Gotenburg (Schriftart)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2016 um 08:28 Uhr durch Lord van Tasm (Diskussion | Beiträge) (Änderung 155305110 von Michileo rückgängig gemacht; Auf Garnitur erfährt man wenigstens: "Gesamtheit der Schriftgrößen einer bestimmten Schrift"). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schriftmuster: Gotenburg
(oben: Garnitur A; unten: Garnitur B)

Gotenburg ist eine Gebrochene-Grotesk-Schriftart, die 1935 bis 1937 von Friedrich Heinrichsen im Gefolge der Tannenberg für die Schriftgießerei D. Stempel AG entworfen wurde. Sie ist einfach strukturierte und sehr schmal laufend.[1] Als Akzidenzschrift wurde sie in erster Linie als Plakatschrift oder zur Beschriftung von Schildern verwendet. Polemisch wurde sie auch als Schaftstiefelgrotesk bezeichnet. Die Gotenburg ist nicht zu verwechseln mit der Gothenburg Fraktur.

Zitat

„Die eigentlich, die typischen »deutschen« Schriften im Sinne der Nazis waren eher nicht die tradierten oder die neu geschaffenen Renaissance-Fraktur-Schriften; es waren vielmehr harte, pseudogotische Schriften, die mit Fraktur oder Schwabacher formal so gut wie nichts zu tun hatten. Sie verhielten sich zur sensiblen Textura wie die Grotesk zur Antiqua. Die Schriften trugen Namen wie »Tannenberg«, »National«, »Gotenburg« u. ä. Die Setzer nannten sie ironisierend »Schaftstiefelgrotesk«.“

Hans Peter Willberg[2]

Schnitte

Von der Gotenburg existieren sechs verschiedenen Schnitte. Diese teilen sich auf in die zwei Garnituren Gotenburg A und Gotenburg B mit je 3 Schriftstärken. Die Gotenburg A hat im Gegensatz zur Gotenbug B Zier-Majuskeln.

Schriftname Erstguss Entwerfer Schriftgießerei kleinster Schriftgrad größter Schriftgrad
Gotenburg A halbfett
1935
Friedrich Heinrichsen D. Stempel AG 9 pt 84 pt
Gotenburg B halbfett
1935
Friedrich Heinrichsen D. Stempel AG 6 pt 84 pt
Gotenburg A
1936
Friedrich Heinrichsen D. Stempel AG 6 pt 48 pt
Gotenburg B
1936
Friedrich Heinrichsen D. Stempel AG 6 pt 48 pt
Gotenburg A fett
1937
Friedrich Heinrichsen D. Stempel AG 12 pt 72 pt
Gotenburg A fett
1937
Friedrich Heinrichsen D. Stempel AG 12 pt 72 pt

Weblinks

Einzelnachweise

  1. delbanco-frakturschriften.de: DS-Gotenburg. Abgerufen am 27. Februar 2014.
  2. Hans Peter Willberg: Die Fraktur und der Nationalismus, in: Die Gazette, Ausgabe Mai 2001