Diskussion:Joseph Edward Murray

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Ein paar Details zu Murrays bedeutendsten Operationen[Quelltext bearbeiten]

Murray arbeitete im „Peter Bent Brigham Hospital“ in Boston mit den renommierten Ärzten Harrison und Dr. John P. Merrill zusammen.

Am 23. Dezember 1954 gelang ihm die erste erfolgreiche Nierentransplantation zwischen zwei eineiigen Zwillingen. Richard Herrick, ein 23-jähriger Mann aus Massachusetts, der an Glomerulo-Nephritis im Endstadium litt, bekam eine Niere seines Zwillingsbruders Ronald verpflanzt. Nach fünf Wochen hatte sich der Patient soweit erholt, dass er nach Hause entlassen werden konnte. Herrick konnte ein normales Leben führen und arbeitete in einem Kleidergeschäft, doch später traten erneut Symptome von Glomerulo-Nephritis auf. 1963 starb er an einer Lungenentzündung, die in Zusammenhang mit seiner Nierenerkrankung stand.

Am 24. Mai 1956 setzte Dr. Murray der damals 21-jährigen Edith Helm aus Chandler/Oklahoma die Niere ihrer eineiigen Zwillingsschwester Wanda ein. Der Fall erregte in Oklahoma große Aufmerksamkeit; schon nach 13 Tagen aß sie normal, im Juli wurde sie entlassen. Später wurden ihre eigenen kranken Nieren entfernt. Im Herbst 1957 wurde Edith Helm schwanger und brachte ohne Komplikationen per Kaiserschnitt einen gesunden Jungen zur Welt, was eine weitere medizinische Sensation bedeutete. 1960 bekam sie noch eine Tochter. Bei Edith Helm kehrte die Nephritis im Gegensatz zu anderen Transplantierten nicht wieder; sie ist die Patientin, die am längsten mit einem Transplantat überlebt hat. Beruflich war sie Köchin und arbeitete in Schulkantinen bzw. im Seniorenheim. Am 6. April 2011 starb Edith Helm im Alter von 76 Jahren, sie hatte zuletzt an den Auswirkungen von Demenz gelitten. (Quelle: mervsheppard.blogspot.com)

Das Team um Murray und Merrill schrieb auch weiterhin Medizingeschichte. Der 24-jährige, aus Lettland stammende John Riteris (er hatte als kleiner Junge während der deutschen Besetzung Lettlands eine Nierenentzündung bekommen, die nie wirklich auskuriert worden war), litt an chronischer Nephritis und bekam eine Niere von seinem genetisch nicht identen Zwillingsbruder Andrew. Um der Abstoßungsreaktion vorzubeugen, wurde Riteris schon vor der Operation zwei starken Bestrahlungen unterworfen, die das körpereigene Abwehrsystem ausschalten sollten. Am 29. Jänner 1959 transplantierte Murray ihm die Niere seines Bruders. Nach der Operation folgten weitere Bestrahlungen. Neun Monate später stellten sich Abwehrreaktionen des Körpers gegen die neue Niere ein, und John Riteris bekam erneut drei starke Bestrahlungen, der sich als ausreichend erwiesen. Danach fühlte sich Riteris den Umständen entsprechend gut und lebte mit der Niere seines Bruders noch 29 Jahre.

1962 gelang Murrays Team die Transplantation durch Immunsuppression auch bei genetisch nicht identen Personen. Der Patient war der 24-jährige Melbourne Doucette, bei dem die Nephritis eine Niere völlig und die zweite beinahe zerstört hatte. Da Dialysebehandlungen mit der Zeit nichts mehr halfen, gab ihm nur noch eine Transplantation eine Chance. Am 5. April 1962 setzte das Operationsteam um Dr. Murray Doucette die Niere eines verstorbenen Dreißigjährigen ein. Die Abstoßungsreaktionen sollten mit Imuran und anderen geeigneten Medikamenten verhindert werden. In den nächsten zweieinhalb Monaten machte Mel zahlreiche Krisen durch, nach dem 80. Tag konnte er das Spital erstmals für einige Stunden verlassen. Danach konnte er weitgehend zu Hause bleiben und leichte Arbeiten verrichten, doch im November 1963 trat die nächste Krise ein. Die Medikamente waren giftig und schädigten Doucettes Organe, am 22. Jänner 1964 musste ihm erneut eine Niere eines Kindes eingepflanzt werden. Nach der Operation traten Komplikationen auf. Doucette konnte das Spital nicht mehr verlassen und starb am 2. Juli 1964 an Multiorganversagen, hervorgerufen durch die Nebenwirkungen der Medikamente, die die Abstoßung der Niere verhindern sollten. Die Erfahrungswerte steckten auf dem Gebiet der Medikation gegen die Abstoßung zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen.

1971 verließ Murray das „Peter Bent Brigham Hospital“ und widmete sich danach der plastischen Chirurgie. Schon im Zweiten Weltkrieg hatte er zahlreiche Soldaten mit Verbrennungen chirurgisch behandelt. In den 60er-Jahren vertiefte er seine Kenntnisse und unternahm eine Reise nach Indien, wo er Leprakranke behandelte. In Vellore bildete er Hautchirurgen in modernen Techniken aus; 1972 reiste er in den Iran und operierte zahlreiche Patienten – darunter viele Kinder – die schwere Brandverletzungen erlitten hatten. Er wurde ein chirurgischer Spezialist für Brandverletzungen. 1986 – drei Monate vor seinem Ausscheiden in den Ruhestand – erlitt Murray einen Schlaganfall, von dem er sich aber rasch erholte.

Quellen: Jürgen Thorwald "Die Patienten" (veröffentlicht 1970, der Autor schildert den Verlauf dieser bahnbrechenden Operationen); rlbatesmd.blogspot.com (auf dieser Website gibt es einige Angaben über Murrays Lebensweg) (nicht signierter Beitrag von 83.181.34.12 (Diskussion | Beiträge) 00:53, 8. Dez. 2009 (CET)) [Beantworten]

Darf man fragen warum du das nicht gleich in den Artikel eingearbeitet hast ?--Claude J 12:24, 27. Jun. 2011 (CEST)[Beantworten]

Royal College of Surgeons[Quelltext bearbeiten]

Bin gerade über die Titelseite auf dieser Seite gelandet und habe entdeckt, dass der Link Royal College of Surgeons auf eine Begriffsklärungsseite geht. Weiß jemand, welches der dort verzeichneten Colleges of Surgeons das richtige ist? Viele Grüße, --Cosine (Diskussion) 09:44, 27. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

England. --Mai-Sachme (Diskussion) 09:48, 27. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]
Vielen Dank. --Cosine (Diskussion) 16:49, 28. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

Man könnte darüber nachdenken, den Artikel nach Joseph Murray oder Joseph E. Murray zu verschieben, wie ihn die Welt da draußen so kennt... --Mai-Sachme (Diskussion) 10:01, 27. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]