Dänische Besitzungen an der Goldküste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Mai 2016 um 21:42 Uhr durch (Diskussion | Beiträge) (veraltete Klasse prettytable → wikitable ARreplace). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Festung Christiansborg bei Accra war Sitz der schwedischen, dänischen und britischen Gouverneure und ist noch heute Sitz der Regierung Ghanas
Mulatten-Konstabler der dänisch-guineischen Artillerie

Dänische Niederlassungen an der früher als Goldküste bezeichneten Küste des heutigen Ghana bestanden von 1658 bis 1850. Bei den dänischen Besitzungen handelte es sich jedoch vorwiegend um Forts und Handelsfaktoreien, so dass die Dänische Goldküste keine Kolonie im eigentlichen Sinne darstellte.

Geschichte

Im Rahmen des Zweiten Nordischen Krieges führten auch Dänemark und Schweden ab 1657 wieder Krieg gegeneinander. Ab 1658 eroberten die Dänen in Westafrika allmählich alle Schwedischen Besitzungen an der Goldküste, die Schweden selbst erst 1650 von Portugiesen und Niederländern erworben hatte. Als letzte schwedische Festung fiel 1663 Fort Carolusborg (heute Cape Coast Castle) in dänische Hände, das aber schon 1664 an die Engländer verloren ging.

Für den Sklavenhandel zwischen ihren Besitzungen in Westafrika, Europa und der Karibik wurde 1671 die Dänische Westindien-Kompanie gegründet, 1750 wurden alle dänischen Besitzungen der Kompanie an der Goldküste in eine dänische Kronkolonie umgewandelt. Hauptort war – wie schon unter schwedischer Herrschaft – Fort Christiansborg in der heutigen ghanaischen Hauptstadt Accra. Im Rahmen des Kampfes Großbritanniens gegen die russisch-dänische Politik der bewaffneten Neutralität wurde die Kolonie 1782–1785 von den Briten besetzt.

Angesichts des Verbots des Sklavenhandels und der Sklaverei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie des zunehmenden Widerstands der Ashanti und Akwamu im afrikanischen Hinterland verlor Dänemark das Interesse an der Goldküste und verkaufte seine westafrikanischen Besitzungen 1850 für 10.000 Pfund an Großbritannien.

Die Festungen und sonstigen Stützpunkte im Lauf der Zeit im Einzelnen

(Die 1850 an Großbritannien abgetretenen letzten Besitzungen sind gelb markiert)

Ort Festung Gründung (Eroberung) Aufgabe (Verkauf) Kommentare
Accra Fort Christiansborg 1658 1850 vor 1658 schwedisch, 1680–1682 portugiesisch besetzt, 1850 an Großbritannien verkauft
Ada Fort Kongensteen 1784 1850 1850 an Großbritannien verkauft
Amanful Fort Frederiksborg 1659 1685 nach 1685 englisch
Anomabu Fort William 1658 1664 vor 1658 schwedisch, nach 1664 englisch
Cape Coast Fort Carolusborg 1663 1664 vor 1658 schwedisch, nach 1664 englisch
Cong Cong Heights 1659 1661 vor 1659 niederländisch, 1661 von Niederländern zerstört
Keta Fort Prinzenstein 1780 1850 vor 1780 niederländisch, 1850 an Großbritannien verkauft
Old Ningo Fort Fredensborg 1734 1850 1850 an Großbritannien verkauft
Sekondi-Takoradi Fort Witsen 1658 1659 vor 1658 schwedisch, 1659 aufgegeben
Teshie Fort Augustaborg 1787 1850 1850 an Großbritannien verkauft

Literatur

  • Georg Norregard: Danish settlements in West Africa 1658–1850. Boston University Press 1966

Weblink

Siehe auch