Dorfkirche Butzow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die neuromanische Dorfkirche Butzow

Die Kirche im Dorf Butzow ist eine Saalkirche und liegt zentral im heutigen Ortsteil der Gemeinde Beetzseeheide, Brandenburg. Sie trägt keinen Namen.

Geschichte

Das Dorf Butzow wurde 1207 erstmals als „Buzow“ urkundlich erwähnt. Ab 1499 bis 1542 hatte das Prämonstratenserstift Unserer lieben Frau auf dem Berge auf dem Marienberg vor der Altstadt das Patronatsrecht über Butzow. 1518 gab der Kurfürst Joachim I. ein heimgefallenes Lehen in Butzow dem Prämonstratenserstift auf dem Marienberg, das bereits das Kirchenpatronat innehatte und im Jahr 1520 verkaufte er Butzow mit allen Rechten und Einkünften für 992 Gulden und 30 Groschen an das Domkapitel Brandenburg. Auch die Lehnsfolge ging von den Familien Brösegke und Klest auf das Domkapitel über. Die bisherigen Freihufe wurden daraufhin an Bauern verpachtet. Später, im Zuge der Reformation, kam auch das Kirchenpatronat vom Prämonstratenserkloster an das Domkapitel und spätestens seit 1541 bis in das 17. Jahrhundert hinein wurde der Butzower Gottesdienst vom Ketzürer Pfarrer versehen. Infolge des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) fiel Butzow weitgehend wüst. Nach dem Krieg und der Wiederbesiedlung bekam Butzow bis spätestens 1656 wieder einen eigenen Pfarrer.[1] Bis 1877 hatte das Brandenburger Domkapitel das Patronatsrecht inne. Zwei Jahre nach dem Abtreten dieses wurde eine neue, durch die Bauerngemeinde Butzows finanzierte Kirche geweiht.[2] Seit 2014 erfolgt eine umfassende Sanierung des Kirchenbaus. Die Kirche gehört zur Kirchengemeinde Päwesin im Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Bauwerk

Butzower Kirche von Südosten

Die Dorfkirche ist ein neoromanischer Bau. Sie ist aus roten Ziegeln gemauert und teilweise verputzt. Der relativ schlichte Kirchenbau hat einen schlanken, sich in kleineren Abstufungen nach oben verjüngenden Westturm. Die Ecken des Turms wie des Schiffs weisen unverputzte Lisenen auf, die in Giebelzinnen auslaufen. Das Dach ist in Form eines Turmhelms aufgesetzt. Duf dessen Spitze befindet sich Turmkugel und Wetterhahn. Das Portal ist mit Ziegeln ummauert. Es besitzt eine spitzgieblige Überdachung. In dem Giebel ist eine kreuzförmige Nische eingearbeitet. Die Tür ist dreiflügelig und hat ein halbrundes, fünfteiliges Oberlicht. Oberhalb des Portals befinden sich übereinander zwei schmale rundbogige Fenster. Es folgt ein bogenförmiges Fries, ein Ochsenauge und ein rundbogiges Blendfenster. Über letzterem zeigt sich ein weiteres Fries und eine Kreisrunde Blende. Die Schallöffnungen für den Glockenstuhl sind nach Norden und Süden ausgerichtet. Eine Turmuhr ist einzig nach Osten ausgerichtet. Sie findet sich anstelle der kreisrunden Blende.

Gleich den westlichen Fensteröffnungen des Turms finden sich schmale Rundbogenfenster in der westlichen Außenwand des Kirchenschiffs, beidseits seitlich des Turms. Nach Norden und Süden sind fünf große und unter den westlichsten jeweils noch zwei kleine Rundbogenfenster ausgerichtet. Unter der Traufe befindet sich ein Traufgesims, welches ähnlich den Friesen der Ostseite gestaltet ist. Der Ostgiebel hat auf Traufhöhe Giebelohren und auf der Spitze ein Metallkreuz. Eine kleine, halbrunde Apsis hat ein halbes Kegeldach, arkadenartige Blendfenster und ein schlichtes Ostportal.

Das Kircheninnere ist schlicht gestaltet. Die Orgel stammt vom Potsdamer Orgelbaumeisters Carl Eduard Gesell.[2] Das Geläut ist aus Klangstahl befertigt und wurde 1928 installiert.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. S. Kinder, H. T. Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 140 f.
  2. a b Die Dorfkirche von Butzow. Eingesehen am 27. Juni 2014.
  3. Die Elf Kirchen im Pfarrsprengel Päwesin. Eingesehen am 7. April 2015.

Koordinaten: 52° 29′ 29,36″ N, 12° 36′ 2,23″ O