Edgar Seibel

Edgar Seibel (* 9. Mai 1991 in Kubanka, UdSSR) ist ein russlanddeutscher Schriftsteller.

Leben

Edgar Seibel ist deutsch-jüdischer Abstammung. Seine Ahnen wurden im Zuge der Stalinistischen Säuberung aus der ASSR der Wolgadeutschen zwangsumgesiedelt. Seibels Urgroßvater war ein sprachbegabter Rechenführer in der autonomen Republik, der häufig nach Moskau bestellt wurde. Seibels Großvater schaffte es in der Breschnew-Ära zum Leiter einer Sowchose, der Vater diente als Soldat im Sowjetisch-Afghanischen Krieg von 1985, war Historiker sowie Schulleiter. Nach heftigen Pogromen und Diskriminierungen floh die Familie als Spätaussiedler im Jahre 1998 in die Bundesrepublik. Die erste Zeit lebte die Familie im westfälischen Unna-Massen, danach in der Kleinstadt Hallenberg.

Nach dem Abbruch einer Ausbildung zum Heilerzieher arbeitete Seibel u. a. als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste. Im Jahr 2011 erlangte er ein Schriftstellerdiplom. Nach Edgar Seibels Biografie („Volksgruppe Unbekannt“) litt er in den Kindes - und Jugendzeit unter schweren rassistischen Übergriffen und war eine Zeit lang von Zwangsstörungen betroffen. Seibel begann sich ab 2013 verstärkt den Themen Volksgruppen und Russlanddeutsche zu widmen, schreibt darüber und hält Vorträge.

Werke

• Odyssee des Galaktischen Kriegers, 2010, ISBN 978-3-8372-0661-6
• Psychedelia, Wagner Verlag, Gelnhausen 2012, ISBN 978-3-86279-647-2
• Der Frankfurter literarische Lustgarten 2013 (Kompendium der Cornelia Goethe Akademie)
• Volksgruppe - Unbekannt, Gutenberg Verlag, 2013
• Literaturblätter deutscher Autoren aus Russland. Almanach 2014/15 (Anthologien), Anthea Verlag, ISBN 978-3-943583-53-3