Gertrud Frühschütz

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Gertrud Frühschütz (* 16. April 1906 in Stuttgart als Gertrud Mink;[1]16. Juli 1990 in Sankt Blasien) war eine deutsche Politikerin (KPD). Sie war von 1946 bis 1950 Mitglied im Landtag von Württemberg-Baden.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gertrud Mink war von frühester Jugend an in der kommunisten Bewegung aktiv. Sie war in der Kinderorganisation und im Jugendverband der KPD organisiert. Von 1930 bis 1932 arbeitete sie als Büroangestellte im Verein für Kinder-Ferienheime. 1933 ging sie zu ihrem Verlobten Fritz Rau nach Halle. Als sie als Kommunistin von der Gestapo gesucht wurde, lebte sie illegal zunächst in Halle, später in Berlin. Nachdem Fritz Rau, der als Redakteur der KPD-Zeitung gearbeitet hatte, verhaftet worden war, erhielt sie den Auftrag, in Süddeutschland am Widerstand mitzuarbeiten. 1933 wurde Fritz Rau von der Gestapo ermordet und Gertrud Frühschütz wurde in München-Stadelheim inhaftiert. Später wurde sie ins KZ Moringen und ins KZ Lichtenburg verlegt. Nach ihrer Haftentlassung arbeitete sie ab 1942 in einer mechanischen Werkstatt in Stuttgart. Sie lernte den aus dem KZ Dachau entlassenen Georg Frühschütz kennen, den sie noch während des Krieges heiratete. Nachdem Georg Frühschütz das Amt für Wiedergutmachung in Stuttgart mit aufgebaut hatte und Regierungsrat geworden war, starb er 1949 an den Folgen der KZ-Haft. Gertrud Frühschütz arbeitete ab 1945 als Sekretärin bei der Bezirksleitung der KPD.

Gertrud Frühschütz war in späteren Jahren Mitglied bei den Naturfreunden und der Arbeiterwohlfahrt.

Politische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie gehörte 1946 der von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzten Vorläufigen Volksvertretung für Württemberg-Baden an. Am 30. Juni 1946 wurde sie in die Verfassunggebende Landesversammlung Württemberg-Baden gewählt. Anschließend gehörte sie bis 1950 dem Landtag von Württemberg-Baden in dessen erster Wahlperiode an. Nachdem die KPD bei der Landtagswahl 1950 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war, schied sie aus dem Landtag aus. Von 1951 bis 1958 war sie für die KPD im Gemeinderat der Stadt Stuttgart tätig.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ina Hochreuther: Frauen im Parlament. Südwestdeutsche Parlamentarierinnen von 1919 bis heute, Stuttgart 2002, ISBN 3-923476-15-9, S. 112 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VVN-BdA Baden-Württemberg (Hrsg.): Lilo Herrmann – eine Stuttgarter Widerstandskämpferin. Stuttgart 1993, S. 69 ff. (2. Aufl. bearb. von Lothar Letsche).