Europass-Rahmenkonzept

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Das Europass-Rahmenkonzept, auch als Europass-Portfolio bezeichnet, wurde durch die Entscheidung Nr. 2241/2004/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Dezember 2004 über ein einheitliches gemeinschaftliches Rahmenkonzept zur Förderung der Transparenz bei Qualifikationen und Kompetenzen verabschiedet. Es ersetzte und erweiterte den 1999 eingeführten Europass Berufsbildung. Europass ist ein kostenloser Service der Europäischen Union, der von einem Netzwerk von Nationalen Europass Centren (NEC) in den Mitgliedsländern umgesetzt wird.

Zweck

Das Europass-Rahmenkonzept besteht aus fünf Dokumenten, die den Bürgern Europas helfen sollen, ihre Qualifikationen und Kompetenzen transparent und vergleichbar auch über Ländergrenzen hinweg darzustellen. Ziel ist es, die Mobilität zum Lernen und Arbeiten innerhalb der Europäischen Union zu vereinfachen und zu fördern.

Inhalte

Die Bausteine sind:

  • Europass-Lebenslauf: systematische Darstellung erworbener Qualifikationen und Kompetenzen. Der Europass-Lebenslauf kann von jeder Person über einen Online-Editor ausgefüllt werden.
  • Europass-Sprachenpass: Dokumentation und differenzierte Darstellung von Sprachkenntnissen nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeRS). Auch der Sprachenpass kann online ausgefüllt werden.
  • Europass-Mobilität: Dokumentation von Lernergebnissen, Inhalten und Dauer eines konkreten Auslandsaufenthaltes zu Lernzwecken. Dies kann im Rahmen einer Ausbildung, eines Studiums oder einer beruflichen Weiterbildung sein. Das Dokument wird von der entsendenden und der aufnehmenden Einrichtung für die oder den Lernenden ausgestellt. Für Einrichtungen aus Deutschland gibt es eine nationale Datenbank für die Beantragung.
  • Europass-Zeugniserläuterungen (Certificate Supplement): Erläuterung länderspezifischer Inhalte und Standards von Ausbildungsberufen. Die Zeugniserläuterungen für die deutschen dualen Ausbildungsberufe sind nicht personenbezogen und können frei im Internet heruntergeladen werden. Die Zeugniserläuterungen für die deutschen vollzeitschulischen Ausbildungsgänge werden von den jeweiligen Schulen ausgegeben und können als Muster im Internet angesehen werden.
  • Europass-Diplomzusatz (Diploma Supplement): Aufstellung von Studienleistungen zur besseren internationalen Vergleichbarkeit. Das Dokument ist personenbezogen und wird von den Hochschulen an ihre Absolventen ausgegeben.

Andere nationale Initiativen zur Dokumentation von Kompetenzen wie der Berufswahlpass, der ProfilPASS oder der Qualifizierungspass sind noch nicht direkt mit dem Europass verbunden, eine Einbindung ist jedoch in Planung. Die Angaben zu den Sprachkenntnissen im Europass-Lebenslauf und im Europass-Sprachenpass orientieren sich an der sechsteiligen Skala des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.

Einen ähnlichen Ansatz eines Qualifizierungspasses, um die Vielfalt der im Rahmen des Bologna-Prozesses entstandenen Studienfächer europaweit vergleichbarer zu machen, wird bei den Ingenieursfächern mit der EngineerING Card verfolgt.

Weblinks