Gumprecht’sches Haus

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Gumprecht’sches Haus

Das Gumprecht’sche Haus ist ein Gebäude in der Neue-Waag-Gasse 1 in der Altstadt von Regensburg.

Das Haus wurde um die Wende vom 1. zum 2. Jahrtausend n. Chr. erbaut und fungierte ursprünglich als ein Lehen des Klosters Metten. Als frühester Besitzer ist die Familie Gumprecht Ende des zwölften Jahrhunderts aufgelistet. Diese Familie war sehr wohlhabend und nahm Zeit ihres Lebens Einfluss auf die Regensburger Stadtpolitik. Heute ist das Haus im Besitz der Familie Insinger, die das 950 Jahre alte Baudenkmal im Jahr 1991 umfassend sanieren ließ.

Gebäude

Das Gebäude wird in der Bayerischen Denkmalliste unter der Nr. D-3-62-000-796 geführt und folgendermaßen beschrieben:

„Neue-Waag-Gasse 1. Wohnhaus, sog. Gumprecht’sches Haus, Vierflügelanlage, viergeschossige Vierflügelanlage mit Sattel- und Mansardendächern, Nordfassade mit gebänderten Lisenen, östlich Steinhaus, frühromanisch, um 1050, Nordflügel hochgotisch, um 1320/30, mit spätgotischen und barocken Umbauten und Erweiterungen nachqualifiziert.“

Exemplarisch für das Haus ist, dass es zu Beginn einmal aus mehreren Gebäuden bestand, welche sich im Laufe der Zeit zusammenschlossen und schließlich zu einem Gebäude wurden. Im Grundriss sind die Buchstaben A–D zu finden, die den Aufbau näher erklären: (Insinger, Fam. (1992). Das Gumprecht’sche Haus zu Regensburg seit 1052 bis zur Sanierung 1992, Regensburg: Fam. Insinger, S. 31):

A: Gebäude, das an das heutige Verwaltungsgericht anschließt
B: Ehemaliges Pfannenstiel’sches Geschäft
C: Eckgebäude Waag-Gasse bzw. Rathausplatz
D: Bauten in der Neuen-Waag-Gasse gegenüber dem Hofbräuhaus.

Das Gumprecht’sche Haus ist eine im 11. Jahrhundert sog. „Vierflügelanlage“. Der Restaurator Siegfried Mühlbauer fand heraus, dass der Hauptteil in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Nach seinen Erkenntnissen ist das Gebäude „ein romanisch bis frühgotisches Haus mit einem sogenannten L-förmigen Grundriss.“ Im Laufe der Jahrhunderte durchlief es mehrere Bauphasen, bis es nach einem Brand im Jahr 1797 teilweise in barockem Baustil verändert wurde.

Nutzung

Das Haus beherbergte in seiner Geschichte zahlreiche Persönlichkeiten als Übernachtungsgäste: im 11. Jahrhundert z. B. das Fürstenkollegium, im Jahre 1322 die Wittelsbacher Kaiser Ludwig der Bayer und seinen Rivalen Friedrich den Schönen von Österreich und im Jahre 1859 den Maler Johann Georg Ostermayr.[1] Seit dem Erwerb durch die Familie Insinger im Jahre 1991 dient das Haus als Herberge für einen Teil des Verwaltungsgerichtes, 17 Wohneinheiten und ausgesuchte Läden des Einzelhandels. Derzeit befinden sich ein Bäcker, ein Schuhladen sowie ein Wohnaccessoires- bzw. Papierladen im Erdgeschoss des Gebäudes.

Einzelnachweise

  1. Karl Bauer (2014): Regensburg. Kunst-, Kultur und Alltagsgeschichte. Regenstauf: MZ Buchverlag in der H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, S. 292

Koordinaten: 49° 1′ 11,5″ N, 12° 5′ 38,6″ O