Gemeinderatswahl in St. Pölten 1970

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Gemeinderatswahl 1970
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1965

1970


Die Gemeinderatswahl 1970 fand am 5. April 1970 statt und war die fünfte Gemeinderatswahl in St. Pölten nach Kriegsende. Die Sozialistische Partei Österreichs gewann stark, konnte erneut die meisten Stimmen auf sich vereinen und die absolute Mehrheit verteidigen.

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl vom 4. April 1965 konnte die SPÖ die meisten Stimmen auf sich vereinen und die absolute Mehrheit zurückerobern. Während die ÖVP leichte Gewinne verzeichnen konnte, verloren KPÖ und FPÖ stark, letztere konnte keine Gemeinderatsmandate mehr stellen.

Bürgermeister Rudolf Singer stand in den folgenden Jahren unter immer stärkerer Kritik, vor allem auch aus den eigenen Reihen. So wurde er von der SPÖ 1968 mit einem fünfjährigen Funktionsverbot bestraft, blieb jedoch Bürgermeister. Daraufhin wurde im Jänner 1969 ein neuer Bezirksobmann[1] und im Februar 1969 ein neuer Stadtparteiobmann gewählt, Hans Schickelgruber gewann knapp gegen Franz Pichler.

Wahlwerbende Parteien und Wahlverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen traten die drei im Gemeinderat vertretenen Parteien sowie, wie bei den vorangehenden Wahlen, die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) an. Die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) trat mit Hans Schickelgruber als Spitzenkandidat an, die Österreichische Volkspartei (ÖVP) unter Anton Korner und die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) unter Anton Eder.

Wahlergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl vom 5. April 1970 konnte die SPÖ erneut die meisten Stimmen auf sich vereinen und mit starken Gewinnen die absolute Mehrheit verteidigen. Während die ÖVP leicht und die KPÖ stark Stimmen verlor, konnte die FPÖ leichte Gewinne verzeichnen, trotzdem schafften sie keinen Einzug in den Gemeinderat.

Amtliches Endergebnis der Gemeinderatswahl 1970[2]
Ergebnisse 1970 Ergebnisse 1965 Differenzen
Stimmen % Mand. Stimmen % Mand. Stimmen % Mand.
Wahlberechtigte 31.028 29.852 + 1.176
Abgegebene Stimmen 27.353 88,2 % 27.076 90,7 % + 277 - 2,5 %
ungültige Stimmen 565 2,0 % 990 3,7 % - 425 - 1,7 %
gültige Stimmen 26.788 97,9 % 26.086 96,3 % + 702 + 1,6 %
Partei
SPÖ 15.269 57,0 % 25 13.823 53,0 % 23 + 1.446 + 4,0 % + 2
ÖVP 9.326 34,8 % 15 9.393 36,0 % 15 - 67 - 1,2 % ± 0
KPÖ 1.664 6,2 % 2 2.447 9,4 % 4 - 783 - 3,2 % - 2
FPÖ 529 2,0 % 0 423 1,6 % 0 + 106 + 0,4 % ± 0
Gesamt 26.788 100,0 % 42 26.086 100,0 % 42 + 702 ± 0 ± 0

Auswirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung am 27. April 1970 wurde Schickelgruber mit 40 Stimmen zum Bürgermeister gewählt, Vizebürgermeister wurden Oswald Hameder (SPÖ) und Anton Korner (ÖVP).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siegfried Nasko, Willibald Rosner (Hrsg.): St. Pölten im 20. Jahrhundert. Geschichte einer Stadt. Residenz-Verlag, St. Pölten u. a. 2010, ISBN 978-3-7017-3155-8.
  • Siegfried Nasko: Empor aus dumpfen Träumen. Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie im St. Pöltner Raum (= Unser Bezirk St. Pölten. Nr. 7, ZDB-ID 2292151-5). Mit einem biographischen Teil von Wilhelm Stiowicek. SPÖ-Bezirksorganisation, Wien u. a. 1986, S. 380–384.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SP in NÖ-Städten künftig noch stärker. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. April 1970, S. 02.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. St. Pölten: Neuer SP-Bezirksobmann. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 28. Jänner 1969, S. 07.
  2. Gemeinderatswahlen 1950-2001 auf st-poelten.gv.at