Diskussion:Tief (Fließgewässer)

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Meines Erachtens ist ein Tief der Sonderfall eines Siels, es ist sozusagen ein "tideabhängiges Siel". Wesentlich für das Tief ist dabei, dass das Wasser nur bei Ebbe abfließt und das Zurückdrücken während der Flut durch ein Sieltor verhindert werden muss.

  • Dieses Erachten ist falsch! Tief ist der "große Entwässerungsgraben" durch festes Land (Polder) und Siel bezeichnet ausschließlich die technische Verschlußeinrichtung, die zumeist in einem Deich eingebaut ist und war. In der einfachsten Form war und ist ein solches Siel ein großes (z.B. 1qm) Rückschlag- bzw. Überdruckventil, das bei Überdruck, also hohes Wasser im Tief und niedriges Wasser auf See, öffnet und sich bei Flut wieder schließt; ganz automatisch und selbständig! Die großen Tiefs kann man wenigstens auf der Seeseite mit Schiffen befahren und deshalb wurde am Siel oft ein Ort mit Hafen gegründet, dessen Name in Ostfriesland praktisch immer auf Siel endet. Mit dem Gewässer, dem Tief, hat das nix zu tun, außer bei jungen Neugründungen wie Harlesiel oder Leysiel. In diesem Sinne wird Siel umgangssprchlich wie Dorf benutzt: "Auf dem Siel ist Schützenfest." (CBa 7.2.2009)
  • Mit etwas Phantasie kann man die Frage als "kuriosen Schreibfehler" umdeuten: Tief und Priel sind tatsächlich ähnlich! Der Priel ist ein Tief mit Tide. Das Tief ist immer durch ein Siel vom offenen Meer getrennt und führt fast nur Süßwasser. Der Priel führt Salzwasser. Ist ein Priel die seeseitige Verlängerung eines Tiefs, wird der Priel oft weiterhin als Tief bezeichnet auch wenn das fachlich nicht richtig ist. Wird ein Priel als Fahrrinne benutzt heißt er ebenfalls gelegentlich Tief (z.B. Dovetief oder Busetief), manchmal aber auch Balje... All das ändert aber nichts an den unterschiedlichen technischen Funktionen und den Fachbegriffen dafür. (CBa 7.2.2009)