Freundschaftsgesellschaft DDR-Belgien

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Die Gesellschaft DDR-Belgien wurde am 6. Juni 1964 in Berlin als Deutsch-Belgische Gesellschaft in der DDR gegründet. Sie gehörte der Dachorganisation Liga für Völkerfreundschaft an.

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich der Gründung fand eine Festveranstaltung statt, auf der der Präsident der neugegründeten Gesellschaft, Nathan Notowicz, und der Vertreter der Vereinigung Belgien-DDR, der kommunistische Abgeordnete und ehemalige Widerstandskämpfer Willy Frère, Ansprachen hielten.

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesellschaft DDR-Belgien sollte die kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen der DDR und Belgien fördern und zu einem besseren Verständnis zwischen den beiden Staaten beitragen. Die auswärtige Kulturpolitik war jedoch insbesondere für die DDR auch ein Mittel, um die diplomatische Isolierung – hervorgerufen durch die Hallstein-Doktrin – zu durchbrechen. Die Gesellschaft DDR-Belgien sollte unter der belgischen Bevölkerung für die internationale Anerkennung und völkerrechtliche Souveränität der DDR werben.

Die Partnergesellschaft Vereinigung Belgien-DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr belgisches Pendant, die Vereinigung Belgien-DDR (französisch Association Belgique-RDA; flämisch Vereniging België-DDR), wurde am 23. Februar 1963 gegründet und hatte ihren Sitz in Brüssel. Sie war aus dem Kulturkomitee Belgien-DDR mit Sitz in Brügge hervorgegangen, das bereits 1958 gegründet worden war. Erster Präsident der Vereinigung war der sozialistische Genter Germanistikprofessor Willem Pée, langjährige Generalsekretärin der Vereinigung war die Kommunistin Christiane Braet-Delrue.

Die Vereinigung Belgien-DDR organisierte in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Belgischen Gesellschaft in der DDR zahlreichen Sprachkurse, Ausstellungen, Filmvorführungen und Konferenzen sowie Besuche der DDR insbesondere für Journalisten und Politiker.

Die Vereinigung Belgien-DDR forderte die belgische Regierung bereits vor 1972 mehrfach auf, diplomatische Beziehungen zur DDR aufzunehmen.

Präsidenten der Gesellschaft DDR-Belgien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Gründung der Deutsch-Belgischen Gesellschaft in der DDR. In: Deutsche Außenpolitik 8 (1964), S. 793ff.
  • Liga für Völkerfreundschaft der DDR. In: Andreas Herbst, Winfried Ranke und Jürgen Winkler (Hrsg.): So funktionierte die DDR. Band 1: Lexikon der Organisationen und Institutionen. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt Taschenbuch Verlag 1994, S. 600–607.
  • Hans Cottyk: De vereniging België-DDR 1958–1991. Universiteit Gent 1995 (Magisterarbeit).
  • Carel Horstmeier: La politique de reconnaissance de la RDA en Belgique jusqu’en 1972. In: Ulrich Pfeil (Hrsg.): La RDA et l’Occident. Colloque international. Paris, novembre 1999. Université de la Sorbonne Nouvelle, Asnières 2000, S. 281–298 (auf deutsch erschienen unter dem Titel: Die DDR und Belgien (1949–1972) . In: Ulrich Pfeil (Hrsg.): Die DDR und der Westen. Transnationale Beziehungen 1949–1989. Ch. Links Verlag, Berlin 2001, S. 309–327).