Grab des Wang Chuzhi

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Steinrelief vom Grab des Wang Chuzhi – bemaltes Steinrelief eines Kriegers

Das Grab des Wang Chuzhi (chinesisch 王處直墓 / 王处直墓, Pinyin Wang Chuzhi mu, W.-G. Wang Ch’u-chih mu, englisch Tomb of Wang Chuzhi) ist das Grab von Wang Chuzhi (863–923), einem hohen Militärgouverneur aus der späten Zeit der Tang-Dynastie und der Späteren Liang-Dynastie aus der Zeit der Fünf Dynastien. Es wurde 1980 im Dorf Xiyanchuan des Kreises Quyang (Baoding) der chinesischen Provinz Hebei entdeckt.

Das Grab wurde im Juli 1994 ausgeraubt. Es ist aber wegen seiner künstlerisch auf hohen Niveau befindlichen Wandmalereien und Reliefs von großem historischen Wert.

Bemalte Marmorreliefs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf zwei bemalten Marmorreliefs ist eine Gruppe von Dienerinnen sowie ein fünfzehnköpfiges Damenorchester zu sehen.[1][2] Es gibt Aufschlüsse über den Musikgeschmack der Oberschicht der ausgehenden Tang-Dynastie.

Damenorchester[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruppe besteht aus einem Dirigenten, vor ihm zwei kleine Tänzer, das eigentliche Orchester ist zwölfköpfig. In der vorderen Reihe wird von fünf Damen – von rechts nach links – auf den Instrumenten konghou 箜篌 (Bogenharfe), zheng 箏 (Wölbbrettzither), pipa 琵琶 (Laute), paiban 拍板 (Streifenklapper) und dagu 大鼓 (große Trommel) musiziert, in der hinteren Reihe von sieben Damen auf den Instrumenten sheng 笙 (Mundorgel), fangxiang 方響 (Schlagplattenspiel), dalagu 答臘鼓[3] (westasiatische Zylindertrommel[4]), bili 篳篥 (Oboe; 2×) und hengdi 橫笛 (Bambusquerflöte; 2×).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hebei Sheng wenwu yanjiusuo 河北省文物研究所: Wudai Wang Chuzhi mu 五代王處直墓. Beijing: Wenwu chubanshe 1998; ISBN 7-5010-1035-8
  • Zeng Jinshou: Chinas Musik und Musikerziehung im kulturellen Austausch mit den Nachbarländern und dem Westen. (Diss.). Bremen 2003, DNB 975576887, Abschnitt Qiuci ji (d-nb.info [PDF; 9,3 MB; abgerufen am 3. Januar 2019]).
  • Schottenhammer, Angela: „Das Grab des Wang Chuzhi (863-923).“ In: Angela Schottenhammer (Hrsg.) Auf den Spuren des Jenseits. Chinesische Grabkultur in den Facetten von Wirklichkeit, Geschichte und Totenkult. Frankfurt am Main: Peter Lang, 2003. S. 61–117.
  • Yang Xiaoneng (Hrsg.): The Golden Age of Chinese Archaeology: Celebrated Discoveries from the People's Republic of China. Washington D.C. 1999, ISBN 0-300-08132-4 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 彩绘浮雕女伎乐图 (Memento vom 9. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Photo des Marmorreliefs an der National Galary of Arts (NGA) (Memento vom 28. Februar 2010 im Internet Archive)
  3. s. dem 羯鼓 (Memento vom 22. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) jiegu bzw. japanischen kakko ähnlich.
  4. Zeng, S. 87.