Gertrud Schwend-Uexküll

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Gertrud Schwend-Üxküll.

Gertrud Schwend-Uexküll, geb. Uexküll-Gyllenband (* 17. Mai 1867 in Dünamünde bei Riga; † 15. Januar 1901 in Stuttgart) setzte sich für Frauenbildung ein und war Gründerin des „Mädchengymnasiums“ in Stuttgart, des ersten Mädchengymnasiums in Württemberg, des heutigen Hölderlingymnasiums.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Mai 1867 wurde Gertrud Baronesse Uexküll-Gyllenband in der Festung Dünamünde bei Riga geboren. Ihr Vater war der Ingenieuroffizier Reinhold Baron von Uexküll, ihre Mutter Marie, geb. Boethlingk. Gertrud besuchte in Riga eine Töchterschule und legte das Oberlehrerinnenexamen an einem Knabengymnasium in Riga ab. 1881 starb ihre Mutter, 1890 starb der Vater.

Gertrud reiste ins Ausland und begann ein Kunststudium in Genf, das sie allerdings aufgrund einer Augenschwäche abbrechen musste. Am Mädchengymnasium in Genf legte sie die Reifeprüfung ab und studierte an der Universität in Genf Philosophie, Geschichte und Literatur. In Genf lernte sie ihren späteren Ehemann Friedrich Schwend (1871–1934) kennen, der 1898 mit ihr nach Stuttgart ging. Dort gründete sie 1899 mit Unterstützung ihrer weitläufigen Cousine (Cousine 10. Grades), der Palastdame von Königin Charlotte von Württemberg, Gräfin Olga von Uexküll-Gyllenband, das erste Mädchengymnasium Württembergs, das zweite in Deutschland. Das erste war in Karlsruhe gegründet worden. Gertrud Uexküll-Gyllenband übernahm die Leitung des Gymnasiums und unterrichtete Französisch. Im gleichen Jahr heiratete sie Friedrich Schwend, der am Gymnasium Geografie unterrichtete. Gertrud Schwend-Uexküll war in der Frauenbewegung aktiv und setzte sich für den Zugang der Frauen zur Bildung und insbesondere zum Studium ein.

1901 starb Gertrud Schwend-Uexküll an den Folgen eines schweren Herzfehlers. Die Leitung des Mädchengymnasiums übernahm Leontine Hagmaier.[1]


Grabstätte Gertrud Schwend, Pragfriedhof Stuttgart

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andrea Hähnle: Als die Töchter flügge wurden. Das Hölderlingymnasium und der weibliche Griff nach dem Abitur. In: Stuttgarter Frauenmuseum e.V.: Stuttgart für Frauen. Entdeckungen in Geschichte und Gegenwart. Silberburg-Verlag, Stuttgart 1992, S. 103–112.
  • Mascha Riepl-Schmidt: Die ersten 40 Jahre des Hölderlin-Gymnasiums – einst Württembergs erstes „Mädchengymnasium“. In: Monika Balzert (Red.): 100 Jahre Hölderlin-Gymnasium-Stuttgart. Stuttgart 1999, S. 21–47.
  • Jörg Kurz: Nordgeschichte(n). Vom Wohnen und Leben der Menschen im Stuttgarter Norden. 2. Auflage, Stuttgart 2005, Seite 175–176.
  • Michael von Taube: Die von Uxkull. Genealogische Geschichte des uradeligen Geschlechts der Herren, Freiherren und Grafen von Uxkull 1229–1929, Bd. 1. Verlag Julius Sittenfeld, Berlin 1930.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. uni-tuebingen.de (Memento vom 18. Dezember 2014 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt