Diskussion:Peter Heyling

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Daß es auch anders ging, bewies ein einzelner Mann, ein Lutheraner aus Lübeck mit Namen Peter Heyling. Er kam in genau dem Augenblick ins Land, als die Jesuiten es verlassen mußten. Er begnügte sich damit, in der Kaiserstadt Gonder das Gespräch mit orthodoxen Geistlichen und Laien zu suchen und sein verständnis des Evangeliums darzulegen. Er wirkte auch als Arzt und begann, die Bibel ins Amharische zu übersetzen. Das Altäthiopische (Ge’ez), das in Aksum entstanden ist und heute noch offizielle Kirchensprache ist, wurde damals schon von den Amharen kaum noch verstanden. Heyling erwarb sich großes Ansehen und Vertrauen, auch am Kaiserhof. Auf einer Reise nach Ägypten wurde er von Muslimen getötet. In der äthiopischen orthodoxen Kirche aber scheint sein Einfluß lange nachgewirkt zu haben. Wie Arén zeigt, hat sich unter orthodoxen Geistlichen eine „evangelische Gemeinschaft“ gebildet, die zwar zeitweilig von der Hierarchie verfolgt wurde und des halb nur im Verborgenen wirkte. Ende des 19. Jahrhunderts aber bekam diese Gemeinschaft Verbindung mit der schwedischen evangelischen Mission und trug wesentlich zu ihrem Erfolg bei.

  • aus dem Infobrief des Deutsch-Äthiopischer Verein e.V. Nr. 03/99, Dezember 1999