Echobrücke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. August 2016 um 10:24 Uhr durch Okernick (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Schienenverkehr (Braunschweig)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Echobrücke
Echobrücke
Echobrücke
Die Echobrücke und weitere Eisenbahnbrücken von Süden aus (2014).
Offizieller Name Okerbrücke-Süd
Nutzung Eisenbahnbrücke für drei Gleise (aufgelöst)
Querung von Oker
Ort Braunschweig
Konstruktion Dreigelenk-Bogen aus Stahlbeton
Gesamtlänge 109,82 m
Breite 14,30 m
Lichte Weite 41 m
Höhe 15,54 m
Baubeginn 1943
Fertigstellung 5. Oktober 1956
Eröffnung 1960
Zustand Schienen zurückgebaut
Schließung etwa 2000
Lage
Koordinaten 52° 14′ 37″ N, 10° 31′ 21″ OKoordinaten: 52° 14′ 37″ N, 10° 31′ 21″ O
Echobrücke (Niedersachsen)
Echobrücke (Niedersachsen)

Als Echobrücke wird der imposante Bogen der südlichen Eisenbahnbrücke im Braunschweiger Kennelgebiet bezeichnet. Sie verdankt ihren Namen einem klaren und deutlich verzögerten Echo, das der rufenden Person durch die glatten Betonbögen und die darunter liegende Wasserfläche zurückgeworfen wird.[1] Die Brücke wurde mit dem Neubau des Braunschweiger Rangierbahnhofs 1960 eingeweiht. Seit Auflösung dieses Bahnhofs in diesem Jahrhundert wurden die Gleise zurückgebaut und es wird eine neue Nutzung als Fahrradquerung angestrebt.

Geschichte

Echobrücke oben, sämtliche Gleise sind zurückgebaut und Birken besiedeln den Schotter (2014).

Die Brücke entstand für den Neubau des Braunschweiger Rangierbahnhofs. Bereits 1928 wurden eine Eisenbahntrasse und eine weitere Brücke bei Eisenbüttel parallel zur Magdeburger Strecke für den damaligen Ostbahnhof gebaut. 1938 wurden der Neubau des Braunschweiger Hauptbahnhofs und die gesamte Neustrukturierung des die Stadt umgebenden Eisenbahnwesens beschlossen. Die dafür notwendigen Bauarbeiten begannen während des Krieges und wurden 1960 abgeschlossen.

Der völlig neu angelegte Rangierbahnhof erforderte einen dreigleisigen Einfahrbereich, der südlich von der bestehenden Bahnlinie mit wenig Abstand und auf deutlich höherem Niveau verlief. Es wurde ein über 18 Meter hoher Bahndamm überwiegend aus Trümmerresten der Braunschweiger Innenstadt aufgeschüttet und die weithin sichtbare Brücke mit 41 Metern Spannweite über die Oker errichtet. Die Bauarbeiten begannen 1943 am Widerlager mit über acht Meter tiefen Fundamenten. Diese Arbeiten dauerten kriegsbedingt bis 1945. Nach Wiederaufnahme der Bautätigkeit wurden die Dreigelenk-Bögen am 5. Oktober 1956 freigestellt.[2] Die Oker, die sich bis in die 1950er Jahre noch in einem Bogen unterhalb Neu-Richmonds wand, wurde zur neuen Brücke hin begradigt und eine bis dahin bestehende Brücke, die den Kennelweg bis zur Wolfenbüttler Straße verband, abgerissen.

Eine weitere Brücke im Verlauf des Rangierbahnhofs wurde über die Wolfenbütteler Straße gebaut.

Heutiger Zustand

Die Brücke wird nicht mehr für den Eisenbahnverkehr genutzt, weil der gesamte frühere Einfahrtbereich für den Rangierbahnhof aufgelöst wurde. Sämtliche Gleise wurden bereits entfernt. Die auf der ehemaligen Strecke weiter westlich gelegene Brücken über die A 395 sind zurückgebaut worden. An Stelle einer abgerissenen Brücke wurde über die Autobahn eine neue für den Ringgleis-Radweg errichtet, der zunächst bis zum Messegelände verläuft. Eine Weiterführung auf dem Bahndamm über die Echobrücke nach Osten ist geplant.[3]

Einzelnachweise

  1. Die Brücke die sprechen kann. In: Wolfenbütteler Zeitung. vom 8. August 2012.
  2. Bundesbahndirektion Hannover (Hrsg.): Hauptbahnhof Braunschweig 1960. Gemeinsam herausgegeben zur Eröffnung des neuen Braunschweiger Hauptbahnhofs am 1. Oktober 1960 von der Bundesbahndirektion Hannover, der Stadt Braunschweig und der Industrie- und Handelskammer Braunschweig. Braunschweig 1960, S. 83 ff.
  3. Alte Eisenbahnbrücke am Kennel soll zum Fuß- und Radweg werden. In: Braunschweiger Zeitung. vom 8. Dezember 2008.