Hans Marschall (Politiker)

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Willy Hans Marschall (* 16. Juni 1893 in Leipzig; † 10. Februar 1970 in Liebertwolkwitz) war ein deutscher Politiker (DDP, LDPD) und Publizist, Vizepräsident und Mitglied des Sächsischen Landtags.

Leben und Wirken

Marschall, gelernter Buchdrucker und späterer Geschäftsführer eines Buchhandelsunternehmens, war zur Zeit der Weimarer Republik im Leipziger Ortsvorstand der DDP politisch aktiv.

Im Jahr 1945 gehörte Marschall zu den Gründern der LDPD in Leipzig, er wurde Mitglied des Landesvorstands Sachsen sowie des Bezirksvorstands Dresden. 1949 zog Marschall mit seiner 1927 angetrauten Ehefrau, der Lyrikerin und Kommunalpolitikerin Maria Marschall-Solbrig (1897–1979), nach Radebeul. Dort leitete er von 1949 bis 1954 im Stadtteil Zitzschewig die Landesparteischule der LDPD auf dem ehemaligen Weingut Kynast, wo er auch bis zu seinem Tode 1970 wohnte.

Marschall war Mitglied des sächsischen Landtags während der 2. Wahlperiode (1946–1952), er war dort Vizepräsident und gehörte dem Ältestenrat[1] an. Später wurde er Abgeordneter des Bezirkstags Dresden.

Marschall erhielt mehrere hohe staatliche Auszeichnungen,[2] darunter 1963 den Vaterländischen Verdienstorden in Silber.[3] Im Alter veröffentlichte er mehrere biografische Aufsätze zur Geschichte der liberalen Bewegung.

Während eines Besuchs in Liebertwolkwitz verstarb Marschall. Er wurde auf dem Friedhof von Magdeborn beerdigt und um 1978 vor dessen Verschwinden durch den Braunkohlenabbau umgebettet.[4]

Literatur

  • Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.

Einzelnachweise

  1. Person: Marschall, Hans. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 6. Februar 2009.
  2. Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 130.
  3. Staatsrat verlieh hohe Auszeichnungen, In: Neues Deutschland, 3. September 1963, S. 2
  4. Auskunft des Stadtarchivs Radebeul anhand von Personenstandsrecherchen an Jbergner, 25. Aug. 2009 (CEST)