Fritz Berolzheimer

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Fritz Berolzheimer (* 3. Januar 1869 in Bamberg; † 30. September 1920 in Berlin) war ein deutscher Rechtsphilosoph und Wirtschaftsphilosoph jüdischer Herkunft.

Leben und Werk

Berolzheimer wirkte zunächst als jüdischer Rechtsanwalt, dann als Privatgelehrter in Berlin. Er gilt als Klassiker der Rechts- und Wirtschaftsphilosophie, wobei er eine Variante des Neuhegelianismus vertrat, die gegenüber einem Rechtspositivismus oder apriorischen Rechtsbegründungen eine Form des Kulturrechts einzuführen versucht, die sich mit insbesondere geschichtswissenschaftlicher, rechtsempirischer und rechtsvergleichender Methodik z. B. aus Verfassungsgrundsätzen herleiten lasse, aber auch als ungeschrieben beanspruchbar sei und höher stehe als das positive Gesetzesrecht. Er verfasste das fünfbändige System der Rechts- und Wirtschaftsphilosophie (1904–07); 1907 war er Mitbegründer des Archivs für Rechts- und Wirtschaftsphilosophie (ARWP).

Werke

  • Rechtsphilosophische Studien, München 1903.
  • Die Entgeltung im Strafrecht, München 1903.
  • System der Rechts- und Wirtschaftsphilosophie, C.H. Beck, München 1904-07.
    • Band 1. Kritik des Erkenntnisinhaltes, München 1904.
    • Band 2. Die Kulturstufen der Rechts- und Wirtschaftsphilosophie, München 1905.
    • Band 3. Philosophie des Staates samt den Grundzügen der Politik, München 1906.
    • Band 4. Philosophie des Vermögens einschliesslich des Handelsverkehrs, München 1907.
    • Band 5. Strafrechtsphilosophie und Strafrechtsreform, München 1907.
  • Deutschland von Heute, Berlin 1909.
  • Die Gefahren einer Gefühlsjurisprudenz in der Gegenwart, Berlin 1911.
  • The World's Legal Philosophies (Modern Legal Philosophy Series, Vol. 2), Lawbook Exchange Ltd 2002, ISBN 1584772557. (Online bei Google Books)

Literatur

Weblinks