Herminiimonas glaciei

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Herminiimonas glaciei

Herminiimonas glaciei

Systematik
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Betaproteobacteria
Ordnung: Burkholderiales
Familie: Oxalobacteraceae
Gattung: Herminiimonas
Art: Herminiimonas glaciei
Wissenschaftlicher Name
Herminiimonas glaciei
Loveland-Curtze, Miteva & Brenchley, 2009

Herminiimonas glaciei gehört zu den Ultramikrobakterien. Sie wurden von Wissenschaftlern in 120.000 Jahre altem Grönland-Eis aus 3042 m Tiefe entdeckt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herminiimonas glaciei ist gramnegativ und stäbchenförmig. Die Zellen sind etwa 0,5–0,9 lang und bis zu 0,3–0,4 Mikrometer breit. Das Zellvolumen beträgt 0.043 µm3, damit zählt die Art zu den Ultramikrobakterien. Hierzu werden Bakterien gestellt, die ein Zellvolumen kleiner als 0,1 µm3 besitzen.

Herminiimonas glaciei besitzt ein bis zwei große Flagellen am Zellende (polar) und / oder ein bis drei seitlich (lateral) gelegene Flagellen. Es wird vermutet, dass die großen Flagellen dazu verwendet werden, den kleinen Körper durch die Spalten im Eis zu bewegen und so in der extrem nahrungsarmen Umgebung genügend Energie zu sammeln.

Die Gruppe um Jennifer Loveland-Curtze konnte die Bakterien erst nach einem langwierigen Verfahren zum Wachstum anregen. Dabei wurden sie zunächst sieben Monate bei 2 °C unter anaeroben Bedingungen in einen speziellen Medium (R2B)[1][2] und dann weitere viereinhalb Wochen bei 5 °C auf einem Casein-Soja-Pepton-Agar gezüchtet. Die Farbe der Kulturen ist weiß bis hellbraun, wobei die Originalkultur braun-violett gefärbt war.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art Herminiimonas glaciei zählt zu der Familie der Oxalobacteraceae, welche zu der Ordnung Burkholderiales der Proteobacteria gestellt wird. Sie wurde im Jahr 2009 von Jennifer Loveland-Curtze et al. neu beschrieben.

Ihre nächsten Verwandten sind Herminiimonas saxobsidens (99,6 % Ähnlichkeit im Genom), Herminiimonas arsenicoxydans (98,4 %), Herminiimonas aquatilis (97,6 %) und Herminiimonas fonticola (97,9 %).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. J. Reasoner und E. E. Geldreich: A new medium for the enumeration and subculture of bacteria from potable water. In: Applied and Environmental Microbiology. (1985) 49 (1), S. 1–7
  2. Vanya I. Miteva und Jean E. Brenchley: Detection and isolation of ultrasmall microorganisms from a 120,000-year-old Greenland glacier ice core In: Applied and Environmental Microbiology (2005), 71(12): S. 7806–7818. doi:10.1128/AEM.71.12.7806-7818.2005

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jennifer Loveland-Curtze, Vanya I. Miteva, Jean E. Brenchley: Herminiimonas glaciei sp. nov., a novel ultramicrobacterium from 3042 m deep Greenland glacial ice Free. International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology 59 (6), 1. Juni 2009; S. 1272–1277. doi:10.1099/ijs.0.001685-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Herminiimonas glaciei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien