Gudrun Perko

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Gudrun Perko (* 16. Dezember 1962 in Knappenberg, Kärnten) ist eine österreichische Sozialarbeiterin, Philosophin und Wissenschaftscoach. Ihre Schwerpunkte in Lehre, Forschung und Publikationen sind Politische Philosophie, Soziale Gerechtigkeit und Diversity Management, Gender- und Queer-Forschung.

Leben

Gudrun Perko besuchte von 1982 bis '85 die Akademie für Sozialarbeit der Stadt Wien und schloss das Studium mit Diplom ab. Sie studierte ab 1986 Philosophie an der Universität Wien und wurde 1996 bei Franz Martin Wimmer mit einer Dissertation zum Thema Angst im Übermaß. Philosophische Reflexionen über Gestaltungen der Angst im Hinblick auf die Geschlechterverhältnisse mit Auszeichnung zum Doktor der Philosophie promoviert. Von 1982 bis 2000 arbeitete Gudrun Perko in verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit, wie Jugendzentren, psychosozialer Dienst und Biografiearbeit mit Frauen.

Sie lebt in Wien und Berlin.

Schaffen

Institute

1996 gründete Gudrun Perko ihr privates Institut für Wissenschaftscoaching, philosophische Weiterbildung und Mediation und ist nach einer Weiterbildung an der Alice-Salomon-Hochschule auch als freie Konflikt-Mediatorin tätig. Angeregt durch das an der University of Massachusetts ausgearbeitete Modell „Diversity and Social Justice Education“ konzipierte sie zusammen mit Leah Carola Czollek und Heike Weinbach 2001 ein eigenes Social Justice und Diversity Training für den deutschsprachigen Raum. 2005 gründeten sie das Institut Social Justice and Diversity, das Ausbildungen für Fachkräfte in sozialen Institutionen unter anderem in Kooperation mit dem DGB-Bildungswerk, der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und der Fachhochschule Potsdam durchführt. Die Ausbildung ist wissenschaftlich evaluiert.[1]

Wissenschaft

Gudrun Perko begann ab 1993 zu publizieren und mit der Durchführung von Forschungsprojekten. Ab 1997 hatte sie Lehraufträge am Institut für Philosophie und Bildungswissenschaften und am Institut für Soziologie an der Universität Wien; an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin; an der Technischen Universität Graz und an der Technischen Universität Berlin.

Seit Herbst 2010 ist Gudrun Perko Professorin für Gender Mainstreaming und Diversity Management am Fachbereich Sozialwesen sowie Gleichstellungsbeauftragte an der Fachhochschule Potsdam.[2]

Gudrun Perko hat sowohl politisch-philosophische Werke, darunter zur Queer-Theorie, als auch Lehrbücher und Handbücher im Bereich Pädagogik und soziale Berufe veröffentlicht. Zuletzt (2012) erschien von ihr zusammen mit Leah Carola Czollek und Heike Weinbach das Praxishandbuch Social Justice und Diversity.[3]

Schriften

Monografien

  • Aufschlüsse der Einbildungskraft. Auswirkungen und Wirkungsweisen der Phantasie, Centaurus Verlag, Pfaffenweiler 1993 [4]
  • Phänomene der Angst. Geschlecht - Geschichte - Gewalt (mit Alice Pechriggl), Reihe Frauenforschung Band 33, Wiener Frauenverlag, Wien 1996
  • Queer-Theorien. Ethische, politische und logische Dimensionen plural-queeren Denkens, PapyRossa-Hochschulschriften Band 60, Köln 2005 [5]
  • Lehrbuch Gender und queer. Grundlagen, Methoden und Praxisfelder, (mit Leah Carola Czollek und Heike Weinbach), Juventa-Verlag, Weinheim, München 2009 [6]
  • Ethik für soziale Berufe (mit Ruth Großmaß), Schöningh, Paderborn 2011[7]
  • Praxishandbuch Social Justice und Diversity. Theorien, Training, Methoden, Übungen, Beltz Juventa, Weinheim, Basel 2012[8]

Editionen

  • Mutterwitz. Das Phänomen Mutter – Eine Gestaltung zwischen Ohnmacht und Allmacht, Milena Verlag, Wien 1998 (zweite Auflage 2001)[9]
  • Mahlzeit. Frauen zwischen Siebzig und Hundert erzählen aus ihren Erinnerungen, Milena Verlag, Wien 2000
  • Verständigung in finsteren Zeiten. Interkulturelle Dialoge statt »Clash of Civilizations«, PapyRossa, Köln 2003. Darin: Gudrun Perko: Respektvolle Umgänge. Über den Dialog, die Idee des Dialogischen und die Rolle der Imagination - von Sokrates zu Arendt und Castoriadis, S. 14–43.[10][11]
  • Schnittstelle Lehren und Coachen (mit Katharina Pewny und Regina Trotz), Projektzentrum Frauenförderung der Universität Wien 2003
  • Lust am Denken. Queeres jenseits kultureller Verortungen. Das Befragen von Queer-Theorien und queerer Praxis hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf verschiedene gesellschaftspolitische Bereiche (mit Leah Carola Czollek), PapyRossa-Hochschulschriften Band. 53, Köln 2004. Volltext auf pdf
  • Wissenschaftliches Schreiben in der Hochschullehre. Reflexionen, Desiderate, Konzepte (mit Walter Kissling), Studienverlag Innsbruck 2006

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vergl.: Perko, Gudrun / Czollek, Leah Carola (2012): Social Justice und Diversity Training: Intersektionalität als Diversitymodell und Strukturanalyse von Diskriminierung und Exklusion. Portal Intersektionalität, Bergische Universität Wuppertal
  2. Hauptamtlich Lehrende: Prof. Dr. Gudrun Perko, Mitarbeiterseite der FH Potsdam
  3. Rezension von Antje Krueger, socialnet
  4. Rezension von Ingvild Birkhan in: L'Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft. Band 8, Heft 2, Seiten 339–340, ISSN (Online) 2194-5071, ISSN (Print) 1016-362X, doi:10.7767/lhomme.1997.8.2.339, Dezember 1997
  5. Stefan Göhlert, Rezension zu: Gudrun Perko: Queer-Theorien, Köln 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 25.Juni 2007.
  6. Rezension von Prof. Melanie Plößer, in: socialnet Rezensionen 2010
  7. Rezension von Prof. Dr. Anton Schlittmaier, in: socialnet
  8. Rezensension von Dr. Antje Krueger, in: socialnet
  9. Bettina Fraisl: (De-)Konstruktionen der ‚Mutter, Rezension in: Freiburger FrauenStudien 13/2003, S. 295f., pdf
  10. Natalie Wohlleben: Rezension zu: Leah Carola Czollek, Gudrun Perko: Verständigung in finsteren Zeiten. Köln 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 1. Januar 2006.
  11. Rezension von Karin S. Wozonig in: L'Homme., Band 15, Heft 1, Seiten 167–169, ISSN (Online) 2194-5071, ISSN (Print) 1016-362X, doi:10.7767/lhomme.2004.15.1.167, June 2004