Groupe des Six

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Jacques-Émile Blanche: Le Groupe des Six (1921). Im Zentrum die Pianistin Marcelle Meyer. Links (von unten nach oben): Germaine Tailleferre, Darius Milhaud, Arthur Honegger, Louis Durey. Rechts sitzt Georges Auric, dahinter Francis Poulenc sowie Jean Cocteau.

Die Groupe des Six oder kurz Les Six war ein eher loser Zusammenschluss von sechs französischen Komponisten (fünf Männern und einer Frau).

Zur Gruppe gehörten

Der Anfang dieser Gruppe bildete sich um ihren musikalischen Mentor, den Pariser Komponisten Erik Satie, der im Théâtre du Vieux-Colombier vier Mitglieder als „les nouveaux jeunes“ vorstellte.[1] Ab 1918 wurde der Schriftsteller Jean Cocteau ihr Wortführer. Den Namen, eine Anspielung auf die russische Gruppe der Fünf, erhielten sie 1920 durch einen Zeitungsartikel des der Gruppe nahestehenden Kritikers und Komponisten Henri Collet.

Die Mitglieder verband weniger ein ästhetisches Programm als vielmehr die gemeinsame Ablehnung der romantischen (namentlich wagnerianischen) Musik, die Abwendung vom musikalischen Impressionismus Claude Debussys und die Hinwendung zu zeitgenössischen Formen der Unterhaltungsmusik, z. B. Jazz, Varieté- und Zirkus-Musik. Einige ihrer Werke lassen sich dem Neoklassizismus zuordnen.

Die Gruppe als produktive Einheit hatte nur die ersten der 1920er Jahre Bestand, danach verfolgte jeder Komponist seine eigene Entwicklung und übrig blieb eine Art Freundeskreis.

Gemeinsame Werke

Obwohl es nicht das erklärte Ziel der Gruppe war, an Kompositionen zu kollaborieren, ergaben sich jedoch fünf Gelegenheiten innerhalb von 32 Jahren, bei denen zumindest einige der Gruppenmitglieder zusammenarbeiteten. Nur einmal ware alle sechs beteiligt und manchmal wirkten Komponisten außerhalb der Gruppe mit. Auric und Poulenc waren an jeder Kollaboration beteiligt, Milhaud an vieren, Honegger und Tailleferre an dreien, Durey an einer.

  • L’Album des Six
  1. „Prélude“ (22. Dezember 1919) – Auric
  2. „Romance sans paroles“, op. 21 (August 1919) – Durey
  3. „Sarabande“, H 26 (Januar 1920) – Honegger
  4. „Mazurka“ (1914) – Milhaud
  5. „Valse en ut“, FP 17 (Juli 1919) – Poulenc
  6. „Pastorale“ (4. September 1919) – Tailleferre
  • Les Mariés de la Tour Eiffel (Die Hochzeit auf dem Eiffelturm), Ballett nach einem Text von Jean Cocteau; 1921
  1. „Ouverture « Le 14-Juillet »“ – Auric
  2. „Marche nuptiale“ – Milhaud
  3. „Discours du Général“ – Poulenc
  4. „La Baigneuse de Trouville“ – Poulenc
  5. „La Fugue du massacre“ – Milhaud
  6. „Valse des dépêches“ – Tailleferre
  7. „Marche funèbre“ – Honegger
  8. „Quadrille“ – Tailleferre
  9. „Trois ritournelles“ – Auric
  10. „Sortie de la noce“ – Milhaud
  • L'éventail de Jeanne, Kinder-Ballett, 1927, von Auric, Milhaud und Poulenc, sowie sieben anderen Komponisten.
  1. „Fanfare“ – Maurice Ravel
  2. „Marche“ – Pierre-Octave Ferroud
  3. „Valse“ – Jacques Ibert
  4. „Canarie“ – Alexis Roland-Manuel
  5. „Bourrée“ – Marcel Delannoy
  6. „Sarabande“ – Albert Roussel
  7. „Polka“ – Milhaud
  8. „Pastourelle“ – Poulenc
  9. „Rondeau“ – Auric
  10. Finale: „Kermesse-Valse“ – Florent Schmitt
  • La guirlande de Campra, 1952, Orchesterwerk über Motive von André Campras Oper Camille (1717); Kollaboration von Auric, Honegger, Poulenc, Tailleferre und drei anderen.
  1. „Toccata“ – Honegger
  2. „Sarabande et farandole“ – Jean-Yves Daniel-Lesur
  3. „Canarie“ – Alexis Roland-Manuel
  4. „Sarabande“ – Tailleferre
  5. „Matelote provençale“ – Poulenc
  6. „Variation“ – Henri Sauguet
  7. „Écossaise“ – Auric

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Heinz Stuckenschmidt: "Eric Satie", in: Schöpfer der Neuen Musik, DTV Muenchen 1962, S. 36.