Generalverwaltung des vormals regierenden preußischen Königshauses

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Die Generalverwaltung des vormals regierenden preußischen Königshauses ist die seit 1919 bestehende (seit 1925 unter diesem Namen operierende) Nachfolgeinstitution des Königlich Preußischen Hausministeriums.

Während das Hausministerium in den Jahren des Bestehens des Hohenzollernschen Königtums in Preußen (1700–1918) als eine amtliche Institution staatsrechtlichen Charakters mit der Verwaltung der persönlichen Angelegenheiten, des Vermögens (insbesondere auch des Grundbesitzes und der land- und forstwirtschaftlichen Güter) sowie des Hausarchivs der Angehörigen der Hohenzollern-Familie befasst war, führt die Generalverwaltung diese Aufgaben seit dem Sturz der Hohenzollern-Monarchie im Herbst 1918 als eine öffentliche Körperschaft privatrechtlicher Natur fort. Das Hausministerium befand sich bis 1919 im Palais Schwerin in der Wilhelmstraße. Nach dem Ankauf durch das deutsche Reich, wurde das Palais Amtssitz des Reichspräsidenten.

Nach der sich aus dem Erlöschen der Monarchie in Preußen ergebenden Abwicklung des Hausministeriums als einer staatlichen Institution im Jahr 1919 setzte die Nachfolgeinstitution von 1919 bis 1925 ihre Arbeit weiterhin unter der hergebrachten Bezeichnung „Hausministerium“ fort, obwohl es sich bei ihr de jure nicht mehr um ein Ministerium im Sinne einer staatlichen Behörde obersten Ranges handelte. Die Bezeichnung „Generalverwaltung des vormals regierenden preußischen Königshauses“ legte die Institution sich im Jahr 1925 zu. Der Begriff wurde damals in rechtsverbindlicher Form durch einen Vertrag zwischen dem preußischen Staat und den Mitgliedern des vormals regierenden Königshauses geprägt, um über eine zentrale Stelle zu für die verschiedenen Verwaltungstätigkeiten, die diese Stelle in Nachfolge des Hausministeriums fortführte, zu verfügen.[1]

Chef der Generalverwaltung ist das jeweils offizielle Oberhaupt des Hauses Hohenzollern. Mit der Leitung der Geschäfte der Generalverwaltung sind Verwalter betraut, die in der Nachfolge des früheren Hausministers des königlichen Hauses stehen. Die offizielle Bezeichnung derselben hat in der Vergangenheit verschiedentlich gewechselt: So firmierten die Leiter der Generalverwaltung bis zum Tod Wilhelms II. im Jahr 1941 als „Hausminister“ bzw. als „Generalbevollmächtigter“. Später wurden sie zumeist schlicht als "Leiter der Generalverwaltung des vormals regierenden preußischen Königshauses" tituliert.

Sitz der Generalverwaltung war bis 1948 das Niederländische Palais in der Straße Unter den Linden in Berlin. Danach wurde die Generalverwaltung nach West-Berlin und 1949 nach Westdeutschland verlegt.[2] Heute befindet sie sich wieder in Berlin.

Chef der Generalverwaltung

Leiter der Generalverwaltung

Sonstige Mitarbeiter der Generalverwaltung

  • Kurt Jagow, Archivrat in der Generalverwaltung von 1928 bis 1945
  • Ulrich von Sell, Referent in der Generalverwaltung von 1927 bis 1941 und 1942 bis 1944 (in Folge des 20. Juli 1944 verhaftet und interniert), ab 1922 Vermögensverwalter Kaiser Wilhelms II., von 1929 bis 1941 auch Leiter der Privatschatulle

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen: Gott helfe unserem Vaterland. Das Haus Hohenzollern 1918-1945, 2003, S. 18f..
  2. Bert Becker: Das Niederländische Palais: Zur Geschichte des Hauses und seiner Bewohner. In: Vorstand der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft e. V. (Hrsg.): Auf den Spuren der Niederländer zwischen Thüringer Wald und Ostsee, II. Symposium, als Manuskript gedruckt, Berlin 1994, S. 115.