Ernst Friedrich Fabian von Saucken-Tarputschen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juli 2016 um 13:41 Uhr durch Proxy (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: + 1). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Freiherr Ernst Friedrich von Saucken-Tarputschen

Ernst Friedrich Fabian von Saucken-Tarputschen (* 24. August 1791 zu Wickerau, Ostpreußen; † 25. April 1854 in Tarputschen) war ein ostpreußischer Politiker.

Leben

Ernst Friedrich Fabian von Saucken-Tarputschen entstammte dem altpreußischen Adelsgeschlecht von Saucken und war der Sohn des königlich preußischen Leutnants Ernst Wilhelm Christoph von Saucken (1758–1817) und dessen Frau Christine Amalie Austin (1764–1833). Er war eines von zehn Kindern.

1805 trat er als Junker in das Dragoner-Regiment v. Esebeck ein, machte den Feldzug von 1807 und die Schlacht bei Preußisch Eylau mit. 1812 gehörte das Regiment zu den Hilfstruppen der Grande Armée und machte den Feldzug Napoleons nach Russland mit. Nach der Konvention von Tauroggen schied das Regiment im Verband des Yorck’schen Korps aus und kämpfte von da an im Corps von Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz als Secondlieutenant eine Schwadron. Im russischen Feldzug erwarb er den Pour le Mérite, 1813 das Eisernes Kreuz zweiter Klasse und 1814 die erste Klasse. Nach dem Abschied aus der Armee heiratete er 1816 in Oschersleben Luise von Heyligenstädt und übernahm 1817 den Besitz des Vaters. Erst 1825 fand eine Besitz-Teilung statt, bei der er Tarputschen bekam. Nach dem Tod seiner ersten Frau (1832) heiratete er Pauline von Below. Zusammen mit seinem Bruder gründete er ein arabisches Gestüt.

Politische Bestrebungen

1847 war er Mitglied des Vereinigten Landtags und nahm hier eine bedeutende Stellung ein. Er gehörte hier ebenso wie sein Bruder August von Saucken-Julienfelde zur ostpreußischen Opposition. Viel zitiert wird ein Zusammenstoß, den er mit Otto von Bismarck hatte. In die Frankfurter Nationalversammlung wurde er für den Wahlkreis Angerburg gewählt. Er schloss sich der Fraktion Casino an. Man wählte ihn in die Deputation, die nach Wien gehen sollte, um den Erzherzog Johann von Österreich zur Annahme des Reichsverweser Amtes zu bewegen. Anfang 1850 wandte er sich von neuem an den Prinzen von Preußen und empfahl die Entlassung des Ministeriums Manteuffel. 1849 war er Mitglied der ersten Kammer und von 1850–52 Mitglied der zweiten Kammer des Preußischen Abgeordnetenhauses.

Literatur

  • Bernhard-Maria Rosenberg: Die ostpreußischen Abgeordneten in Frankfurt 1848/49. Biographische Beiträge zur Geschichte des politischen Lebens in Ostpreussen. Grote, Berlin / Köln 1970, Seite 113−122.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 5)

Weblinks

Wikisource: ADB:Saucken, von – Quellen und Volltexte