuellen und künstlerischen Betätigung bürgerlich-liberaler Eliten, die sich hier gleichsam als Religionsstifter betätigten. Auch die Genese völkischen Gedankengutes in der Zeit nach 1900 entstammt vor allem diesem Milieu. So ist es denn auch kein Zufall, dass Dahn in seinen letzten Lebensjahren für das dezidiert völkisch konzipierte Leipziger Völkerschlachtdenkmal die Werbetrommel rührte. Findet man doch schon in seinem "Kampf um Rom" nicht nur die topischen Elemente der antiwelschen, antikatholischen und antijesuitischen Kampfrhetorik, sondern eine prinzipielle Ablehnung überkommener christlicher Werte und Normen und statt dassen die Propagierung eines radikalen Sozialdarwinismus samt dem angeblich schrankenlosen "Recht des Stärkeren". Neben Ernst Haeckel (1834-1919) war Dahn in Deutschland übrigens einer der frühesten Darwin-Rezipienten, der biologistisches Gedankengut auf die Welt der Politik übertrug. Natürlich kann man Dahn dabei nicht für die NS-Bewegung verantwortlich machen, entstand diese doch erst Jahre nach seinem Tod und überdies nach der Epochenzäsur des Ersten Weltkriegs. Und mit Ideologie hat das Alles ohnehin eher Weniger zu tun. Schon eher mit Religion - wie der Nationalismus denn überhaupt als moderne Religion angesprochen werden muß. Andererseits ist nicht von der Hand zu weisen, dass es bestimmte kulturelle Traditionen gab, die den geistigen Nährboden des Nationalsozialismus bildeten und bei denen er sich in eklektischer Manier bedienen konnte. Der germanenmythische Gründerzeitnationalismus à la Felix Dahn muß als eine frühe Variante zweifellos hierzu gerechnet werden. Wohlgemerkt: Natürlich nicht exklusiv und schon gar nicht als historische Einbahnstraße! Aber doch als ein Baustein, der Verwendung finden konnte.

Dr. Hans Rudolf Wahl

Werkverzeichnis komplettieren[Quelltext bearbeiten]

Hallo, für alle die Dahn einfach gerne lesen wäre es nett, wenn wir das Werkverzeichnis nach und nach komplettieren könnten. Längerfristig wäre dann im Artikel die Aufteilung in wissenschaftliche Werke und Belletristik sinnvoll. Gruß--LS 17:35, 22. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Roman "Ein Kampf um Rom"[Quelltext bearbeiten]

Felix Dahns Roman "Ein Kampf um Rom" beinhaltete keineswegs eine nationalsozialistische Botschaft a la "Wir werden weitermarschieren, bis alles in Scherben fällt, heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt!". Solche leichtfertigen und chauvinistisch größenwahnsinnigen agressiv-kriegerischen Welteroberungspläne und Allmachtsphantasien waren Dahn fremd. Dahns Roman "Ein Kampf um Rom" enthielt vielmehr eine Warnung vor Überschätzung augenblicklicher Erfolge, und wurde im wilheminischen Kaiserreich auch so verstanden. Keineswegs wollte er Deutschland zu verbrecherischen Angriffskriegen auffordern. --91.52.154.204 09:12, 28. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Graz: Felix-Dahnplatz[Quelltext bearbeiten]

Vermute dass der Platz nächst Sacre Coeur, Petersgasse, Schörgelgasse, Nibelungengasse nach ihm benannt ist. --Helium4 (Diskussion) 14:57, 21. Jun. 2014 (CEST)Beantworten

Bertha von Suttner[Quelltext bearbeiten]

Felix Dahn mokierte sich (wann?) über Bertha von Suttner: „Das Schwert ist Mannes eigen - wo Männer fechten, hat das Weib zu schweigen.“ http://orf.at/stories/2234622/2234806/ Eine Stimme für Friede und Freiheit, ORF.at vom 21. Juni 2014 --Helium4 (Diskussion) 15:06, 21. Jun. 2014 (CEST)Beantworten