Geschwister-Scholl-Gesamtschule Lünen

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Geschwister-Scholl-Gesamtschule
Geschwister-Scholl-Gesamtschule
Schulform Gesamtschule
Gründung 1958 (als Mädchengymnasium)
Ort Lünen
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 36′ 37″ N, 7° 31′ 18″ OKoordinaten: 51° 36′ 37″ N, 7° 31′ 18″ O
Leitung Christian Gröne
Website www.gsgluenen.de

Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule ist ein unter Denkmalschutz stehendes Schulgebäude in der Stadt Lünen (Nordrhein-Westfalen), welches nach den Plänen des Architekten Hans Scharoun entworfen und gebaut wurde.[1] Die Schule gilt als eines der bedeutendsten Beispiele der modernen Nachkriegsarchitektur, welche nach den Prinzipien der organischen Architektur erbaut wurde.

Geschichte

Im Auftrag der Stadt Lünen wurde nach Plänen des Architekten Scharoun in den Jahren 1956 bis 1962 das Geschwister-Scholl-Gymnasium als reines Mädchengymnasium erstellt.[2] Es wurde am 13. Juni 1958 bezogen[3] und ab 1975 auch für männliche Schüler geöffnet. 1986 wurde das Gymnasium in eine Gesamtschule umgewidmet. Letzte bauliche Erweiterungen fanden im Jahr 1988 statt.[4]

Aktuell (2014) werden 1014 Schüler von 90 Lehrern unterrichtet.

Architektur

Neben der Scharounschule Marl ist die Lüner Schule nur eines von zwei Schulgebäuden, welche von Hans Scharoun in Gänze entworfen und nach seinen Plänen erbaut wurden.

„Der größte und wohl berühmteste Gebäudeteil ist das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Mädchengymnasium des weltweit bekannten deutschen Architekten Hans Scharoun aus den Jahren 1956–1962. Als einzigartiges Beispiel humaner Schularchitektur ist es Zeugnis einer demokratischen und menschenwürdigen Architekturauffassung der Nachkriegsjahre. Die architektonische Gestaltung des Gebäudes ist heute so aktuell wie kaum zuvor. Es erfüllt auch nach über 50 Jahren die Anforderungen einer modernen Lernumgebung und Unterrichtsgestaltung.“

Homepage der Schule[2]

In den Jahren 2011 bis 2013 wurde die Schule denkmalgerecht für rd. 8,5 Mio. Euro renoviert und saniert und in einem Festakt am 28. und 29. April 2013 erneut ihrer Bestimmung übergeben.[5]

Zum Andenken an Scharoun fertigte der Künstler Andrzej Irzykowski eine Büste von ihm an, die ab 27. August 2014 vor der Schule, am Eingang zur Aula, zu sehen ist.

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) zeichnete nach dem Umbau der Schule (verantwortliche Architekten Spital-Frenking + Schwarz aus Lüdinghausen und Dortmund) diese als eines der herausragenden Bauprojekte in der Region in den vergangenen vier Jahren aus. Der Umbau habe einem der wertvollsten Denkmale Deutschlands neuen Glanz verliehen, so die Jury. Im Jahr 2015 wurde für die bauliche und energetische Sanierung der Schule der NRW-Architekturpreis vergeben.

Zur Würdigung dieses bedeutenden Baudenkmals wurde im Jahr 2002 auf Initiative des langjährigen Lüner Bundestagsabgeordneten Dieter Wiefelspütz die Scharoun-Gesellschaft Lünen e. V. gegründet. Derzeitiger Vorsitzender ist der Architekt Michael Schwarz (2015).

Literatur

  • Scharoun, Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Lünen. Die Geschichte einer Instandsetzung. Philip Kurz, Herausgeber: Wüstenrot-Stiftung, Kraemerverlag, ISBN 978-3-7828-1543-7.

Einzelnachweise

  1. Frühe (bis 1964) Baugeschichte des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, PDF (30 kB)
  2. a b Homepage der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Lünen
  3. Wingolf Lehnemann: Datenchronik der Stadt Lünen. (= Schriftenreihe des Stadtarchivs Lünen. 12). Stadtverwaltung Lünen, Lünen 1992, S. 102.
  4. Baugeschichte der Geschwister-Scholl-Schule, Scharoun Gesellschaft Lünen
  5. Fotos vom sanierten Schulgebäude