Gerhard Schütze

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Gerhard Schütze (* 1897; † 1951) war ein Mann des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und der SED-Diktatur. Er war ein Nachkriegspolitiker der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Abgeordneter des Brandenburgischen Landtags.

Ausbildung und Beruf

Gerhard Schütze studierte nach seinem Abitur Rechtswissenschaften und promovierte zum Dr. jur. Ab 1931 ließ er sich als Rechtsanwalt und Notar in Brandenburg an der Havel nieder.

Politik

Im September 1943 wurde er von der geheimen Staatspolizei in Potsdam verhaftet und – ohne ein Gerichtsverfahren – im Konzentrationslager Sachsenhausen festgehalten. Nach geglückter Errettung vom Todesmarsch aus dem KZ im April 1945 kam er nach Brandenburg zurück.

Dort gehörte er mit zu den Gründern der CDU Brandenburg. Er war erster Kreisvorsitzender und ab April 1946 bis März 1949 stellvertretender Landesvorsitzender der CDU in Brandenburg. Bei der 1. Landtagswahl in der SBZ 1946 wurde er für die CDU in den Landtag von Brandenburg gewählt. Im Landtag war er Fraktionsvorsitzender seiner Partei und, nach dem Unfalltod von Dr. Wilhelm Wolf Vizepräsident des Brandenburgischen Landtags. 1948/49 begann auf Druck der Sowjetischen Militär-Administration eine Öffentlichkeitsarbeit für die 2. Landtagswahl in der SBZ. Danach sollten sich die politischen Parteien in einer Einheitsliste zur Wahl stellen, um damit die Vorherrschaft der SED abzusichern. Seine Zustimmungsverweigerung dazu löste nach seiner Erkrankung massiven Druck auf ihn aus, seine politischen Mandate niederzulegen. Diese Entwicklung war der Anlass für die Flucht aus der SBZ im März 1949.

Literatur

  • Martin Broszat, Gerhard Braas, Hermann Weber: SBZ-Handbuch, 1993, ISBN 3486552627, Seite 1023
  • Brigitte Kaff, Artikel über Gerhard Schütze in: Günter Buchstab, Brigitte Kaff, Hans-Otto Kleinmann: Christliche Demokraten gegen Hitler, Sankt Augustin 2004, ISBN 3-451-20805-9, Seite 446

Weblinks