Diskussion:Haskala

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Das Wort Vernünftigkeit klingt eigenartig; das Substantiv von vernünftig ist doch wohl Vernunft! --Schubbay 19:01, 12. Nov 2004 (CET)

soweit ich in mendelssohns biographie und werk eingedrungen bin (was nicht viel heißen muss) würde ich sagen, dass er sich als streng orthodoxer, den gesetzen überaus treuer jude gegen de haskala gerichtet hätte und von dieser nur als vordenker und stammvater auserwählt wurde. mit recht, insofern stimmt der beitrag, ich (und mit ich meine ich jemand anderen, der darin erfahung hat) würde ihn lediglich um einen kritischen kommentar über mendelssohns wahrscheinliche einwände bereichern.

Ob Mendelssohn den Begriff „Haskala“ gebrauchte, weiß ich nicht, sicher ist, dass er sehr wohl als Stammvater einer jüdischen Aufklärung gelten kann: Auf der einen Seite, wie du richtig schreibst, als gesetzestreuer Jude, auf der anderen Seite als einer der wichtigsten Aufklärer, wofür sein Aufsatz (den ich leider nicht gelesen habe) über die Frage, was „Aufklärung“ bedeute, der noch vor Kants berühmtem Aufsatz zur gleichen Fragestellung erschien, wohl das beste Beispiel ist. Seine Verbindung von aufgeklärtem Denken und sehr traditionalistischem Judentum sah folgendermaßen aus: Die Religion selbst und das moralische Gesetz sei auf Vernunft gebaut und allen Menschen gemeinsam, da gebe es nichts spezifisch jüdisches, das rituelle Gesetz sei dagegen speziell dem jüdischen Volk als Weg zum Glück offenbart und ebenfalls rational überprüfbar. Eine ähnliche Position vertritt übrigens später sein Sohn Abraham, der ebenfalls die Unterschiede zwischen Judentum und den anderen Religonen als solche der Form ansieht, aber im Gegensatz zum, Vater die „Form des Christentums“ als der „Form des Judentums“ weit überlegen ansieht. --Hannes2 Diskussion  17:56, 3. Sep 2006 (CEST)
Es gibt noch andere Aspekte: Mendelssohn betrachtete den Talmud als unantastbar - im Gegensatz zu den Maskilim der 2. Generation (Ascher, Euchel, Bendavid, Maimon u.A.) wollte er den Talmud nicht ändern. Er sprach sich aber dafür aus, dass man ev. nicht mehr so viel Zeit damit zubringen müsse, den Talmud zu lernen, lesen, rezipieren, sondern dass man ebenfalls eine profane Bildung erhalten sollte (Rechnen, Lesen und Schreiben in der Landessprache). Die Forderung war also einerseits an die nicht-Juden, die "Aufklärung des Menschen" auch ernst zu nehmen und Juden Zugang zu Bildung zu ermöglichen, als auch an die Juden selbst, zur besseren Integration auch die Landessprache endlich zu lernen (u.A.). Eine Forderung, die z.B. alle Maskilim teilten und womit sie so erfolgreich waren, dass schon knappe 20 Jahre später (die Haskala dauerte im Übrigen nicht nur 10 Jahre..) die Kinder kaum noch hebräisch lernten und die Schriften des Judentums kaum noch lesen und verstehen konnten. Insofern unterlag die Haskala auch einer inhaltlichen Wende - Mendelssohn hätte niemals gesagt, das Ziel sei eine "Säkularisierung" (btw. ist der Begriff hier falsch benutzt. Die "Trennung von Kirche und Staat" ist der Laizismus. Kann zwar mit der Säkularisierung einhergehen, muss aber nicht) - nein, das Ziel war "die Aufklärung des Juden als Jude". Anders sieht es dann später aus - beispielsweise ein Salomon Maimon betrachtet zwar die Historie von Talmud, Chaddismus, Kabbala und Judentum mit Respekt, ist aber selbst so säkulär, dass er nicht einmal mehr in die Synagoge geht. Für Mendelssohn existierten auch noch absolute Wahrheiten (Existenz Gottes, Gebote etc.), welche in der 2. Generation nicht einmal mehr beachtet wurden, da sämtliche Maskilim nach Mendelssohn Kantianer waren. Kurzum: Mendelssohn glaubte an die Vereinbarkeit von Glauben, Lehre und Vernunft und ging bewusst nur kleine Schritte, um möglichst viele Orthodoxe für die Idee der Aufklärung/Bildung zu gewinnen. Da aus dieser Richtung aber kaum eine Reaktion erfolgte (in Russland z.B. erst 100 Jahre später), wurden seine Nachfolger immer radikaler und abweisender gegenüber den Traditionalisten. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit - und jetzt bitte aufwachen ;) --84.61.32.36 03:01, 28. Sep 2010 (CEST)

dümmliche Parteienwerbung[Quelltext bearbeiten]

Zitat: "Das Abgeordnetenbüro der thüringischen Politikerin Katharina König (Die Linke) in Saalfeld trägt den Namen Haskala. Literatur"
Meine Katze heißt Haskala, un meine zweite Festplatte auch - komm ich jetzt auch in die Wikipedia ? --78.42.75.77 15:24, 27. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]

wenn dies mit Liteartur/Weblink belegt werden kann, könnte man eine Begriffsklärungsseite erstellen. Im Artikel hat es keinen Bezug. --Solemio (Diskussion) 18:36, 27. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]

aufgeklärte Despoten (??)[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel steht folgender Satz:

Sie fand auch Unterstützung bei einigen wenigen Christen und „aufgeklärten Despoten“, die die Minderheit in der Bevölkerung integrieren wollten.

Wenn ich das richtig verstehe werden mit diesem Satz diejenigen Juden welche sich in die Gesellschaft integrieren wollen als Despoten denunziiert. Ausserdem sagt dieser Satz dass die Bewegung nur von wenigen Christen unterstützt wurde. Gibt es Belege dafür? (nicht signierter Beitrag von 129.132.187.95 (Diskussion) 10:29, 19. Dez. 2014 (CET))[Beantworten]

Dafür das die Haskala die zentrale Erneuerungsbewegung des europäischen Judentums war, ist dieser Artikel äußerst dünn geraten. Warum? Es fehlen u.a. auch jegliche Einzelnachweise für den Artikeltext. Der Leser möchte aber nachvollziehen, woher die Artikelautoren ihre Informationen gezogen haben. Werden die Einzelnachweise noch nachgetragen?

Nun noch inhaltliche Kritik:

Die jüdischen Aufklärer wie Mendelssohn oder Wessely verwendeten den Begriff Haskala gar nicht für ihr Unterfangen. Sie verwandten den Terminus Haskala im Sinne von Vernünftigkeit bzw. Verstand, so wie ihn auch jüdische Gelehrte des Mittelalters bereits in diesem Sinne gebrauchten. Erstmalig ausdrücklich in der Bedeutung von Aufklärung taucht der Begriff Haskala erst 1813 in einem Artikel von Juda Loeb Jeiteles auf. Zu dem Zeitpunkt war ein Großteil des Haskala - zumindest in Westeuropa - aber fast schon wieder vorbei. Siehe dazu u.a. Christoph Schulte: Die jüdische Aufklärung - Philosophie, Religion, Geschichte, Verlag C.H. Beck, München, 2000, ISBN 3-406-48880-3, Seite 17 ff..

Der Artikel geht leider auch nicht auf den deutlich anderen Charkter der Haskala in Osteuropa ein, die dort eindeutig national-romantische Züge annahm, Hebräisch auch als Sprache für moderne Literatur benutzte und mit dem Chassidismus auch ganz andere, mächtige Gegner hatte. Das müsste im Artikel noch nachgearbeitet werden. Dazu empfehle ich euch Seite 122 ff. im dünnen Bändchen Jüdische Geschichte von Kurt Schubert (2012 in 7. Auflage bei C.H. Beck unter ISBN 978 3 406 44918 5 erschienen). Tobias Grill schreibt in seinem Buch Der Westen im Osten - Deutsches Judentum und jüdische Bildungsreform in Osteuropa (1783-1939), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2013, ISBN 97835225570296 dazu auf Seite 23 u.a.: "Neben einer verhältnisgeringen Akzeptanz unterschied sich die osteuropäische Haskala auch in ihrer weiteren Entwicklung insofern prägnant von ihrem deutschen Vorbild, als sie einen deutlich "jüdischeren" Charakter aufwies. Dies zeigte sich in erster Linie im Festhalten an der traditionellen Diglossie, indem die beiden jüdischen Sprachen Hebräisch und Jiddisch als sprachliche Medien zur Verbreitung der Aufklärung herangezogen wurden ..."

Auch kommt die neuere Forschung zum Ergebnis, dass die Haskala nicht zuerst in Mittel- und Westeuropa entstand, und sich erst danach nach Osteuropa ausbreitete, sondern dass sie in mehreren Zentren Mittel- und Osteuropas gleichzeitig entstand, und ein Ergebnis der intensiven Kontakte zwischen den beiden Teilen der aschkenasischen Diaspora war. Siehe dazu: Israel Bartal: Geschichte der Juden im östlichen Europa 1772-1881, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2011, ISBN 9783525363829, Seite 101 ff..

Fazit: Leider sind einige Sachverhalte im Artikel falsch bzw. nicht nach dem aktuellen Forschungsstand dargestellt und wichtige Aspekte des Lemmas fehlen ganz. Da müssen die Artikelautoren noch viel nacharbeiten. Der Artikelverbesserer (Diskussion) 06:05, 14. Feb. 2018 (CET)[Beantworten]

Ist auf alle Fälle ausbaufähig, aber so zusammenfassend kurz und populärwissenschaftlich, wie es geschrieben ist, stimmt es schon. Mit der Rolle Mendelssohns im Artikel bin ich jedoch auch nicht zufrieden. Die Haskala und das daraus entstandene Reformjudentum sind im Judentum eine Wissenschaft für sich und Gegenstand unzähliger Publikationen und Diskussionen. Da müssten Experten ran, aber von beiden Seiten. Ob sich da jemand kostenlos findet, mag ich zu bezweifeln. Shalom --2003:E5:1F0E:EA65:D871:4589:5997:AD68 13:42, 17. Mai 2019 (CEST)[Beantworten]

Enthält Haskala bereits den bestimmten Artikel oder nicht? Also ist es »Bildung« oder »Die Bildung« oder ist der Artikel Wortbestandteil geworden (vergl. »Achtundzwanzig«, eigentlich bestehend aus mehreren Wörtern), bzw. gibt es »ההשכלה«, also haHaskala?— Sivizius (Diskussion) 15:19, 26. Aug. 2020 (CEST)[Beantworten]

Es enthält den Artikel nicht. Vgl. den hebr. Wikipedia-Artikel: «תנועת ההשכלה היהודית» -- Dietrich (Diskussion) 12:47, 7. Jul. 2022 (CEST)[Beantworten]