Großsteingräber bei Waddekath

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Die Großsteingräber bei Waddekath waren fünf oder sech megalithische jungsteinzeitliche Grabanlagen bei Waddekath, einem Ortsteil von Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt. Alle wurden im 19. Jahrhundert zerstört.

Lage

Die Gräber lagen westlich von Diesdorf auf dem Gebiet des Dorfes Waddekath.

Forschungsgeschichte

Erstmals dokumentiert wurden die Anlagen 1842 durch Johann Friedrich Danneil, der aber nur eines näher beschreiben konnte und feststellen musste, dass vier weitere Gräber bereits vollständig zerstört worden waren. Mehrere weitere Gräber unbekannter Zahl waren bereits damals zerstört. Bei einer erneuten Aufnahme der Großsteingräber der Altmark mussten Eduard Krause und Otto Schoetensack in den 1890er Jahren feststellen, dass auch das fünfte Grab in der Zwischenzeit im Zuge der Separation vollständig abgetragen worden war. Die mögliche Existenz eines sechsten Grabes ist nur durch die Bezeichnung „hinter den Hünengräbern“ auf einem historischen Messtischblatt belegt.

Beschreibung

Das einzige 1842 noch vorhandene Grab bestand zu diesem Zeitpunkt nur noch aus einer bereits beschädigten Grabkammer. Diese hatte eine Länge von 2,5 m und eine Breite von 1,3 m. Decksteine war nicht mehr vorhanden. Bei einer größeren Zahl kleiner Steine könnte es sich aber um die Bruchstücke gesprengter Decksteine gehandelt haben. Aufgrund ihrer geringen Größe dürfte die Kammer als Urdolmen oder als kleiner erweiterter Dolmen anzusprechen sein.

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 58.
  • Johann Friedrich Danneil: Specielle Nachweisung der Hünengräber in der Altmark. In: Sechster Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie. 1843, Nr. 41 (PDF; 5,5 MB).
  • Eduard Krause, Otto Schoetensack: Die megalithischen Gräber (Steinkammergräber) Deutschlands. I. Altmark. In: Zeitschrift für Ethnologie. Band 25, 1893, Nr. 72–76 (PDF; 39,0 MB).