Funklotterie-Postkarte

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Beispiel einer Vorderseite von Funklotterie-Postkarten

Bei der Funklotterie-Postkarte handelt es sich um eine Ganzsachen-Postkarte.

Länder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundesrepublik Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lotterie wurde von der Deutschen Hilfsgemeinschaft über den Norddeutschen Rundfunk veranstaltet, und diese Postkarten dienten zur Teilnahme an der Lotterie der Ratesendung Funklotterie. Für die ersten Sendungen ab 15. August 1948 gab es noch weder spezielle Postkarten noch sonstige Formulare hierfür, als Bezahlung legten die Teilnehmer daher einen 50-Pfennig-Geldschein im Brief bei.[1] Die ersten Exemplare der Postkarten erscheinen am 10. Mai 1949 mit Wertstempeleindruck von zunächst 10 Pfennigen. Der Verkaufspreis betrug anfangs 70 Pfennige und wurde aber am 27. Juli 1951 auf 65 Pfennige gesenkt. Der Gewinn wurde für wohltätige Zwecke verwendet. Zwischenzeitlich lief die Sendung ab November 1961 mit Ausgaben im Fernsehen, sie wechselte dann aber nach zwölf Folgen wieder zurück auf das Radioformat.[2] Die Funklotterie wurde im April 1969 eingestellt. Moderatoren der Sendung waren Just Scheu, Carl Voscherau und Annette von Aretin.[3]

Erst am 6. November 1997 wurde eine Medienlotterie-Postkarte zur Teilnahme am Preisausschreiben der ARD-Gala Sportler des Jahres 1997 herausgegeben.

Bild Frankaturwert in Pfennig Verkaufspreis in Pfennig Ausgabedatum Verkauf bis Anschriftenvordruck Besonderheiten Michel-Nr.
10 65 1949 Funklotterie der Deutschen Hilfsgemeinschaften e. V.

(24a) Hamburg 1

FP 1
15 70 1965 Der Wertstempel ist aus der Serie Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten. FP 11
100 150 6. November 1997 3. Dezember 1997 Stiftung Deutsche Sporthilfe
„ARD Gala-Sportler des Jahres“
69999 Mannheim
Als Wertstempel diente Michel-Nummer 1900 (Streetball). FP 14

Deutsche Demokratische Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der DDR wurde 1952 gleichfalls eine Funklotterie-Postkarte herausgegeben. Die Erlöse hieraus wurde für den Wiederaufbau von Ost-Berlin verwendet. Von den 150.000 hergestellten Stück konnten 71.635 nicht verkauft werden.[4]

Bild Frankaturwert in Pfennig Verkaufspreis in Pfennig Ausgabedatum Verkauf bis Anschriftenvordruck Besonderheiten Michel-Nr.
12 65 1952 September 1953 Aufbau-Lotterie im Funk
Berlin W 8
Friedrichstraße 196–70
Links Bildwerbung für den Neuaufbau der Hauptstadt-Hochhäuser FP 1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michel Ganzsachen-Katalog Deutschland, Schwaneberger Verlag GmbH, Unterschleißheim
  • Manfred Krüger: Funklotterie 1948–1969. 1. Auflage von 2009, 116 Seiten
  • Funklotterie-Postkarte. In: W. Grallert: Lexikon der Philatelie, 2. Auflage von 2007, Verlag: Phil*Creativ GmbH, ISBN 978-3-932198-38-0, Seite 154
  • Funklotteriepostkarte. In: Großes Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon Verlag 1973, Seite 163 f
  • Funklotteriezahlkarten. In: Handwörterbuch des Postwesens, 1. Nachtrag zur 2. Auflage; Bundesdruckerei 1956, S. 148
  • Michael Burzan: Deutsche Briefmarken-Zeitung Ausgabe Nr. 4 / 2013, S. 58
  • Aufbau-Lotterie-Karte der DDR. In: Deutsche Briefmarken-Revue Ausgabe Nr. 5/2002, S. 31 f

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Krüger: Funklotterie 1948–1969. 1. Auflage von 2009, S. 9.
  2. Manfred Krüger: Funklotterie 1948–1969. 1. Auflage von 2009, S. 30.
  3. Manfred Krüger: Funklotterie 1948–1969. 1. Auflage von 2009, S. 24–27; dort ist Genaueres über die Moderatoren der Sendung enthalten.
  4. Manfred Krüger: Funklotterie 1948–1969. 1. Auflage von 2009, S. 29