Heraeus Bildungsstiftung

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Heraeus Bildungsstiftung
(HBS)
Rechtsform Gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts
Bestehen seit 1965
Stifter Bertha Heraeus, Kathinka Platzhoff, Clara André
Sitz Hanau
Zweck
Vorsitz Beate Heraeus
Geschäftsführung Astrid Schulte
Website www.heraeus-bildungsstiftung.de
kein Zweck angegeben

Die Heraeus Bildungsstiftung (Bertha Heraeus und Kathinka-Platzhoff-Stiftung) ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hanau und Gesellschafterin des Familienunternehmens Heraeus. Sie setzt sich seit 1965 für verantwortungsbewusstes, langfristiges Denken und Handeln in Bildungsthemen ein und fördert Schulen durch überfachliche Fortbildungen ihrer Lehrkräfte und Schulleitungen im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung.

Geschichte der Stiftung

Gegründet wurde die Stiftung im Jahr 1965 durch Bertha Heraeus (1875–1967), Schwiegertochter des Hanauer Unternehmers Wilhelm Carl Heraeus, mit dem ursprünglichen Ziel, finanziell benachteiligten Kindern den Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Zustiftungen erhielt die Stiftung 1976 durch Kathinka Platzhoff (1896–1981) und 1981 durch Clara André (1893–1981), beides geborene Heraeus.[1] Seit 1976 trägt die Stiftung den Namen Bertha Heraeus und Kathinka Platzhoff Stiftung. Sie erhielt jedoch im Jahr 2010 im Zuge einer Neupositionierung den Namenszusatz Heraeus Bildungsstiftung, wie sie sich fortan nennt. Die Stiftung ist Mitglied im Stiftungsnetzwerk Initiative Frankfurter Stiftungen. Außerdem war sie von 2007 bis 2014 Mitglied von BioFrankfurt - Das Netzwerk für Biodiversität.

Stiftungstätigkeit

Im Fokus der Stiftungsarbeit steht die Erhöhung der Bildungserfolge an weiterführenden Schulen in Deutschland. Zu diesem Zweck fördert Stiftung Fortbildungsveranstaltungen wie Seminare, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Kamingespräche für Lehrer und Schulleiter. Die Anmeldung zu den Fortbildungsangeboten steht allen Lehrkräften von weiterführenden Schulen offen. Die Kosten werden zu ca. 90 % von der Stiftung getragen. Die Stiftungsaktivitäten unterteilen sich in drei Bereiche:

  • Kompetenzen entfalten: Weiterentwicklung persönlicher und sozialer Fähigkeiten von Lehrkräften im Berufseinstieg und bei Klassenlehrern. Im Seminar "Der Klassenlehrer im Kontakt: Konflikte, Kommunikation, Klassenerfolge", etwa erhalten Klassenlehrer Unterstützung für ihre alltäglichen Aufgaben. Praxistipps für Lehrkräfte in den ersten zwei Jahren ihres Berufslebens bietet Praxistraining und Live-Coaching für den Berufseinstieg.
  • Schule gestalten: In Seminaren für Schulleitungsteams werden Management-Kompetenzen im System Schule vermittelt. Das viermodulige Schulmanagement-Programm Schule professionell führen durchlaufen jährlich über 100 Schulleiter. Seit Ende 2012 kommt bei diesem Programm sowie beim Seminar "Feedbackkultur in der Schule entwickeln" ein technisch neu entwickeltes, wissenschaftliches 360°-Feedbackverfahren zum Einsatz, mit dessen Hilfe sich die Schulleiter von verschiedenen Personengruppen im Schulumfeld ein Feedback zu ihrer Arbeit einholen.
  • Zusammenhänge erleben: Veranstaltungen für Schulleitungen und Lehrkräfte mit dem Ziel, Schule und Gesellschaft zu vernetzen und sich mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen. Seit 2007 wird jedes Frühjahr unter Leitung von Nina Ruge die Podiumsdiskussion Pro Diversity veranstaltet, bei der vor rund 400 Gästen Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Schule (in der Vergangenheit z. B. Roland Koch, Michael Braungart, Volker Sommer, Frank Schätzing) über Themen, die Natur und Wirtschaft in Einklang bringen, diskutieren.

Ab Herbst 2016 wird die Stiftung erstmals ein Onlineseminar anbieten. Unter dem Titel „Zufrieden und erfolgreich - die Kunst, als Lehrer Schüler zu motivieren“ erfahren Lehrkräfte, wie sie die Lernmotivation ihrer Schüler besser verstehen.

Seit Anfang der 1970er Jahre hat die Stiftung im Rahmen ihrer Projekte und Programme mehr als 70.000 Teilnehmer, vorwiegend Schüler, Lehrer und Eltern, gefördert. Im Jahr 2015 erreichte die Stiftung mit ihren Fortbildungsangeboten etwa 2.400 Lehrkräfte und Schulleiter.

Stiftungsvorstand und Stiftungsbeirat

Die Stiftung wird derzeit durch einen fünfköpfigen, ehrenamtlich tätigen Vorstand und einen hauptamtlichen Geschäftsführer geleitet. Der Vorstand setzt sich zusammen aus: Beate Heraeus (Vorsitzende), Jürgen Heraeus (stellvertretender Vorsitzender), Alexandra Heraeus, Ursula Heraeus und Eric Seng, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Die Arbeit der Stiftung wird seit Mai 2014 von einem Stiftungsbeirat begleitet. Dem 26-köpfigen Gremium gehören Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Schulwesen an. Ziel der Beiratsgründung ist es, den Stiftungsgedanken „Persönlichkeit macht Schule“ stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Gemeinsam mit dem Vorstand und der Geschäftsführung soll der Beirat künftig aktuelle Themen der Bildungspolitik und deren gesellschaftliche Auswirkungen diskutieren und die Stiftung beratend begleiten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kathinka war die Ehefrau des Historikers und Universitätsrektors Walter Platzhoff.