Diskussion:Hans Schleif

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Preferto in Abschnitt Sterbedatum
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wird demnächst ergänzt:

  • Akademischer Werdegang, erste Tätigkeiten in Olympia unter Dörpfeld
  • Werdegang in der SS, pers. Beziehung zu Himmler
  • Professur in Berlin (erst TU, dann FWU)
  • Tätigkeit als Generaltreuhänder Ost und im Rahmen des Kommando Paulsen
  • Ausgewählte Publikationen

Dirk Mahsarski 16:18, 3. Jun. 2009 (CEST)Beantworten


Kriegseinsatz[Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung im Artikel
  • ("Von Oktober 1939 bis Mitte 1941 beteiligte sich Schleif im Auftrag des Ahnenerbes am Kunst- und Kulturgutraub in Polen. In der ersten Phase der Deutschen Besetzung Polens war er Mitglied des Sonderkommandos Paulsen, wobei er sich durch seine Skrupellosigkeit auszeichnete. Dementsprechend wurde er im Rahmen der Haupttreuhandstelle Ost, für die das Ahnenerbe wissenschaftliches Personal und Verwaltungskräfte zur Verfügung stelle, zum Treuhänder für Posen ernannt.[2]")

ist nicht korrekt. Denn: Schleif war nachweislich nicht Mitglied des Sonderkommandos Paulsen, denn erstens hatte Schleif einen zu hohen Dienstgrad in der SS für diese Zuordnung (er war bereits Hauptsturmführer) und zweitens war er nach BA B0288-75 vom 16.12.1939 schon lange vor seiner offiziellen "Bestallung" als Generaltreuhänder (im Februar 1940) bereits in Posen tätig (in diesem Dokument fordert er von Posen aus als seine Mitarbeiter die Wissenschaftler Petersen, Buttler, von Seefeld, Stelzer und Heidenreich aus Berlin an - ein solcher Vorgang wäre ihm sicher nicht möglich gewesen, wenn er Paulsen in einem Sonderkommando im Generalgouvernement unterstellt gewesen wäre). Außerdem ist nach dem Gesuch der Gestapo Posen vom 30.07.1940 in BA B0288-42 an den Generalträuhänder Harmjanz in Berlin die Sicherung des Kunst- und Kulturgutes im Warthegau "bisher nicht erfolgt", weil Schleif sich geweigert habe, diese überhaupt zu erfassen. Der weitere Vorgang umfasst den Streit zwischen SS-Hauptsturmführer Dr. Kraut u.a. auf der einen Seite (der auftragsgemäß die Kulturgüter im Warthegau "sichern", also plündern lassen wollte) und Hans Schleif auf der anderen Seite, der ein solches Vorgehen offenbar für unsystematisch und wissenschaftlich wertlos hielt. Siehe Akte BA B0288. Schließlich wird Schleif abberufen mit der Mitteilung von Harmjanz in Bundesarchiv-NS21-2288-13 vom 19.9.1940 an Schleif: „So, wie Sie bisher Ihre Aufgabe als Treuhänder aufgefasst haben, sind die Voraussetzungen nicht erfüllt.“ Ich empfehle eine Änderung im folgenden Wortlaut, die mit den verfügbaren Quellen (Bundesarchiv B0288) vereinbar ist:

  • "Von Oktober 1939 bis Mitte 1941 war Schleif im Namen des Ahnenerbes mit dem Kunst- und Kulturgutraub in Polen beauftragt, wobei er sich jedoch diesem Auftrag widersetzte und eigenmächtig eine prähistorische Sammlung aus einem Warschauer Museum nach Posen abtransportieren ließ, um dort ein neues Museum nach seinen Vorstellungen einzurichten. Anschließend wurde er zum Treuhänder der Haupttreuhandstelle Ost in Posen ernannt.[2]"

Preferto 23:24, 24. Okt. 2011 (CEST)Beantworten


Schaut man sich Schleifs SS-Personalakte - BArch (ehem. BDC), SSO, Schleif, Hans (23.02.1902) - und seine Ahnenerbe-Akte - BARch (ehem. BDC), DS, Lehr- und Forschungsamt Ahnenerbe, Schleif, Hans (23.02.1902) - und vor allem die von Andrzej Me̜żýnski publizierten Unterlagen zum Sonderkommando Paulsen (insbes. S. 20f.) genauer an, dann ergibt sich klar, dass Schleif sehr wohl unter dem Kommando von Paulsen gearbeitet hat. Zwar hatte Schleif in der Tat den höhren Rang, aber das SK Paulsen war ziemlich ad hoc gebildet worden. Im Laufe seiner Existenz wurde die Kontrolle dann auch immer stärker von Wolfram Sievers selbst übernommen. Auch sind Doppelunterstellungen (SK und HTO)innerhalb der SS nicht so ungewöhnlich. Das gilt umsomehr, wenn das SK, das selbst sowohl dem SD als auch dem Ahnenerbe unterstellt war, davon profitieren konnte. Davon, dass Schleif sich dem Auftrag des SK Paulsen widerstetzte, kann dabei keine Rede sein, selbst wenn er sich nicht unbedingt an Paulsens Anweisungen hielt. Entsprechend fallen auch die Analysen von Pringle und Me̜żýnski aus.
Alle weitergehenden Überlegungen sind derzeit noch Theoriefindung, auch wenn dabei vielleicht einzelne neue Akten herangezogen werden, weil sie nicht durch die bereits publizierte Sekundärliteratur abgedeckt werden. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass das nicht unbedingt immer befriedigend ist.
-- Gruß, Dirk Mahsarski 10:07, 31. Okt. 2011 (CET)Beantworten

Prähistoriker vs. Klassischer Archäologe[Quelltext bearbeiten]

Als Teil der Änderungen wurde die Verortung als Prähistoriker aus der Einleitung gestrichen. Wenn es keine gut begründeten Einwände gibt, werde ich die bei meiner Durchsicht des Artikels wieder einfügen. Schleif hat von 1935 bis 1939 für die SS eine ganze Reihe von Ausgrabungen durchgeführt, die definitiv in den Gegenstandsbereich der Prähistorischen Archäologie fallen. Auch die von ihm von 1938 bis 1940 geleitete Lehr- und Forschungsstätte Ausgrabungen des SS-Ahnenerbes war im Bereich der Prähistorischen und nicht der Klassischen Archäologie tätig.

Gruß, Dirk Mahsarski 10:45, 14. Okt. 2011 (CEST)Beantworten


Da es keinen Widerspruch gegeben hat und Schleif mehrere Jahre im Bereich der Prähistorischen Archäologie tätig gewesen ist, werde ich den Punkt wieder mit aufnehmen.
--- Gruß, Dirk Mahsarski 10:56, 24. Okt. 2011 (CEST)Beantworten
Alles eine Frage der Defiition. Man könnte auch sagen, daß er Bauforscher und gar kein Archäologe war. Marcus Cyron Reden 00:12, 1. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Sterbedatum[Quelltext bearbeiten]

Da gibts immer wieder die Einfügung 27. April 1945. Sollte man das nicht im Artikel erwähnen? -> siehe Grabstein (Weblink) --Schreiben Seltsam? 22:58, 3. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Der Verweis auf den Weblink auf den Grabstein ist erst bei einem der letzten Änderungsversuch aufgetaucht. Bisher ist immer nur das (noch) nicht publizierte Theaterstück als Beleg angeführt worden, was m.M.n. in keinster Weise den Ansprüchen an einen sauberen Quellennachweis genügt. Der Grabstein scheint mir wiederum eher ein Gedenkstein zu sein.
Gegen die Änderungsversuche spricht zudem auch, dass die einschlägige Sekundärliteratur einhellig das bisher im Artikel angegebene Datum angibt. Umgekehrt enthält zumindest der Aufsatz von Veit Stürmer keinen explizizen Verweis auf einen Totenschein o.ä, über den der Enkel und Verfasser des Theaterstückes laut eigener Aussage verfügt.
Nach den Regeln für nachprüfbare Referenzen und gegen Theoriefindung und orginäre Forschung wäre es m.M.n. sauberer, weiterhin nur das publizierte Todesdatum anzugeben, bis das abweichende Datum mit der entsprechenden Sterbeurkunde als Quellenbeleg ebenfalls in einem anerkannten Fachartikel publiziert wurde. Damit soll nicht gesagt sein, dass ich das abweichende Datum grundsätzlich für falsch oder unglaubwürdig halte, es ist nur (noch) nicht in der publizierten Sekundärliteratur zu finden.
-- Gruß, Dirk Mahsarski (Diskussion) 09:35, 4. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Ok, warten wirs ab... --Schreiben Seltsam? 10:34, 4. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Das falsche Todesdatum (25.4.) geht zurück auf ein Dokument im Deutschen Archäologischen Institut Berlin (DAI). Dort gibt es eine maschinenschriftliche und signierte Aussage vom 6. September 1945 von einer Charlotte Busch-Geertsema, in der sie berichtet, dass ihr selbst nach einem Besuch und Gespräch in der Geisenheimer Str. 12 von einem ihr nicht näher bekanntem "Fräulein Bergner" vor Ort berichtet wurde, dass sich HS am 25. April selbst getötet habe. Auf dieses Dokument berufen sich Stürmer et al. Die offizielle Sterbeurkunde des Standesamts Berlin-Wilmersdorf (öffentlich einzusehen in den Aufführungen des erwähnten Theaterstücks am Deutschen Theater) geht hingegen zurück auf die persönliche, behördlich bestätigte Auskunft der Schwiegereltern, die die vier Leichen selbst aufgefunden haben. Preferto (Diskussion) 23:43, 26. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Mit dem Aufsatz von Stephan Lehmann gibt es jetzt einen zitierfähigen Beleg für das Todesdatum 27. April (Lehmann 2012, S. 218).
-- Gruß, Dirk Mahsarski (Diskussion) 08:40, 27. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Da es bzgl des Todesdatums im Artikel Hin- und Herrevertieren gab wäre es m.E. gut Sterbedatum und Umstände mit einem Einzelnachweis zu versehen und ggf. auch im Text belegt auf das alternative Sterbedatum einzugehen. Gruß --Schreiben Seltsam? 09:22, 27. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Der Aufsatz von Stephan Lehmann enthält allerdings in Fußnote 61 nur die (zutreffende) Behauptung, aber keine Quellenangabe zum Sterbedatum - daher ist es durchaus eine Frage, warum diese Referenz, nur weil sie als Fußnote in einem Sammelband abgedruckt wurde, zitierfähiger sein soll als die Todesurkunde selbst. Der bei Lehmann und im Internet abgebildete Keramikstein ist aber tatsächlich Teil des Grabes der Familie im Ehrenhain Lichterfelde. -- Preferto (Diskussion) 00:31, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten