Haus der Krebs-Selbsthilfe
Das Haus der Krebs-Selbsthilfe, offiziell: Haus der Krebs-Selbsthilfe - Bundesverband e. V. (HKSH), in Bonn ist der zentrale Sitz von führenden gemeinnützigen Hilfsorganisationen, die sich bundesweit der Betreuung von Krebspatienten unterschiedlicher Erkrankungsformen widmen. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe fördert diese Selbsthilfe-Initiativen, um das Versorgungsnetz für krebskranke Bürger in der Bundesrepublik stetig zu verbessern. Seit 2013 beherbergt das Haus die Geschäftsstelle zehn solcher überregionaler Verbände. Die Zuweisung von Förderhilfe aus Spendengeldern für die Projektkoordination betrug im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 55.250 Euro.[1]
Geschichte
Das „Haus“ wurde im Jahr 2006 gegründet. Dafür stellte die Krebshilfe ihr früheres Verwaltungsgebäude (Thomas-Mann-Straße 40 in Bonn) zur Verfügung. Von dort aus hatte die Krebshilfe-Gründerin Mildred Scheel die Organisation zur Bekämpfung der Volkskrankheit Krebs aufgebaut und eine Vielzahl von lokalen Gruppen zur Selbsthilfe im Kampf gegen Krebs ermutigt.
Die Institutionen
Im Haus sitzen nachfolgende bundesweit tätige, von der Stiftung Deutsche Krebshilfe geförderte Selbsthilfeorganisationen. Bei diesen können auch Ansprechpartner in der Region erfragt werden:
- Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V.
- BRCA-Netzwerk e. V.
- Bundesverband der Kehlkopfoperierten e. V.
- Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.
- Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e. V.
- Deutsche Hirntumorhilfe e. V.
- Deutsche ILCO e. V. – Selbsthilfe bei Darmkrebs und Stoma
- Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe e. V.
- Frauenselbsthilfe nach Krebs – Bundesverband e. V.
- Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e. V.
Die Zusammenarbeit dieser Stellen ermöglicht einen ständigen Erfahrungsaustausch, die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und die bessere Abstimmung gemeinsamer Aktivitäten.
Ziel und Auftrag
Krebs-Selbsthilfegruppen sind nach der Akutbehandlung häufig erste und wichtige Anlaufstellen für Patienten.[2] Aus dem Erfahrungs- und Gedankenaustausch mit Gleichbetroffenen können Patienten Mut und Zuversicht schöpfen. Die Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind aufgrund der Erfahrungen mit ihrer eigenen Erkrankung Fachleute für Fragen des Alltags und der Lebensgestaltung. So können sie auf die speziellen praktischen und emotionalen Bedürfnisse von Krebskranken eingehen, über krankheitsbedingte Schwierigkeiten informieren und konkret helfen, etwa beim adäquaten Einsatz von Hilfsmitteln. In der Gruppe erfahren Betroffene, wie andere ihren Alltag bewältigen und was sie selbst tun können, um den Schock von Diagnose und Therapie zu überwinden.
Die Arbeit der Bundesverbände des Hauses der Krebs-Selbsthilfe ist auf Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet und den Prinzipien der klassischen Selbsthilfe verpflichtet: eigene und indirekte Betroffenheit, freiwillige Mitarbeit (Ehrenamt), Offenheit für alle Betroffenen sowie Neutralität und Unabhängigkeit.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stiftung Deutsche Krebshilfe, Geschäftsbericht 2015, Seite Nr. 50. Abgerufen am 22. September 2016
- ↑ Frauenselbsthilfe nach Krebs Bonn, 2011
Koordinaten: 50° 44′ 6″ N, 7° 5′ 40,7″ O