Diskussion:William Wilson (Ingenieur)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von PeterBad in Abschnitt Leben
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Laut dieser Seite (http://fredriks.de/Dampf_Rundum_2003/Adler.htm) wurde William Wilson am 8.Mai 1809 in Wallbottle bei Aberdeen geboren und war demnach Schotte. Vielleicht mal genauer überprüfen? --Fmatth01 07:27, 12. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Aberdeen?[Quelltext bearbeiten]

William Willson war mein Uhr, Uhr, Uhr, Uhr Opa. Er wurde vielleicht geborn in Walbottle, aber Walbottle bei Newcastle-upon-Tyne. Er hat aber in Lemington gelebt, ungefähr 7 Km von Wylam, der Geburtsort von Robert Stephenson.

Absolutely right this man was born in Walbottel,Northern England a village just out of Newcastle upon Tyne to the west (actually on the line of Hadrians Wall) in an area densely populated by coalmines. Wylam colliery (coalmine) was only a short distance away and at this place George Stephenson developed what has become to be known as 'The steam Locomotive in the world?'. (nicht signierter Beitrag von 80.128.180.66 (Diskussion | Beiträge) 15:31, 14. Feb. 2010 (CET)) Beantworten

Wo liegt Walbottle?[Quelltext bearbeiten]

Ich habe mir erlaubt, den Zusatz "bei Aberdeen" und das Adjektiv "schottisch" zu entfernen und, entsprechend der Grabplatte, gegen "England" und das neutralere "britisch", welches, ob der bestehenden Unsicherheit angebrachter erscheint, zu ersetzen.

Begründen darf ich das mit einem Zitat aus dem augenscheinlich gut recherchierten und mit reichlich Belegen ausgestatteten Frankenwiki:

"Sein Geburtsort wird in den meisten Quellen als „Wallbottle bei Aberdeen“ angegeben, doch ist dieser Ort auf Karten nicht auffindbar. Hingegen existiert bei Newcastle upon Tyne, wo Wilson als junger Mann in die Dienste von George Stephenson trat, ein Ort namens „Walbottle“, der somit eher als Herkunftsort in Frage käme. Dies wird bestätigt durch den Nachruf im Fränkischen Kurier vom 23. April 1862, wo es heißt: „William Wilson war der Sohn eines Mechanikers zu New-Castle in England und wurde daselbst am 18.5.1810 (sic!) geboren.“" http://www.franken-wiki.de/index.php/William_Wilson

--cwh 14:59, 8. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Leben[Quelltext bearbeiten]

Zum 150. Todestag erschien in den „Kalenderblätten“ der „Nürnberger Nachrichten“ am 17. April 2012 ein Abdruck des Artikels aus dem Jahr 1962:

Der „Adler“, die erste Lokomotive, die 1835 Wilson zwischen Nürnberg und Fürth in Frack und Zylinder in der damals atemberaubenden Zeit von 15 Minuten fuhr – die Straßenbahn braucht heute auf der gleichen Strecke nach Fahrplan 18 Minuten -, wurde Wilsons Geschick. Nur für acht Monate sollte er von der englischen Geburtsstätte der Lokomotiven in Newcastle nach Nürnberg kommen, aber daraus wurden, dank seiner Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit, 27 Jahre. Er blieb der Ludwigseisenbahngesellschaft bis zu seinem Tode am 17. April 1862 treu. Wie hoch man damals seine Kunst, Dampfrösser zu lenken und zu betreuen, einschätzte, geht aus seinem Jahresgehalt hervor, das mit 1500 Gulden noch über dem des Direktors der Gesellschaft lag. Auch als später sein Gehalt auf 1100 Gulden gekürzt wurde, schlug er Angebote anderer Gesellschaften aus. Dabei hatte William Wilson ein reichhaltiges Arbeitspensum zu erledigen. Er war Bahnmeister und Rottenführer zugleich, Vorsteher eines Bahnbetriebswerkes und einer Wagenwerkstätte sowie Lokomotivschlosser und Wagenmeister. Nicht nur handwerklich betätigte er sich. Zu Hause am Zeichentisch arbeitete der fleißige Schotte für die Werkstätte. Aus seiner Schule gingen mehrere der einheimischen Lokomotivführer hervor, die später auch zu anderen Firmen überwechselten. Wie aus Berichten hervorgeht, ließ er aus verständlichen Gründen seine Gehilfen, die er ausbilden sollte, nur zögernd in die letzten Geheimnisse seiner Kunst schauen. Noch heute leben in Nürnberg drei Nachkommen von William Wilson, ein Ur-Enkel, eine Ur-Enkelin und Ur-Ur-Enkel. Sie stammen von Wilsons Tochter Anna, die in jungen Jahren den Inhaber der heute noch bestehenden Heilwasser-Handlung Ralser und Heller, Sebastian Nudinger, geheiratet hatte. Sie starb aber schon mit 27 Jahren nach der Geburt ihres sechsten Kindes. Zusammen mit ihrem Vater ruht sie in der Familiengrabstätte der Nudingers auf dem Johannisfriedhof. An dem Grabstein befindet sich eine gußeiserne Gedenkplatte als einziges Erinnerungsstück an den einst vielbestaunten Mann. Wilsons Grab liegt unweit des Weges, der zu den Arkaden führt. Es ist das fünftletzte am linken Wegrand.

Aus den Nürnberger Nachrichten vom 17. April 1962

- zum Fehler im Text, der sich auf seine Herkunft bezieht: Wilson war kein Schotte, sondern Engländer.

- Wilson wird meistens nur als Lokführer bezeichnet. Der Grund für meine Einstellung dieses Artikels ist die Aufzählung aller seiner vielen Tätigkeiten, die damals in Deutschland noch vollkommen neu und unbekannt waren.

- Wilson war DER entscheidende Know-how-Träger des neuen Mediums überhaupt.

- Denis ist gleich einzuordnen, da der Bau von Eisenbahnen vollkommenes Neuland war.

- ohne die (immer wieder verlängerte) Abstellung von Denis wäre der Bahnbau nicht so reibungslos und mit perfektem Ergebnis zustatten gekommen, hier ist deutlich das Interesse und das Entgegenkommen des Königs/Staates Bayern zu sehen (und nicht in der Zahl der gezeichneten Aktien, dieser Aspekt wird meist als negativ angeführt).

- wirtschaftlich wurden in den ersten zwanzig Jahren Dividenden nie unter zehn Prozent ausgewiesen (1836 20%, bis 1855 nie unter 12%).

- damit war das eingesetzte Kapital innerhalb von weniger als von zehn Jahren vollkommen zurückgezahlt, plus anteilig noch zurechenbare Einkünfte, ein damals unvorstellbarer Erfolg – Bayern bezeichnet man ja bis teilweise ins zwanzigste Jahrhundert noch als Agrarstaat.

- durch diesen enormen wirtschaftlichen Erfolg wurde das „Eisenbahnfieber“ begründet (letztlich wollte jeder mitverdienen).

- zur Bezahlung sei angeführt: Zitzmann, Peter: Unternehmensgeschichte der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft von 1835 - 1969, in:

Mitteilungen der Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Bd. 60, 1973, Seite 256-257:

… Für seine Nachfolge hatte er gut vorgesorgt. Die von ihm ausgebildeten Maschinenwärter konnten ihn voll ersetzen. Jedoch auch sie hatten in Behandlung und Bezahlung eine Sonderstellung.

- nur durch die Arbeit, Umsicht und Zuverlässigkeit Wilsons (keine nennenswerten Unfälle) wurde das Unternehmen in jeder Hinsicht ein voller Erfolg (Pünktlichkeit, Vorsicht und Zuverlässigkeit durch das Direktorium der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft bescheinigt).

http://www.nuernberginfos.de/ludwigseisenbahn/unfaelle-ludwigseisenbahn.html

Unfälle auf der Ludwigseisenbahn: In den fast 87 Betriebsjahren der Ludwigseisenbahn (LEB) gab es nur kleinere Zwischenfälle an der Bahntrasse, die fast alle glimpflich verliefen. So etwa im Dezember 1835, als beim Abkoppeln der Wagen diese einen zu großen Schubs vom Dampfwagen bekamen und eine Mauer zum Einsturz brachten – einen Prellbock kannte man noch nicht. Die Nachricht verbreitete sich schnell. Wahrscheinlich haben Gegner des neuen Transportmittels das Ganze hochstilisiert. Jedenfalls fragte ein paar Tage später das Passauer Stadtkommissariat an, was es denn mit dem Gerücht über eine Explosion am hiesigen Dampfwagen auf sich habe.

Ein weiteres Malheur ereignete sich ebenfalls im ersten Betriebsmonat. Am 1. Weihnachtsfeiertag 1835 kam es zu einem Radbruch. "Da der Führer der Dampfmaschine diesen Unfall nicht sogleich bemerkte, so gingen noch zwei Räder zugrunde, jedoch ohne den Personen Schaden zu thun." Drei Wagen sollen hierbei entgleist sein. Ein tödlich endender Zwischenfall trug sich 1840 zu, als der Kutscher Popp mit seinem Gespann auf der Chaussee (heutige Fürther Straße) unterwegs war. Durch das Herannahen eines Zuges scheuten seine Pferde, der Mann erlitt in der ganzen Aufregung einen Herzinfarkt. Allerdings entfachte dieser Vorfall eine Diskussion über die Sicherheit der Bahnlinie. Das Direktorium ließ daraufhin Anschläge in Gasthäusern machen, die über Fahrzeiten und Verhaltensregeln informierten. Von verschiedenen Stellen wurde darüber hinaus eine Einhausung gefordert. Man solle links und rechts der Trasse eine Hecke zur Verminderung der "Gefahr für Leben und Eigentum der Vorüberpassierenden" anlegen.

Das Direktorium der LEB war jedoch der Auffassung das dies keine Lösung sei, da das "ungewöhnliche Gerassel des Eisenbahn-Trains und der stark widerliche Dampf und Rauch des Dampfkessels, der besonders bei dem stets vorherrschenden Süd-Westwind eine dicke Rauchwolke zwischen den Alleebäumen der Straße" bilde, wie es in dem Gutachten einer Forstbehörde heißt. Man dachte sogar an die Verlegung der Straße, jedoch wurde dies von allerhöchster Stelle nicht genehmigt. Schließlich pflanzt man dennoch Hecken an, worauf sich die Gemüter wieder beruhigen. Die Witwe Popp erhielt eine Entschädigung in Höhe von 200 Gulden.

Glimpflicher ging ein Unfall am 23. Juni 1845 an der sogenannten Fürther Kreuzung aus. Dort wo die Ludwig-Süd-Nord-Bahn die Trasse der Ludwigseisenbahn kreuzte, wartete ein Dampfzug der LEB länger als gewöhnlich. Ein aus Nürnberg kommender Pferdezug erkannte die Situation zu spät und fuhr auf. Während das eine Pferd neben das Gleis sprang, wurde das zweite zwischen den Zügen zerquetscht. Personen kamen nicht zu Schaden.

Belustigend ist ein Vorfall der sich am 24. August 1845 zutrug. Die Maschine Pfeil setzte sich wie von Geisterhand in Bewegung und dampfte ohne Lokführer in Richtung Fürth. Der zweite Dampfwagenführer hatte die Lokomotive für die 13.00 Uhr Fahrt vorschriftsgemäß vorgeheizt und sich dann zum Mittagsmahl begeben. Aufgeschreckt durch Rufe, erkannte William Wilson die Situation, bespannte den Tender der Lok mit einem Pferd und nahm die Verfolgung auf. Im Bericht der Eisenbahngesellschaft liest sich der Vorfall folgendermaßen:

"Der Himmel hat von unserer Bahn ein großes Unglück abgewendet. Während der Heizer bei Tische war, setzte sich heute gegen 1.00 Uhr die zweite Lokomotive Pfeil nur mit Holz vorgeheizt und der Tender noch nicht dran, durch einen unbegreiflichen Zufall in Bewegung und kam bis in die Nähe Muggenhofs, wo eben ein Wagenzug aus Fürth entgegenkam.

Die Bediensteten bemerkten das Entgegenkommen, spannten das Pferd aus, ließen die Passagiere aussteigen, alles ehe noch die ganz matt gewordene Maschine ankam, sodass ihr Anstoß an die Wagen ganz unbedeutend war. Ein zufällig bei den Passagieren befindlicher Bediensteter sprang sofort auf die Lokomotive, stellte sie fest und gleich darauf kam Maschinist Wilson mit dem Tender durch ein Pferd gezogen nach, heizte mit Kohlen die Maschine auf, brachte sie zurück, ohne dass der mindeste Unfall stattgefunden hatte."

Ansonsten gab es in all den Jahren keine größeren Vorkommnisse. Lediglich der Hut einer Dame und ein Tragekorb sollen durch Funkenflug Feuer gefangen haben – zu Schaden kam auch hier niemand.

http://www.nuernberginfos.de/ludwigseisenbahn/eisenbahnjubilaeen.html:

Nachdem die Ludwigseisenbahn 1835 ihre erste Fahrt absolvierte, hatte sich das neue Transportmittel ein viertel Jahrhundert später in Deutschland schnell und weiträumig ausgedehnt.

1860

Die erste Jubiläumsfeier zu "25 Jahre Ludwigseisenbahn" fand am 6./7. Dez. 1860 in Nürnberg statt. Auf der Einladungskarte ist folgender Ablauf kurz umrissen.

"Für den 6. December Abends gesellige Unterhaltung in den untern Localitäten des Reichadlers.

Am Festtage den 7. Morgens 9 Uhr Versammlung im Reichsadler, Punkt 10 Uhr Festfahrt nach Fürth woselbst Versammlung im Reindel´schen Saale.

Halb ein Uhr Rückfahrt nach Nürnberg. Um 2 Uhr Fest Diner im Saale des Reichsadlers zu Nürnberg.

Abends 6 Uhr Festoper im Theater. Es wird gebeten Toaste bei dem Vorstande anzumelden."

Gefolgt sind dieser Einladung eine Fülle von Eisenbahnvertretern. Der Ablauf ähnelt dem der Eröffnung am 7. Dez. 1835. – Versammlung, Blasmusik, Reden und Lobeshymnen auf König und Vaterland, Fahrt nach Fürth etc. Es besteht die Möglichkeit alle Kirchen Nürnbergs sowie die öffentlichen Sammlungen zu besichtigen. Auch die Cramer-Klett-Werke, eine der damals führenden Firmen im Bau von Erzeugnissen für die Eisenbahn, öffneten an diesem Tag ihre Tore. Ferner wurden die Bediensteten der Ludwigseisenbahn gewürdigt. Allen voran die Gründer, Lokomotivführer William Wilson, sowie Ingenieur Paul Denis.

Aus „Der ‚Adler’ und die Ludwigseisenbahn, Professor Georg Lotter/Ernst Schörner VDI, 1985“

Bericht der LEB: Einen sehr beklagenswerten Verlust hat die Gesellschaft am 17. April 1862 durch den Tod des Maschinisten William Wilson (der erste Lokomotivführer, Engländer) erlitten. Derselbe erlag einem langjährigen Lungenleiden und wurde am 20. desselben Monats unter zahlreicher ehrenvoller Beteiligung auf dem St.-Johannis-Kirchhofe dahier zur Erde bestattet.


Dampfwagenlenker und Remorquere-Meister:

Frankenpost Verlag GmbH, Hof erschienen 07.12.2010

VOR 175 JAHREN

Der "Adler" läutet das Bahnzeitalter ein

Hof / Nürnberg - Mit Frack, Zylinder und weißen Handschuhen hat Lokführer William Wilson vor 175 Jahren den "Adler" mit acht Personenwagen auf der Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth gesteuert. Der erst 26-jährige britische Maschinen-Ingenieur läutete damit das Zeitalter der Eisenbahn in Deutschland ein. Der 7. Dezember 1835 war ein nasskalter Tag. Wilsons Arbeitsplatz auf dem "Adler" war nicht überdacht. Deshalb trug der "Remorquere-Meister" , wie Lokführer in der Pionierzeit der Eisenbahn genannt wurden, wie an vielen späteren Arbeitstagen einen Regenmantel. Doch die tägliche Arbeit unter freiem Himmel, dem Wind und Wetter ausgesetzt, führte dazu, dass Wilson bald an den Bronchien erkrankte. Er starb einen Monat vor seinem 53. Geburtstag.


-- P. S. Schwabach (Diskussion) 14:51, 17. Apr. 2012 (CEST)Beantworten