Hans-Mandl-Berufsschule

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. April 2016 um 16:09 Uhr durch (Diskussion | Beiträge) (html→template ARreplace). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Haupteingang der Hans-Mandl-Berufsschule
Tafel an der Längenfeldgasse

Die Hans-Mandl-Berufsschule (3. Zentralberufsschule der Stadt Wien, Berufsschule Längenfeldgasse, früher gelegentlich auch Textilberufsschule Malfattigasse oder nur Berufsschule Malfattigasse) in der Längenfeldgasse im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling war zum Zeitpunkt ihrer Errichtung das größte Schulgebäude der Zweiten Republik.[1]

Namensgeber

Namensgeber für die Dritte Wiener Zentralberufsschule ist der 1899 in Szeged geborene und 1970 in Wien verstorbene ehemalige Lehrer, Bezirksschulinspektor und Landesschulinspektor für Berufsschulen Hans Mandl. Während seiner Funktionszeit als Vizebürgermeister und Kulturstadtrat von Wien wurde die 1976 nach ihm benannte Berufsschule gebaut. An ihn erinnert außerdem eine Gedenktafel im Schulhof beim Haupteingang.

Schule

Die Dritte Wiener Zentralberufsschule wurde von Dezember 1962 bis Sommer 1965 nach Plänen von Adolf Ellinger, Hermann Kutschera und Alexander Letscheff[2] errichtet. Die Eröffnung erfolgte am 21. Oktober 1965.

Auf dem von Längenfeldgasse, Steinbauergasse, Malfattigasse und dem später so benannten Duchweg begrenzten und 27.000 Quadratmeter großen Grundstück wurden ursprünglich 5.600 Quadratmeter mit einem Klassen- und Werkstättentrakt (25 Klassenzimmer, 17 Werkstätten, Nebenräume), einem Saaltrakt mit Festsaal und Turnhalle, dem Verwaltungsgebäude und einem Trakt mit Dienstwohnungen verbaut.[3]

Vorgesehen war das rund 90 Millionen Schilling teure Schulgebäude als Berufsschule für die Textilberufe, aber auch als Standort der Mädchenklassen des neunten Schuljahres aus den Bezirken Wieden, Margareten, Mariahilf, Meidling, Hietzing und Liesing (Bezirke 4–6, 12, 13, 23) sowie für die Textilfachschule Sperrgasse.[4] Diese zog jedoch 1978 aus Platzmangel wieder aus und übersiedelte nach Rudolfsheim-Fünfhaus in die Siebeneichengasse, wo sie als Fachschule für Mode und Bekleidungstechnik der Stadt Wien geführt wird.[5]

Später wurden Erweiterungsbauten hinzugefügt. Die erste Erweiterung betraf im Jahr 1975 den Gastgewerbetrakt.[2] Im Mai 1994 wurde der neu errichtete Trakt für die von der Berufsschule Mollardgasse hierher übersiedelte Berufsschule für Bäcker und Konditoren eröffnet,[6] 1997 folgte der Trakt, in dem die Volkshochschule Meidling und das Bezirksmuseum Meidling untergebracht sind.[7]

In der Hans-Mandl-Berufsschule befinden sich die

  • Berufsschule für Industrie, Finanzen und Transport (Lehrberufe: Bankkaufmann/frau, Finanzdienstleistungskaufmann/frau, EinkäuferIn, Industriekaufmann/frau, Speditionskaufmann/frau, Speditionslogistiker/in, Lagerlogistiker/in, Versicherungskaufmann/frau),
  • Berufsschule für Gastgewerbe (Lehrberufe: Koch/Köchin, Restaurantfachmann/frau, Gastronomiefachmann/frau) und die
  • Berufsschule für Lebensmittel, Touristik und Zahntechnik (Lehrberufe: Bäcker, Bäcker und Konditor, Bonbon- und Konfektmacher, Fleischverarbeitung, Fleischverkauf, Konditor, Konservierer, Systemgastronomiefachmann/frau, Hotel- und GastgewerbeassistentIn, Zahntechniker und Zahnärztliche Fachassistentinnen).[8]
  • Bundesberufschule für Tierpfleger(die einzige in Österreich)

Zur künstlerischen Ausgestaltung trugen Arnulf Neuwirth mit dem Wandmosaik Abstraktion aus Kobaltschmelze und Eduard Robitschko mit seiner Abstrakten Eisenplastik bei.[9]

Festsaal

Der Festsaal mit rund 530 Sitzplätzen wird für Veranstaltungen genutzt. Darunter finden sich neben der Funktion als Spielstätte des Volkstheaters in den Bezirken die Bücherbörse,[10] die Internationale Camera-, Film- & Photobörse,[11] bis September 2008 die Comic & Filmbörse,[12] Konzerte[13] und Bürgerversammlungen.[14]

Volkshochschule Meidling

Die Volkshochschule Meidling wurde 1996 gegründet. 1997 wurde gemeinsam mit dem Bezirksmuseum Meidling ein neu errichteter Trakt bezogen. Neben dem traditionellen Bildungsangebot arbeitet die VHS Meidling auch mit der Wiener Stadtarchäologie zusammen. Aus der Kurskategorie „Gesang – Longfield Gospel Chöre“ ging der bekannte Longfield Gospel Choir hervor (Longfield = Längenfeld[gasse]).

Museen

Der neue Eingang zum Heizungsmuseum Brennpunkt° Museum der Heizkultur Wien (Malfattigasse)

An der Adresse der Hans-Mandl-Berufsschule sind auch einige Museen beheimatet.

Bezirksmuseum Meidling

Das 1923 als Meidlinger Heimatmuseum gegründete Bezirksmuseum wurde nach einigen Übersiedlungen im September 1997 am neu errichteten Standort in der Längenfeldgasse eröffnet.

Brennpunkt° - Museum der Heizkultur Wien (Heizungsmuseum)

Das Heizungsmuseum in der Hans-Mandl-Berufsschule wurde 1985 eröffnet und ist das einzige seiner Art in Europa. Präsentiert werden verschiedene alte Öfen, ein Raum für Heizungsregeltechnik sowie die Entwicklung alternativer Energien.[15] 2009 wurde in der Malfattigasse ein eigener Zugang errichtet und das bisherige Heizungsmuseum unter dem Namen Brennpunkt° - Museum der Heizkultur Wien am 24. Jänner 2010 neu eröffnet.[16]

Schulmuseum

Bei der Räumung des Kellers der Berufsschule für das zukünftige Heizungsmuseum fanden sich zahlreiche Einrichtungsgegenstände von Schulklassen, mit deren Hilfe mehrere historische Schulklassen rekonstruiert wurden.[17]

Herbert-Költringer-Stiftung

Die Hans-Mandl-Berufsschule ist Sitz der Herbert-Költringer-Stiftung. Die Stiftung fördert Schüler der Berufsschule für das Gastgewerbe in Wien durch das Gewähren von Stipendien und wurde am 18. Februar 1993 vom Amt der Wiener Landesregierung genehmigt.[18]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1965/oktober.html
  2. a b Hans Mandl. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
  3. http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1965/oktober.html
  4. Die Abkürzung AZ ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung.
  5. http://www.mode-7e.at/chronik.html
  6. http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F1994%2F0518%2F016.html
  7. http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F1997%2F0507%2F005.html
  8. http://www.wiener-berufsschulen.at/berufsschulen/list_print.asp
  9. Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Meidling – Vom Wienfluß zum Wienerberg. Mohl Verlag, Wien 1992, ISBN 3-900272-41-7
  10. http://www.neuebuecherboerse.at
  11. http://www.photoagentur.at/Boerse.html
  12. http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F2008%2F0919%2F005.html
  13. http://www.longfield.at/lgc
  14. http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F2004%2F1007%2F010.html
  15. http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F2005%2F0922%2F001.html
  16. http://www.wien.gv.at/ma53/museen/brennpunkt
  17. http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/schulbau/schulmuseum.htm
  18. http://www.wien.gv.at/recht/gemeinderecht-wien/fonds-stiftungen/stiftungen/koeltringer.html

Koordinaten: 48° 10′ 57″ N, 16° 20′ 17″ O