Hauranbahn

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Damaskus–Muzeirib
Streckenlänge:100 km
Spurweite:1050 mm
Libanonbahn
0,0 Damaskus-Midan
5,5 Daraya
9,6 Sachnaya
Militärlager Artus (1944)
19,0 Kessuee
20,8 Khan Denun
32,0 Serakie
38,0 Ghabaghib
51,0 Es Sanamein
58,0 Kuniye
63,0 Kutibe
79,0 Sheikh Miskin
83,0 Obta
88,0 Dael
94,0 Tafas
100,0 Muzairib DHP
Übergang zur Hedschasbahn

Die Hauranbahn war die erste Eisenbahn auf dem Gebiet, das heute Syrien ist und damals Teil des Osmanischen Reichs war.

Entstehung

Die Hauranbahn wurde durch die französische Gesellschaft Société des Chemins de fer Ottomans économiques de Beyrouth-Damas-Hauran errichtet, die seit 1891 die entsprechende Konzession innehatte. Eröffnet wurde sie am 17. Juli 1894.

Sie verlief von Damaskus nach Muzairib. Nicht zu verwechseln ist sie mit einer parallelen Verbindung der Hedschasbahn die einige Jahre später etwas weiter östlich errichtet wurde und über ihre Zweigstrecke nach Haifa Muzairib ebenfalls bediente.

Die Hauranbahn verlief in ebenem Gelände, in der Hauranebene. Sie war damit ohne technische Schwierigkeiten zu errichten.

Bedeutung

Die Hauranbahn erschloss die fruchtbare Hauranebene und diente damit der Versorgung von Damaskus. Nachdem die in Damaskus anschließende Libanonbahn 1895 in Betrieb ging, konnten damit erstmals die Agrarprodukte auch über den Hafen von Beirut weiter verschifft werden, was der Hauranbahn erst ihre eigentliche Bedeutung gab.

Konkurrenz der Hedschasbahn

Als das Osmanische Reich die Hedschasbahn projektierte, versuchte es, die Hauranbahn aufzukaufen, was aber an den zu hohen Forderungen der damaligen Inhaberin, der Société Ottomane du Chemin de fer Damas–Hamah et Prolongements (D.H.P.), scheiterte. So wurde die Hedschasbahn parallel verlegt und es gab zwischen Damaskus und Muzairib schließlich bis zum Ersten Weltkrieg zwei Bahnen, die sich Konkurrenz machten.

Obwohl die benachbarte Hedschasbahn die gleiche Spurweite wie die Hauranbahn wählte, kam es aufgrund der Konkurrenzsituation beider Bahnen vor dem Ersten Weltkrieg nie zu einer Gleisverbindung.

Ende der Hauranbahn

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden alle ausländischen Bahnen im Eigentum von Gesellschaften, die ihren Sitz im nun feindlichen Ausland hatten, beschlagnahmt, darunter auch die Hauranbahn. Sie wurde sofort demontiert, um das Material für den Vortrieb der Eisenbahn in Palästina, in Richtung des anzugreifenden Suezkanals zweitzuverwenden.

Literatur

  • Johannes Müller: Syrien und die Hedschasbahn. Röhr, Krefeld 1989, ISBN 3-88490-177-X (Dampf & Reise, überseeische Bahnen 1989, 1).
  • Dieter Noll (Hrsg.): Die Hedschas-Bahn. Eine Deutsche Eisenbahn in der Wüste. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, Werl 1995, ISBN 3-921700-68-X.
  • Neil Robinson: World Rail Atlas and historical summary. Band 8: The Middle East and Caucasus. World Rail Atlas Ltd., London 2006, ISBN 954-12-0128-8.
  • Unfall auf der Hauranbahn. In: Die Lokomotive. 1904, S. 49, online.