Diskussion:Hermann Bahr

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Mepherl in Abschnitt Familienverhältnisse – Tochter Natalie Elisabeth Bahr
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Zitat von Hermann Bahr[Quelltext bearbeiten]

Häufig wurde er das Ziel von Angriffen in der Zeitschrift Die Fackel von Karl Kraus. Er verkündete in einem Esay: "Die Herrschaft des Naturalismus ist vorbei, es hat sich seine Rolle ausgespielt, sein Zauber ist gebrochen".

Hier ist nicht klar, wer diesen Ausspruch getätigt hat, Bahr oder Kraus.

Das Zitat stammt von Bahr aus dem Essay "Die Überwindung des Naturalismus" (1. Zeile, abgedruckt im gleichnamigen Buch, S. 152 der E.A.) und lautet eigentlich: "Die Herrschaft des Naturalismus ist vorüber, seine Rolle ist ausgespielt, sein Zauber ist gebrochen." -- Mepherl 16:02, 24. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Antisemitismus[Quelltext bearbeiten]

Folgende Passage habe ich umformuliert: "Aufgrund seiner antisemitisch gefärbten Reden wird ihm die Immatrikulation 1883 in Graz verwehrt, schließlich kann Bahr aber in Czernowitz weiterstudieren. Im März 1884 muss Bahr wegen erneut antiösterreichischer und antisemitischer Reden auch diese Universität verlassen, worauf er Österreich zunächst den Rücken kehrt und sich an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin einschreibt." Sie erweckt den Anschein, dass Bahr ein Anti-Semit ist. Die Passage ist nicht belegt und eine Internet-Recherche bringt ähnliche Aussagen nur aus äußerst trübe Quellen. Ich kann mir nicht vorstellen (darin mag ich mich täuschen), dass im Wien der 1880er Jahre Anti-Semitismus ein Ausschlussgrund gewesen sein kann - eher das Gegenteil. Was aber wohl deutlich gegen einen Anti-Semitismus Bahrs spricht ist sein Buch über das Thema, wo es u.a. in der Einleitung heißt: "Der Antisemitismus ist der Morphinismus der kleinen Leute. Man will Leidenschaft, Schwung und Taumel, und ihre natürlichen Quellen sind erschöpft. Sie haben keine große Idee, kein sittliches Pathos, die die Wonnen der Begeisterung erwecken könnten. Und weil ihnen die Wollust der Liebe fehlt, versuchen sie es mit der Wollust des Hasses." (Hermann Bahr Der Antisemitismus, Berlin 1894, S.Fischer Verlag, S.2.) So spricht kein Anti-Semit.--Konrad Stein 15:12, 17. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Hm, vielleicht hat er sich geläutert? Er wäre nicht der einzige. Seine politischen Freunde aus den 80ern waren jedenfalls sehr antisemitisch.--87.162.17.158 01:09, 3. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Beste IP, hast Du da Überblick und Quellen? Ich fände es sehr nötig, diese trübe Zeit etwas aufzuklaren und durch Fakten und Dokumente zu unterfüttern. --Konrad Stein 00:19, 4. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Oh, doch: Er war Antisemit, hat sich aber gewandelt. Der Ausschlussgrund in Wien war aber die Rede am Wagner-Kommers, wo er sich Deutschnational gerierte. Sowohl in Graz als auch in Czernowitz waren es wiederum die deutschnationale Agitation, die ihm das Weitertreiben des Studiums verhinderten. Als grundsätzliche Quelle dafür kann die altersmilde Rückschau im "Selbstbildnis" herhalten, aber auch die ansonsten nicht immer verlässliche 'Biographie' Donald Daviaus. -- Mepherl 09:52, 23. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Unter "Weiteres" steht: Als Fragesteller: Der Antisemitismus. […] Interviews, eine der frühestens Anwendungen Was heißt "eine der frühestens Anwendungen"?--87.162.17.158 01:03, 3. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Ja, das finde ich auch unklar. Ich vermute, dass gemeint ist, es handle sich um einen der ersten Interviewbände der Geschichte, was hinkommen dürfte. -- Mepherl 16:02, 24. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Brigitte Hamann zitiert in ihrem Buch Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth (Taschenbuchausgabe München 2003, Seite 260) Anna Bahr-Mildenburg in einem Brief von 1933 an den Reichskanzler H.H., in dem sie betont, daß auch ihr Ehemann "schon vor sehr langer Zeit Ihr wahrster Prophet war", mit Originalquellenhinweis als Fußnote.--Mondrian v. Lüttichau (Diskussion) 12:41, 15. Jul. 2016 (CEST)Beantworten

Das ist nicht verwunderlich, fasst das ganze aber zu kurz. Bahr war ab Ende der 1920erjahre krank, mit Neigung zur Demenz. Dass er für die „Hitlerei“ schwärme, steht auch in Schnitzlers Tagebuch, es wurde aber nie zur klaren Unterstützung, dazu war er zu katholisch und krank. Umgekehrt erschien eben genau zur Zeit des von Dir gebrachten Zitats ein Artikel im Stürmer gegen ihn und seine Frau. Dass sie hier versuchte, politisch zu agieren, ist anzunehmen. Der Artikel wäre entsprechend auszubauen, aber leider fehlt zu den letzten Jahren einiges an Forschung. --Mepherl (Diskussion) 22:08, 15. Jul. 2016 (CEST)Beantworten

Abschlussrede am Gymnasium[Quelltext bearbeiten]

Lieber Mepherl! Hat er wirklich das Gymnasium mit der Abschlussrede abgeschlossen od. hat er die halt am Ende, sprich: nach der Matura, gehalten? Da wäre eine sprachliche Präzisierung wünschenswert. Nichts für ungut --Lapepinilla (Diskussion) 09:48, 13. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Sprachliche Präzisierung wird gleich vorgenommen! --Mepherl (Diskussion) 10:26, 17. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Yeah, Mepherl, yeah! --Lapepinilla (Diskussion) 11:34, 17. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Daviaus "Biographie"[Quelltext bearbeiten]

Gerade hat Schreibfederchen begonnen den Eintrag mit Informationen aus der Biographie Daviaus zu ergänzen. Abgesehen davon, dass diese dreißig Jahre alt ist, ist sie auch sehr unzuverlässig. Aussagen wie diese:

Er fand vor allem die Rolle der Tradition im Leben der französischen Durchschnittsbürger beeindruckend.<ref>Vgl. Donald G. Daviau: Der Mann von Übermorgen. Hermann Bahr 1863-1934. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1984, S. 22.</ref>

sind Gefühlsaussagen und keine inhaltlichen Belege.

Diese, aber auch die, wie wichtig im Salzburg und das Theater waren, beruhen sehr stark auf dem Selbstbildnis, so Daviau überhaupt Quellen angibt. Zum Selbstbildnis als Quelle vergl. den Aufsatz von Martin Anton Müller im Tagungsband von 2014, zu Fehlern Daviaus: http://www.univie.ac.at/bahr/node/43994

--Mepherl (Diskussion) 08:51, 9. Feb. 2015 (CET)Beantworten

[Diskussion, begonnen auf der Benutzerseite von Mepherl, hierher transferiert von demselben:

Ich bitte um Info, wieso das Bahr-Buch von Daviau als unzuverlässig eingestuft wird und entsprechende Ergänzungen, die auf dieser Quelle basieren, gelöscht wurden. --Gervulpes (Diskussion) 17:07, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Siehe die Diskussionseite des entsprechenden Eintrags! Daviau irrt sich in diesem Buch sogar beim Todestag Bahrs. Außerdem – hier der Verweis auf den Aufsatz "Das Selbstbildnis als Quelle" von 2014 – ist Bahrs Autobiographie nicht unbedingt historisch akkurat. Daviau übernimmt dieses aber völlig unkritisch. --Mepherl (Diskussion) 17:19, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Hallo Mepherl, sorry für die falsche Platzierung. Grundsätzlich hast Du mit Daviau schon recht, bezüglich der Ergänzungen von Schreibfederl find ich die Löschung aber übertrieben, da gings ja nicht um den Todestag oder die anderen beim Bahr-Projekt aufgelisteten Unrichtigkeiten. Wikipedia-Artikel sind halt oft eine Gratwanderung zwischen Fachwissenschaft und Populärinfo... --Gervulpes (Diskussion) 17:44, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Hallo Gervulpes, du hast Recht, mein Zögern, die Löschung vorzunehmen, kannst Du daran ablesen, dass ich zuerst eine Überarbeitung versucht habe und die dann auch zurückgenommen habe. Der Grund lag daran, dass eben alle Aussagen Stimmungsbilder waren, von denen nur ein Teil faktenbasiert war. Beispielsweise stand da sinngemäß "Bahr war ein frühreifer und erstklassiger Schüler" – die Zeugnisse lassen sich auf der Zeitleiste des Bahr-Projekts nachlesen, "erstklassiger Schüler" stimmt. Aber frühreif? Das ist Dichtung von Daviau oder vielleicht auch nur aus dem Selbstbildnis abgeschrieben, dann sollte man auf dieses verweisen. Oder die Sache mit dem Sozialismus: Dass Bahr mit der Maturarede zum Sozialist wurde, ist unwahrscheinlich, weil niemand bei einem öffentlichen Auftritt sich plötzlich wandelt. Gymnasien waren durchaus politische Bildungsanstalten, da gäbe es einiges zu erforschen, wurde auch einiges erforscht. Aber Daviau glaubt einfach dem Selbstbildnis. Also auch hier: Das Selbstbildnis zitieren wäre ehrlicher gewesen, die Aussage selbst ist zweifelhaft. Und über Bahrs Stilisierung von Paris in seinem Leben, siehe den Aufsatz zum "Selbstbildnis als Quelle". --Mepherl (Diskussion) 16:20, 12. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Familienverhältnisse – Tochter Natalie Elisabeth Bahr[Quelltext bearbeiten]

Umseitig steht:

»Hermann Bahr heiratete 1895 die jüdische Schauspielerin Rosa Jokl (1871–1940),[15] wenngleich sie, bedingt durch die Engagements seiner Frau, oft längere Zeit getrennt lebten. Fünf Jahre nach Schließung der Ehe trennte sich das Paar, die Scheidung erfolgte allerdings erst 1909, und Bahr bezahlte seiner Ex-Frau bis an sein Lebensende Unterhalt.«

Im Hermann-Bahr-Projekt an der Universität Wien (siehe Hermann Bahr#Weblinks) findet sich unter https://bahr.univie.ac.at/sites/all/stammbaum/languages/de/index.html ein umfangreicher Stammbaum mit Hermann Bahrs Verwandten (so ist z.B. u.a. Hermann Bahrs 2. Ehefrau Anna Bahr-Milschan, geborene Anna Bellschan von Mildenburg eine Großtante des Alt-Nazis und SS-Veteranen Herbert Bellschan-Mildenburg, auch (Bellschan) von Mildenburg).

In dem Stammbaum findet sich, wie auf der Startseite Diagramm der Startperson zu sehen, eine gemeinsame Tochter von Hermann Bahr und seiner ersten Frau Rosa Jokl: Natalie Elisabeth Bahr, geb. 29.03.1907.

Wenn sich Hermann Bahr und Rosa Jokl fünf Jahre nach Eheschließung (1895) trennten, also 1900, die gemeinsame Tochter jedoch erst 1907 auf die Welt kam, passt hier irgendetwas in den Daten nicht zusammen. In den Weblinks findet sich ein Link zu einer archivierten Kurzbiografie Bahr, Hermann im Projekt Literatur im Kontext an der Universität Wien. Hier findet sich u.a. dieser Biografieteil:

»Nach seiner Heirat mit der Schauspielerin Rosa Jokl (1895) wird er literarischer Berater von Ver Sacrum (1887-1900) und ab 1899 Theaterkritiker des Neuen Wiener Tagblatts. In den folgenden Jahren unternimmt er Reisen u.a. nach Rom, Neapel, Paris, Dalmatien und Athen. 1906 holt ihn Max Reinhardt als Regisseur nach Berlin. Im selben Jahr besucht er mit seiner Geliebten, der Schauspielerin Anna Mildenburg, Holland, von wo er 1908 nach Wien zurückkehrt, um als Burgtheaterkritiker für das Neue Wiener Journal zu schreiben. Nach seiner Scheidung von Rosa Jokl heiratet er 1909 Anna Mildenburg.« (kursive Hervorhebung von mir).

Hier in dieser Kurzbio könnte der Hinweis sein, wieso noch am 29. März 1907 eine Tochter von Bahr und Jokl geboren wurde: 1906 ging Bahr nach Berlin, im selben Jahr 1906 fährt er mit seiner Geliebten Anna von Mildenburg nach Holland. Von der Geburt zurückgerechnet ergibt sich der Zeitpunkt der Zeugung Anfang des Sommers 1906, also wohl relativ knapp bevor Bahr mit seiner Geliebten abreiste. 1908 kehrt er (kehren die beiden) nach Wien zurück, 1909 dann die Scheidung (laut umseitig) von Rosa Jokl und im selben Jahr 1909 (laut der Kurzbio) die Heirat mit Anna von Mildenburg. --194.166.192.214 03:06, 15. Aug. 2022 (CEST)Beantworten

Die Antwort steht hier: https://bahr.univie.ac.at/ereignis/39004

Liebe Grüße, M Mepherl (Diskussion) 10:13, 15. Aug. 2022 (CEST)Beantworten