Diskussion:Pippin der Mittlere

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Folgendes steht über ihn in obigem Lexikon, vielleicht mag es ja jemand ergänzen: "P. II.. von Herstal, Sohn Ansegisils und der Begga, einer Tochter des vorigen, wurde zuerst Majordomus von Austrasien, kämpfte mit Kraft und Erfolg gegen die Völker Deutschlands, erwarb sich durch Gerechtigkeit das Vertrauen der Großen, gewann durch den Sieg bei Testri 687 über den Majordomus Berchar von Neustrien und Burgund diese Reiche und ward darauf vom Merowingerkönig Theoderich als Majordomus in allen drei Reichen anerkannt. Unter dem Titel eines Dux et princeps Francorum regierte er nun unter den Königen Theoderich, Chlodwig III., Childebert III. und Dagobert III., führte die in Verfall gekommene Sitte der Volksversammlungen auf dem Märzfeld wieder ein, focht 689 und 697 siegreich gegen die Friesen, ebenso gegen die Alemannen und Bayern und starb im Dezember 714. Seine Gemahlin war Plechtrudis, sein Sohn Karl Martell (s. Karl 1)." Stern !? 14:14, 26. Mär 2005 (CET)

Ergänzungen[Quelltext bearbeiten]

Ich habe folgende Ergänzungen im Artikel revertiert, da sie mit den übermäßigen Verweisen und der zu detaillierten Forschungsdiskussion imho nicht dem Stil eines Wikipedia-Artikels entsprechen. Wenn jemand Lust hat, kann er den Text ja in anderer Form einarbeiten. Asdrubal 16:55, 3. Dez. 2006 (CET)[Beantworten]


==Machtkonsolidierung== + + Berchar wurde nach Meinungsverschiedenheiten zum neuen Hausmeier gewählt. Pippin versuchte vermutlich, einer kriegerischen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. (Vgl. Semmler, Herrscher 16, der auf den Liber Historiae Francorum (MGH SS rer. Merov. 2, 1888) c. 48 und die Annales mettenses priores (MGH SS rer. Germ., 1905) ad a. 688) verweist. Nachdem wichtige Adlige ihn aber um Hilfe gebeten hatten (Vgl. Heidrich, I.: Les maires du palais neustriens du milieu du VIIe au milieu du VIIIe siècle. In: Atsma, H.(Hrsg.): La Neustrie. Les pays nord de la Loire de 650 à 850. Sigmaringen 1989 (Beihefte der Francia 16/1), 217-231, hier 223), zog er 687 (Vgl. Weidemann (Weidemann, M.: Zur Chronologie der Merowinger im 7. und 8. Jahrhundert. In: Francia 25/1 (1998) 177-230, hier 193f) weist darauf hin, dass die Schlacht von Tertry "nicht zwingend" auf 687 zu datieren sei, "weil der Ablauf der Ereignisse nach dem Tod Warattos bereits im Jahr 684 beginnt." Sie verweist auf den Liber: LHF c.48.) mit seinem Heer gegen ein Heer, "an dessen Spitze neben dem Hausmeier Berchar Theuderich III stand" (Bleiber, W.: Das Frankenreich der Merowinger. Berlin 1988, 165). Diesmal gewann der Austrasier die Schlacht. Er erhielt Zugriff auf Theuderich. (Vgl. Geary, Merowinger 196) Zunächst beließ Pippin Berchar im Amt des Hausmeiers, bis dieser 688 vermutlich von seiner Schwiegermutter Ansfled getötet wurde. Nun "verschaffte sich Pippin auch förmlich den höchsten Rang nach dem König" (Schieffer, R.: Die Karolinger. Stuttgart – Berlin – Köln 32000 (Kohlhammer Urban – 411) 27), indem er selbst Hausmeier wurde. Er zog sich zurück in seine Heimatlande Austrien, ließ jedoch einen gewissen Nordebert zurück. (Die meisten Autoren stimmen darüber überein, dass er ein Vertrauter Pippins war, der in seinem Auftrag am neustrischen Hof blieb (so z.B. Kasten, B.: Königssöhne und Königssherrschaft. Untersuchungen zur Teilhabe am Reich in der Merowinger- und Karolingerzeit. Hannover 1997 (Monumenta Germaniae Historica. Schriften – 44) 60). 698/99 wurde an seiner Stelle Grimoald mit den Regierungsaufgaben betraut (ebd.). Dabei ist nicht ganz klar, ob Nordebert gestorben war, wie z.B. Ebling, H.: Prosopographie der Amtsträger des Merowingerreiches. Von Clothar II (613) bis Karl Martell (741). München 1974 (Beihefte der Francia – 2) 196 meint. Ewig, Teilreiche 142 und Schieffer, Karolinger 27 vermuten, Nordebert sei Bischof von Clermont geworden.) Nach Ewig nahm dieser "jedoch nicht die Stellung eines wirklichen Regenten des Westreiches ein" (Ewig, Teilreiche 139): Er wird in den von Pertz und Mentz editierten Urkunden nicht an zweiter Stelle genannt. Der maior war wahrscheinlich Pippin selbst. Seinen Sohn Drogo betraute er 687 mit der Regierung Burgunds, Grimoald ging leer aus. (Vgl. Kasten, Königssöhne 60) Drogos Regierung in der Champagne scheint die Aufgabe gehabt zu haben, Pippins Herrschaft in Neustrien zu festigen.(Vgl. ebd. S. 61) + + ===Heiratspolitik=== + + Pippin verheiratete seinen ältesten Sohn Drogo mit Adaltrud. (Vgl. Geary, Merowinger 196 und Ewig, Merowinger, 186 sind der Meinung es handele sich um "Adaltrud (oder Anstrud)" (Vgl. Ewig, Merowinger 186). Eckhardt (Vgl. Eckhardt, K.A.: Studia Merovingica. Aalen 1975, 141f) legt dar, dass die genannte Variante den Annales Mettenses Priores entstammt. Er hält nicht diese, sondern die "im Original erhaltene Königsurkunde Childeberts III. D 70 von 697 März 14" (ebd.) für entscheidend. Somit sei Drogo mit Adaltrud, der Tochter Berchars, und nicht mit Anstrud, der Witwe Berchars, verheiratet gewesen. + Über den Zeitpunkt der Heirat gibt es Unstimmigkeiten. Gerderding, Rise 94 nennt die frühen 690er Jahre. Heidrich, maires 224 ist der Meinung, die Heirat sei schon während des ersten oder zweiten Maiordomats Warattos, während der ersten Phase des Maiordomats Berchars vor dem Konflikt mit den Austrasiern oder nach dem Tod Berchars geschlossen worden. Auf jeden Fall sei Hugo schon vor 697 geboren worden.) Die Heirat war wohl eine politische. (Vgl. Heidrich, maires 224) Aus der Ehe ging Hugo hervor. (Ihm war anscheinend die geistliche Laufbahn vorgesehen. Zumindest unterstanden ihm zu Zeiten Karl Martells "die Bistümer Rouen, Bayeux und Paris sowie die Abteien Saint-Wandrille und Jumièges." (Ewig, Teilreiche 141)) Durch die Heirat entstand ein Verbindung zwischen den Pippiniden und der Familie Berchars, "wodurch Drogo (...) eine mächtige Position in der Champagne erhielt und die Möglichkeit, in der Ile-de-France bestimmend einzugreifen". (Heidrich, maires 228) Es gelang ihm nicht, in Burgund sofort Fuß zu fassen. (Vgl. Kasten, Königssöhne 64) + Pippin erreichte durch die Heirat eine Verbindung mit einer mächtigen Familie, wodurch er seine Position in Neustrien festigte (Vgl. ebd. 62), und gleichzeitig eine Verfeindung vermied. (Vgl. Geary, Merowinger 196) Allerdings schien ihm diese Heirat nur kurzfristigen Erfolg einzubringen.(Vgl. Fouracre, P.J.: Observations on the outgrowth of Pippinid Influence in the "Regnum Francorum" after the battle of Tertry (687-715). In: Medieval Prosopography 5/6 (1984) 1-31, hier 5 verweist auf den weiter unten angesprochenen Prozess Drogos, den dieser verliert.) + Zu einem späteren Zeitpunkt schien seine Macht außenpolitisch gefährdet. (Vgl. Heidrich, I.: Die Urkunden Pippins d.M. und Karl Martells: Beobachtungen zu ihrer zeitlichen und räumlichen Streuung. In: Jarnut, J./Nonn, U./Richter, M.: Karl Martell in seiner Zeit. Sigmaringen 1994 (Beihefte der Francia - 37) 27) Pippin verheiratete seinen Sohn Grimoald 711 (Vgl. Kasten, Königssöhne 67) mit der Tochter des Friesenfürsten Radbod, Theudesinde. (Vgl. Schieffer, Karolinger 30) Die sollte eine dauerhafte Befriedung der Friesen besonders in Austrien sichern. Kasten ist der Meinung, dass dies misslang. (Vgl. Kasten, Königssöhne 68) + + ===Rechtssprechung=== + + Durch die Absorbierung der Verwandtschaftsbeziehungen Warattos erreichte Pippin den Zugriff auf den Hof der Merowinger. Dies war der zweite Schritt der Machtkonsolidierung. (Vgl. Geary, Merowinger 197) Am Königshof wurde durch Optimates Recht gesprochen. Dies geschah jedoch nicht nur aufgrund von Fakten und Gesetzen. Die Verfahren dienten auch dazu, gegensätzliche Positionen gegeneinander auszuspielen. (Vgl. ebd. S. 198) Wie Geary beschreibt, gelingt es den Pippiniden manchmal, jedoch nicht immer, ihre Interessen durchzusetzen. Dies zeigt, "daß es noch Adelsgruppen in Neustrien gegeben haben muß, die einflußreich genug waren, dem Machtwillen der Pippiniden auf rechtlicher Ebene Einhalt zu gebieten." (Kasten, Königssöhne 62) Somit wird deutlich, dass der Einfluss der Pippiniden auf diesem Gebiet eingeschränkt war. (Als Beispiel dafür dient ein Fall von 697. Drogo hatte von Noisy-sur-Oise Besitz ergriffen. In diesem Fall stimmte Grimoald zusammen mit weiteren drei optimates über Drogo. Das Urteil ging zu dessen Ungunsten aus, obwohl sein Bruder einer der Entscheidungsträger war. Drogo musste den Besitz dem Kloster Tussonval zurückgeben. Auch 701 musste Drogo vermutlich einstecken. Ein rex Burgundorum hatte ein Gerichtsurteil ausgesprochen, wurde allerdings dazu bewegt, dies zurückzunehmen. Kasten meint, dies zeigt, dass gegen den Einfluss der Pippiniden rechtlich vorgegangen wurde. (Vgl. Kasten, Königssöhne 63; Vgl. Chartae Latinae antiquiores 14, Nr. 581)) + Um zu Einfluss zu gelangen, war der Königshof wichtig. Aber Pippin musste sich den Gegebenheiten fügen. Er musste zwischen den Interessen der Magnaten und des Königs einen Weg finden. (Vgl. Fouracre, Influence 13) + + ===Einfluss auf die Kirche=== + + Pippin machte sich auch an anderer Stelle die vormalige Macht Erchinoalds und Warattos zu Nutze. Er gelangte zu großem Einfluss auf die Kirche, wobei das Kloster Saint-Wandrille bei Rouen neben Jumièges und dem Bischofssitz von Rouen die Ausgangsbasis war. (Vgl. Geary, Merowinger 199) Er sorgte für die Reformierung und Erweiterung von Klöstern, für die Einsetzung von Äbten und Bischöfen, die den Pippiniden positiv gegenüber standen. (Vgl. ebd.) Allerdings setzte er wohl keine engen Verwandten ein. (Kasten, Königssöhne 59) Es gelang Pippin zwischen Mitte 689 und 691, den Bischof Ansbert aus Rouen zu vertreiben und Gripo einzusetzen. (Ewig, Teilreiche 141 meint, Gripo sei wahrscheinlich mit den Arnulfingern verwandt, da ein unehelicher Sohn Karl Martells den gleichen Namen bekommen habe.) Dabei wurde er von Anhängern von Ansberts Frau unterstützt. Pippin fuhr damit fort, Positionen loyal zu besetzen. Das nächste Kloster, welches Pippin einbezog war Jumièges. Dort wurde Godinus zum Abt. (Vgl. Geary, Merowinger 199) Zum Abt von Saint-Wandrille machte Pippin Bainus von Thérouane. (Vgl. ebd.) Somit hatte er sich eine "Machtbasis" (ebd.) an der "unteren Seine" (ebd.) geschaffen. + Aber auch in Neustrien dehnte Pippin seinen Einfluss aus. (vgl. Gerberding, Rise 104 ff. Er gibt eine detaillierte Aufzählung der Kloster unter Pippins Einfluss.) Um 700 kennen wir "an impressive list of Pippinid controlled monasteries" (Ebd. S. 97). Gerberding vermutet, es sich unserer Kenntnis entzieht, ob weitere Klöster seiner Kontrolle unterlagen. Zudem "ließ [er] sich Klöster tradieren, die damit in seine potestas übergingen, und gewährte ihnen im Gegenzug seinen Schutz." (Ewig, Merowinger 189) + Insgesamt dehnte sich Pippins Einfluss auf die Klöster geographisch recht weit aus. Von der Nähe Rouens im Westen, dem modernen Belgien im Norden und dem modernen Luxemburg bis zur Champagne reichte sein Gebiet. Dieses Gebiet grenzte zwar an das Gebiet der Franci, bezog es aber nicht mit ein. (Vgl. Gerberding, Rise 104f) So zeigt sich die Begrenzung von Pippins Einfluss. Die "Hochburgen" der neustrischen Macht konnte er nicht für sich gewinnen.

Ein Urenkel von Pippin dem Mittleren ist Karl der Große[Quelltext bearbeiten]

Warum wurde diese Zeile "Ein Urenkel von Pippin dem Mittleren ist Karl der Große" wieder entfernt - und das auch noch mit der Begründung: "Belege bitte" [gesichtet von Update]

Lieber Update, das herauszubekommen ist nicht schwer. Im Artikel steht, dass Karl Martell ein Sohn von Pippin ist. (by the way... wo ist eigentlich der Beleg hierfür??). Ferner steht im Artikel von Karl Martell, dass er der Opa von Karl dem Großen ist. (ein Beleg hierfür fehlt auch). Wenn also beide unbelegten Aussagen stehen bleiben dürfen (aber richtig sind), gibt es keinen Grund, diese Zeile "Ein Urenkel von Pippin dem Mittleren ist Karl der Große" nicht stehen zu lassen, oder? Ich bin der Meinung, dass es eine Information ist, die den Artikel über Pippin bereichert. Also bitte stehen lassen. Also den gewünschten Beleg erbracht und kann damit stehen bleiben. Danke

--89.0.58.160 19:30, 14. Aug. 2015 (CEST)[Beantworten]