Jardin aux Moines
Der Garten der Mönche (Jardin aux Moines) ist eine semimegalithische Anlage im Wald von Brocéliande (La Forêt de Brocéliande). Der Wald liegt westlich von Rennes in der Hochbretagne, wo er in den heutigen französischen Karten als "Wald von Paimpont" verzeichnet ist. Die Anlage liegt in der Gemeinde de Néant-sur-Yvel, im Morbihan nahe der Grenze zum Département Ille-et-Vilaine.
Beschreibung
Der "Mönchsgarten" wurde wegen seiner überaus seltenen Einfassung im vorigen Jahrhundert als "Chaussee der Menhire" beschrieben. Es ist ein neolithisches Langgrab, das auf seiner Südseite mit lokalen Rotschiefer- und Quarzplatten eingefasst ist. Die Nordseite besteht aus weißem, aus einer Entfernung von drei Kilometern herbeigeschafften Puddingstein (franz. Poudingue)[1]. Das Ensemble ist 25 m lang und 6 m breit. Die unmegalithische Kammer enthält zwei Abtrennungen im Norden, die eine sukzessive Vergrößerung belegen. Ähnliche Anlagen, deren verstürzte Kammern sich heute nur noch als Steinhaufen präsentieren, finden sich im Westen Frankreichs auch anderenorts.
Keramikfunde vom Ende der Jungsteinzeit (3000–2500 v. Chr.) ermöglichten die Datierung. Auch späterhin fand der Mönchsgarten als Grabstätte oder Heiligtum Verwendung. In einem kleinen Foyer fanden sich Pfeilspitzen aus Silex, die aus der Bronzezeit (um 2000 v. Chr.) stammen.
In der Nähe finden sich Tumuli,
- "La Butte aux Tombes"
- "La Butte Ronde"
und die Megalithanlagen
- Le Tombeau de Merlin (Merlins Grab)
- L'Hotié de Viviane (Haus der Viviane)
- Le Tombeau du géant (Grab der Riesen)
Siehe auch
Literatur
- Jacques Briard: Mégalithes de Bretagne. Ouest-France, Rennes 1987, ISBN 2-7373-0119-X.
Anmerkung
- ↑ "Als Puddingsteine werden alttertiäre Konglomerate bezeichnet mit stark abgerollten Flint und sandigem, quarzitischem oder phosphoritischem Bindemittel mit oder ohne Glaukonitkörnern. Leitfossilien sind aus ihnen unbekannt, so dass das Alter nicht feststeht. Vergleichbar mit englischen Puddingsteinen werden sie ins Paläozän gestellt, eventuell sind sie jedoch jünger. Nach Roedel (1926) stammen sie wahrscheinlich aus dem SW Baltikum und den angrenzenden Gebieten"
Weblinks
Koordinaten: 48° 1′ 11″ N, 2° 17′ 24″ W