Ehrenfried von Holleben

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Ehrenfried Anton Theodor Ludwig von Holleben (* 11. Mai 1909 in Potsdam; † 28. Oktober 1988 in Bayreuth) war deutscher Botschafter in Brasilien und Portugal und Protokollchef im Auswärtigen Amt.

Leben

Schule und Beruf

Von Holleben wuchs in Erfurt und Potsdam auf und bestand 1929 am Realgymnasium die Reifeprüfung. Danach studierte an den Universitäten München, Leipzig und Berlin Jura und legte 1933 die erste juristische Staatsprüfung und 1936 die zweite juristische Staatsprüfung ab. 1937 war als Wirtschaftsjurist bei der Allianz-Versicherung in Berlin tätig und 1938 als Anwaltsassessor. 1939 nahm er am Zweiten Weltkrieg teil und wurde 1940/41 verwundet. Im Rang eines Unteroffiziers wurde er aus der Wehrmacht entlassen und war fortan als Rechtsanwalt in Potsdam und Berlin tätig, zum Kriegsende auch als Staatsanwalt in Potsdam. 1945 bis 1949 war er wieder als Wirtschaftsjurist in Hannover tätig und später als Rechtsanwalt in Kulmbach und Bayreuth. 1952 bewarb er sich auf den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland und wird übernommen. Von 1953 bis 1956 ist Generalkonsul in Glasgow, Schottland. Es folgt die Versetzung in die Protokollarabteilung nach Bonn, wo er später zum Protokollchef aufsteigt und dadurch auch Bundespräsident Heinrich Lübke auf seinen Auslandsreisen begleitete. Danach bekleidete er von 1966 bis 1970 das Amt des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Rio de Janeiro, Brasilien. 1971 bis 1974 war er Botschafter in Lissabon, Portugal. Er war auch Präsident des Deutschen Adelsrechtsausschusses und Mitglied im Johanniterorden.

Entführung 1970 in Brasilien

Vom 11. bis zum 16. Juni 1970 wurde Ehrenfried von Holleben in Rio de Janeiro von der linksgerichteten Stadtguerilleros der Vanguarda Popular Revolucionária (VPR) unter Führung von Carlos Lamarca vor der Botschafterresidenz in Santa Teresa entführt. Zwei Polizisten, die zur Leibwache des Botschafters gehörten und sich in einem Begleitfahrzeug befanden, wurden durch Maschinenpistolen erschossen. Von Holleben wurde aus seinem Dienstfahrzeug gezerrt und an einem unbekannten Ort festgehalten. Seine Freilassung erfolgte, nachdem ein Aufruf der Gruppe im Rundfunk und die Freilassung von 41 inhaftierte Oppositionellen und deren Ausreise nach Algier, Algerien veranlasst wurde. Die Entführung sei damit begründet worden, dass auch deutsche Unternehmen sich an der Ausbeutung Brasiliens beteiligten.

Familie

Er war mit Isa von Scheliha (* 12. November 1917 in Breslau), verwitwete Freifrau Hiller von Gaertringen verheiratet. Das Paar hatte einen Sohn.

Auszeichnungen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)