Georgskirche (Rotfelden)

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Georgskirche Rotfelden

Die Georgskirche in der Hauptstraße in Rotfelden ist eine spätgotische[1] Saalkirche aus dem 17. Jahrhundert.

Geschichte

Die Georgskirche wurde während des Dreißigjährigen Krieges 1626 erbaut. Der Kirchturm steht auf den Resten eines Vorgängerbaus, der nicht genau datiert ist (11. bis 15. Jahrhundert), aber vielleicht zu einer Wallfahrtskirche gehörte. Schon früh wurde eine „Jörgenkirche“ in Rotfelden erwähnt. 1543 kaufte der württembergische Herzog Ulrich die Rotfelder Kirche. 1559 wütete eine Feuersbrunst im Ort, der vielleicht auch der Vorgängerbau der Georgskirche zum Opfer gefallen ist.

Über dem Südportal befindet sich ein Gedenkstein aus gelbem Sandstein mit folgender Inschrift:

1626 HAT DISE KIRCH ERBAUWET
DER DURCHLAUCHTIGE HOCHGEBORNE
FIRST UND HEER HEER JOHAN FRIDERICH
HERTZOG ZUO WIRTEMBERG
BAUMAISTER SEIN
GEWESEN FRIDERICH FISCHLIN CASPER
KRETZMAIER VOGT ZUO ALTTENSAIG
PETER MEGENHART PFARHER M JOHAN ZELLER
SCHULDHAIS BARTLIN BEUTLER WERCKH
MAISTER MICHAEL NAGEL VON BÖBLINGEN
GOTT ERHALTTE IN IHR GNEDIGLICH SEIN
HAILIG EVANGELIUM DAS SIMMERIN KERNEN
HAT GOLTEN ZWEN GULDIN HEER SPECIALIS
WAR M JUSTINUS KERNER PFARHER ZUO
WILDTBERG SCHULDHAIS ZUO
WINDEN MANUEL BRAUN

DISES IST GESCHEEN UNDER RÖMISCHER
KAISERLICHER REGIERUNG
FERDINAND I DES ANDERN

1635, nur wenige Jahre nach dem Bau der Georgskirche, fiel fast die Hälfte der Bevölkerung des Ortes der Pest zum Opfer. Unter den Toten war auch der damalige Pfarrer Johannes Zeller. Rotfelden hatte danach jahrelang keinen eigenen Pfarrer mehr.

Das Innere der Kirche um 1910

1887 wurde die Kirche wegen Feuchtigkeitsschäden renoviert. Dabei wurden Wandmalereien aus der Zeit der Errichtung der Kirche entdeckt, die aber übertüncht wurden. Im Zuge dieser Renovierung erhielt die Kirche neue Maßwerkfenster, außerdem wurde eine neue Kanzel eingebaut und, wie der damalige Pfarrer es formulierte, auch das große Christusbild aus einem Zerrbild in ein ergreifendes, evangelischer Einfachheit entsprechendes Bild verwandelt.[2] Ferner schuf der Bildschnitzer Hellstern aus Altheim bei Horb noch ein kleines Kruzifix für den Altar. Während der Renovierungszeit 1887 untersuchte Eduard Paulus die Spuren des Vorgängerbaus. Die Gottesdienste wurden in dieser Zeit im Freien oder im Schulhaus abgehalten und die Kirche konnte am 18. Dezember 1887 wieder eingeweiht werden.

Die Kanzel von 1887 existiert noch, ist aber nicht mehr in der Georgskirche eingebaut. In den 1970er Jahren erfolgte eine Modernisierung des Kircheninnenraums. Die Kirche bietet 330 Sitzplätze.[3]

Geläut

Die Marienglocke mit einem Durchmesser von etwa einem Meter stammt aus dem Jahr 1494. Das Uhrwerk wurde von Perrot in Calw angefertigt. Während des Ersten Weltkriegs wurden alle Glocken außer der Marienglocke eingeschmolzen.

Weblinks

Commons: Georgskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.morija.de/kirchenbezirk-sehenswertes/rotfelden.html
  2. http://www.rotfelden.info/rotfelden-kanzel%20von%201887.html
  3. http://www.kirchbau.de/php/300_datenblatt.php?id=2981&name=keiner

Koordinaten: 48° 36′ 22,8″ N, 8° 41′ 52,7″ O