Holzfassade

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Schweizer Pavillon Expo 2000 Hannover von Peter Zumthor an der Expo 2000.

Als Holzfassade werden alle Fassadensysteme an Gebäuden bezeichnet, die aus Profilen und Platten aus Vollholz oder Materialien mit Rohstoffanteilen aus Holz sind. Mit Ausnahme des massiven Holzblockbaus sind alle diese Fassaden nicht tragend und Verkleidungen. Man kann die Systeme nach ihrer Verarbeitung in vier Kategorien einteilen:

  1. Waagerechte Profile
    Die älteste Form dieser „Fassadenart“ ist wohl der Blockbau, indem Baumstämme mit einfachen Werkzeugen wie Axt und Säge waagerecht aufeinander geschichtet wurden. Mit den ersten Sägemühlen des Mittelalters wurde die Herstellung von Brettern wirtschaftlich. Diese Bretter wurden in der waagerechten Form als Stülpschalung an Fachwerkkonstruktionen genagelt.
  2. Senkrechte Profile
    Bei den senkrechten Profilen ist die Boden-/Deckelschalung die älteste und bekannteste Form. Dabei wird auf einer Konstruktion zunächst eine untere Lage von Brettern (Bodenbretter) mit Abstand aufgenagelt. Die dabei entstandenen Fugen werden durch eine zweite Lage (Deckbretter) überdeckt.
  3. Schindel
    In holzreichen, meist gebirgigen Gebieten sind die durch reine Handarbeit in langen Winterabenden herzustellenden Holzschindel die meistverwendeten Holzfassaden. Dabei werden aus einem Baumstamm Scheiben in Schindellänge abgeschnitten und anschließend gespalten.
  4. Flächige Fassaden
    Platten als Fassaden sind seit der Erfindung von Sperrholzplatten immer wieder ein Thema, konnten sich aber nie so durchsetzen wie z.B. der Blockbau oder die Schindelfassaden. Der Feuchtigkeitsausgleich des Holzes führt zu einem permanenten Quellen und Schwinden des Holzes, und der Verbund von Bindemittel und Holz strapaziert die sichtbare oberste Deckschicht sehr stark. Allerdings gibt es seit einigen Jahren ausgereifte Techniken, die bei einer sorgfältigen Verarbeitung dauerhaft architektonisch anspruchsvolle wartungsarme Fassaden möglich machen. Diese Verfahren sind UV-beständig und verhindern das Reißen und Aufquellen des Holzes. Ein periodischer Anstrich des Holzes mit Holzschutzlasur entfällt.

Geschichte

Die Geschichte des Holzbaus und der Holzfassaden ist eng mit der Entwicklung der Werkzeuge verbunden:

  1. Mit den ersten Äxten wurden Palisaden und Blockhäuser errichtet.
  2. Mit Sägen ließen sich Holzverbindungen wie Zapfen und Blätter herstellen und ermöglichten damit den Fachwerkbau.
  3. In den reichen Holzgegenden wie der Alpenregion sind in langen Winterabenden Holzschindeln von Hand gespalten worden.
  4. Mit den Sägemühlen des Mittelalters wurden Bretter und Bohlen geschnitten, die man als Schutz gegen Wind und Wetter an Fachwerke nageln konnte.
  5. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert machte gleichförmige Holzbauteile mit Längsverbindungen wie Nut + Feder wirtschaftlich und zum Massenprodukt.
  6. Der Zusatz von Leim und Klebstoff ermöglichte die Herstellung großformatiger Holzplatten für den Einsatz im Bauwesen.

Aus diesen Entwicklungsschritten haben sich die jeweiligen Holzfassaden erhalten und stehen uns heute als große Auswahl zur Verfügung.

Weblinks