Fischer-Phenylhydrazin-Synthese

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Die Fischer-Phenylhydrazin-Synthese, benannt nach ihrem Entdeckern Emil Fischer ist eine Namensreaktion aus der organischen Chemie und wurde erstmals 1875 veröffentlicht.[1] Die Reaktion beschreibt die Synthese von Phenylhydrazin aus Anilin.

Übersichtsreaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anilin reagiert unter Einsatz von Natriumnitrit in Salzsäure und Natriumsulfit zu Phenylhydrazin:[2]

Fischer Phenylhydrazin-Synthese Übersicht
Fischer Phenylhydrazin-Synthese Übersicht

Reaktionsmechanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mechanismus ist in der Literatur[3] beschrieben:

Fischer Phenylhydrazin-Synthese Mechanismus
Fischer Phenylhydrazin-Synthese Mechanismus

Zunächst findet eine Diazotierungsreaktion statt in der Anilin (1), unter Einsatz eines Natriumnitrit/Salzsäure-Gemischs, über die Zwischenstufe des Diazohydroxid 2, zu dem Diazonium-Ion 3 umgesetzt wird. 3 reagiert mit einem Sulfition zu 2-Phenyldiazensulfonat (4). Unter Zugabe von Wasser und anschließende Abspaltung des Hydrogensulfat-Anion wird dieses zu Phenyldiazen (5) reduziert. Durch weitere Reaktion mit Sulfitionen und Wasser wird 5, unter Abspaltung des Sulfat-Anions, zu Phenylhydrazin (6) umgesetzt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fischer, E. (1876), Ueber aromatische Hydrazinverbindungen. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 9 (1), S. 880–891, doi:10.1002/cber.187600901263.
  2. Fischer, E. (1878), Ueber die Hydrazinverbindungen; Erste Abhandlung. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie, 190: 67–183. doi:10.1002/jlac.18781900104.
  3. Z. Wang: Comprehensive organic name reactions and reagents Volume 1. John Wiley, Hoboken (N.J.) 2009, ISBN 978-0-470-28662-3, S. 1080–1082.