Diskussion:Volto Santo von Lucca

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Buzzoni 3 in Abschnitt Zur Radio-Karbonuntersuchung des Korpus in Lucca
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Das Fest des Volto Santo wird in Lucca jedes Jahr am 13. September und am 14. September gefeiert und heißt "Luminara"

Bild[Quelltext bearbeiten]

Wäre es nicht sinnvoll, hier noch ein aktuelles Bild des Kreuzes einzufügen? Man sollte eher das Bild von dem Kreuz, über das der Artikel schreibt einfügen und nicht eins, dass zwar dieses Kreuz als Vorbild hat, aber es eben nicht ist!--Martina2504 12:48, 16. Nov. 2010 (CET)Beantworten

Zur Neubearbeitung[Quelltext bearbeiten]

Warum dieser Artikel (mit Ausnahme des Absatzes zum Fest S. Croce) völlig neu bearbeitet wurde: Die von den Vorautoren zitierte Reiseliteratur kann nicht als einzige Grundlage für einen seriösen Artikel dienen, zumal, wenn wie in diesem Fall, die historischen Gegebenheiten in der jüngeren Forschung sehr ausführlich bereitgestellt wurden. Der Artikel wurde an Hand der Chronologie neu strukturiert.

Weitere Sachfehler wurden korrigiert: U. a. : Das VS ist keine Reliquie, sondern allenfalls ein Reliquiar. - Kreuz im Dom Münster ist kein VS-Typ (siehe Geza Jaszai in http://www.paulusdom.de/kunst/kunstwerke/das-triumphkreuz/). - Ein tempietto ist kein Tempel . - Ein Kreuz kann kein Antlitz darstellen. - Da die Geschichte in italienischer Zeit spielt, habe ich den Namen Luni für die tosk. Hafenstadt reaktiviert. - Die breitgetretenen und fehlerhaften Stedinger-Passagen habe ich relativiert. - Das Translationsdatum ist viel wahrscheinlicher 742, nicht 482 (Hausherr, 138). - Kein Colobium, sondern Ärmel-tunika.- --Alfred Löhr (Diskussion) 22:24, 18. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Zur Radio-Karbonuntersuchung des Korpus in Lucca[Quelltext bearbeiten]

Die Radiocarbon-Untersuchung ist natürlich sehr erfreulich, weil die bisherigen stilkritischen Arbeiten eine große Bandbreite in der Datierung aufwiesen. Bisher gab es nur die technische Untersuchung der Holzart von 1952, die als Echte Walnuss (Junglans regia) identifiziert wurde (Lazzarini, Pietro: Il Volto Santo di Lucca. Lucca 1982, S. 39‑40 Anm. 1). Jedoch sollte das 2020 so euphorisch und mit einem Superlativ präsentierte Ergebnis mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden. Vor allem gibt es keinen Abgleich zu bestimmten Elementen des Formengutes am Korpus von heute, die nicht mit der C-14-Untersuchung erledigt sind, sondern ihr sogar entgegen stehen. Die heutige Gestalt entspricht in keiner Weise den Formen, die in der ermittelten Zeitspanne „von den letzten Jahrzehnten des 8. bis zum Anfang des 9. Jh.“ angewendet wurden. Dazu gehört u. a. die Darstellung des Gürtels als sog. Römisches Cingulum. Es wird bei der Ankleidezeremonie für die Messe vom Priester umgebunden unter Gebeten zur Unterstützung der Keuschheit in seinem Leben. Das Cingulum mit diesem Schwerpunkt hatte eine wichtige Funktion bei der Gestaltung der sog. Reformkreuze in dem Versuch von Papst Alexanders II. (Anselmo de Baggio, Amtszeit 1061‑1073), das Domkapitel in Lucca zu reformieren (sog. Kanoniker-Reform). (Kurz, Herbert: Der Volto Santo von Lucca: Ikonographie und Funktion des Kruzifixus in der gegürteten Tunika im 11. Jahrhundert. Regensburg 1997, S. 94 f., 138, 140). Erst jetzt wurde der Gürtel mit den beiden langen Enden zu einem betonten ikonographischen Element des Korpus. Bei früheren Kreuzen findet man ihn nicht. Siehe z. B. die Gürtelbindung des Volto Santo von Sansepolcro (Prov. Arezzo/Region Toscana), welche wahrscheinlich die Gürtung der fränkischen Hoftracht zitiert und damit die dendrochronologische Datierung dieses Kreuzes in zwei Phasen zwischen 679-845 (aufgrund eines Brandschadens gab es Anstückungen an dem Kreuz) bestätigt. (Maetzke, Anna Maria: Il Volto Santo di Sansepolcro. Un grande capo-lavoro medievale rivelato dal restauro, a cura di A. M. Maetzke. Milano 1994). Auch die Kopfneigung des heutigen Korpus stammt aus gotischer Zeit. Sie löste die frontale, aufrechte Kopfhaltung ab, die auf Siegeln, Münzen und in historischen Illustrationen immer wieder noch lange zitiert wurde. Nicht zuletzt gab es bereits in früheren Jahrhunderten archivalisch bezeugte Volto-Santo-Kreuze, welche die körperliche Weitergabe eines älteren Kruzifixus unsicher machen. Das Formengut des heutigen Korpus ist stilkritisch eindeutig einer viel späteren Zeit, eben ab 1061 zuzuweisen. Bisher wurde der Kruzifixus stilkritisch auf Ende 12./Anfang 13. Jh. datiert. Zur Auflösung der Widersprüche: Möglich ist die Verwendung einer sehr alten rudimentären Korpus-Skulptur aus religiös-relinquarischen Gründen, sei es gesamt in Umschnitzung oder wenigstens in Teilen in die heutige Skulptur eingesetzt. Daher müsste der Luccheser Korpus geröntgt werden, um die Bearbeitungen sichtbar zu machen. Ist der Korpus tatsächlich alt bzw. zusammengesetzt, dann ließen sich das C-14-Ergebnis und die späte Gestaltung des Volto Santo vereinen. Dann müsste aber das Holz aus späterer Zeit noch untersucht werden. Dennoch bliebe es bei dem Korpus im Formengut von Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhunderts. --Buzzoni 3 (Diskussion) 13:47, 9. Feb. 2023 (CET)Beantworten