Diskussion:Ugolino della Gherardesca

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Ugolino bei Villani[Quelltext bearbeiten]

vielleicht kann man des auch noch irgendwie in den Artikel einbauen:


Der florentinische Historiker Giovanni Villani beschreibt im siebten Buch seines Werks Cronica den Aufstieg und den Fall Ugolinos.

Im § 121 (Wie der Richter von Gallura und die Guelfenpartei aus Pisa vertrieben, und der Graf Ugolino gefangen genommen wurde.) heißt es:

Im Jahr des Christen 1288, in dem Monat Juli, waren große Spaltungen und Parteien bezüglich der Regierung in Pisa aufgestiegen, von denen Richter Nino di Gallura de’ Visconti mit bestimmten Guelfen der Führer einer Partei war, und Graf Ugolino mit einer anderen Partei der Guelfen einer Anderen war, und eine Dritte vom Erzbischof Ruggeri degli Ubaldini mit den Lanfranchi, Gualandi, Sismondi und anderen Ghibellinen-Häusern war. Und der besagte Ugolino stellte sich auf die Seite des Erzbischofes und dessen Partei, um mehr Macht zu erlangen, und so verriet er Richter Nino, ohne daran zu denken, dass dieser sein Enkel, der Sohn seiner Tochter, war. Und sie bestimmten, das er mit seinen Anhängern aus Pisa vertrieben, oder gefangengenommen werden, sollte. Als Richter Nino dies hörte und er einsah, dass er nicht fähig war sich selbst zu verteidigen, verließ er die Stadt und ging zu seiner Burg in Calci, und verbündete sich mit den Florentinern und Lucchesen, um Krieg gegen Pisa zu führen. Graf Ugolino, verließ Pisa vor der Abreise Richter Ninos, damit er seinen Verrat - als er die Verbannung des Richters plante - verstecken könne, und ging zu einem seiner Herrenhäuser in dem Land, welches Settimo genannt wurde. Als er von der Abreise des Richter Ninos hörte, kehrte er erfreut nach Pisa zurück; und die Pisaner machte ihn mit großer Freude und Feierlichkeiten zu ihren Herrn; Aber er blieb nur eine kurze Zeit lang in der Regierung, da sich Fortuna, wegen seiner Verrätereien und Verbrechen, gegen ihn wandte, so wie es Gott gefiel; Von einer Wahrheit wurde gesagt, dass er veranlasste Graf Anselm von Capraia, seinen Neffen, den Sohn seiner Schwester, aus Neid vergiften zu lassen, und da er in Pisa beliebt war, und da er Angst hatte, damit er nicht seinen Staat rauben könne. Und dies passierte Graf Ugolino, welchem kurze Zeit zuvor von einem weisen und tapferen Mann von Angelegenheiten namens Marco Lombardo vorhergesagt wurde; Und als der Graf von allen Herr von Pisa genannt wurde, und als er in bester Verfassung und Freude war, bereitete er ein reichhaltiges Fest zu seinem Geburtstag vor, und lud dazu seine Söhne und Enkel, und all seine Angehörigen und Verwandten ein, beides, Männer und Frauen, mit großem pompösen Kleidern und Verzierungen, und Vorbereitungen für einen großes Fest. Der Graf nahm den besagten Marco zu sich, zeigte ihm all seine Herrlichkeit und Besitztümer, und die Vorbereitungen für sein Fest; und als dies getan war, fragte er ihn: "Marco, was denkest du von alledem?". Der Weise antwortete und sagte zu ihm auf einmal: "Sie sind besser für das böse Schicksale vorbereitet als irgend ein Adliger in Italien." Und der Graf, der diese Worte von Marco fürchtete, sagte: "warum?" und Marco antwortete: "Da der Zorn Gottes das Einzige ist, was dir fehlt." Und aus der Wahrheit kam der Zorn Gottes, wegen seiner Verrätereien und Verbrechen, bald über ihn, so wie es Gotte gefiel; Als der Erzbischof von Pisa und dessen Anhänger es erreicht hatten Nino und dessen Partei durch den Rat und den Verrat von Ugolino wegzujagen, war die Macht der Guelfen vermindert; Und dann ließ sich der Erzbischof beraten, wie er Graf Ugolino betrügen könne, und in einem plötzlichen Aufruhr des Volks wurde er beim Palast attackiert und angegriffen, da der Erzbischof den Bürger zu verstehen gab, dass er Pisa verraten habee, als er den Florentinern und Lucchesen ihre Festungen übergab; Und da sie ohne Schutz waren, richteten sich die Bürger gegen ihn, er ergab sich selbst als Gefangener, und bei dem besagten Angriff wurde einer seiner unehelichen Söhne und einer seiner Enkel ermordert, und Graf Ugolino, und zwei seiner Söhne, und drei Enkel, die Söhne seiner Kinder, wurden festgenommen und in ein Gefängnis gesteckt; Und seine Bediensteten und Anhänger, und die Visconti und Ubizinghi, Guatani, und all die anderen Guelfen-Häuser wurden aus Pisa vertrieben. Und so war der Verräter von dem Verräter verraten worden; [...] [1]

In dem § 128 des siebten Buches Villanis wird der Tod des Grafen Ugolinos und seiner Söhne beschrieben.

Und im besagten Jahr 1288, in dem besagten Monat März [...] liessen die Pisaner, die - wie vorhin schon erwähnt wurde - Graf Ugolino und seine zwei Söhne und zwei Söhne von seinem Sohn Graf Guelfo in ein Gefängnis sperrten, die Türe des besagten Turmes verschliessen, und die Schlüssel in den Arno werfen, und verweigerten den besagten Gefangenen jegliche Nahrung, worauf diese in wenigen Tagen an Hunger starben. Und obgleich schon der besagte Graf mit Wehklagen nach der Beichte verlangte, gestanden sie ihm keinen Mönch oder Priester, der ihm die Beichte abnehmen konnte, zu. Und alls alle fünf Leichen aus dem Turm herausgenommen wurden, bestattete man sie ohne Ehrerbietung; und seit jener Zeit hieß das besagte Gefängnis "der Hungerturm", und so wird er ewig heißen. Für diese Grausamkeit wurden die Pisaner weltweit, wo auch immer dies bekannt war, beschuldigt; Nicht so sehr wegen des Grafen, welcher wegen seiner Verbrechen und Verrätereien ungefähr zu solch einem Tode wert war, sondern wegen seiner Söhne und Enkel, die junge und unschuldige Jungen waren; [...] [2]

Anmerkungen[Quelltext bearbeiten]

  1. deutsche Übersetzung von Villani's Chronicle, translated by Rose E. Selfe, London, 1906², Seite 280 f
  2. deutsche Übersetzung von Villani's Chronicle, translated by Rose E. Selfe, London, 1906², Seite 283f

mfg DivineDanteRay 14:50 20. Jan. 2007 (CET)