Hyperbel (Sprache)
In der Sprachwissenschaft bezeichnet man als Hyperbel (Vorlage:ELSalt2 hyperbolé „Übertreffung, Übertreibung“, von ὑπερβάλλειν hyperballein „über das Ziel hinaus werfen“) das rhetorische Stilmittel der Übertreibung.[1] Das zugehörige Adjektiv ist hyperbolisch.[2] Der Gegensatz zur Hyperbel ist die Untertreibung.
Beispiele
Zitate aus der Literatur
- „Ein Schneidergesell, ein niedlicher, kleiner junger Mensch, so dünn, dass die Sterne durchschimmern konnten“ (Heinrich Heine: Reisebilder – Die Harzreise)
- „Dort sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder.“ (Hans Christian Andersen: Das Feuerzeug)
- „Der Schuss, der um die ganze Welt gehört wurde“ (R.W. Emerson), bezieht sich auf den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg
Beispiele aus der Bibel
- „Warum schaust du also auf den Splitter im Auge deines Bruders, beachtest aber nicht den Balken in deinem eigenen Auge?“ (Mt 7,3 EU).
- „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (Mk 10,25 EU), siehe Gleichnis vom Nadelöhr
- „Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt!“ (Mt 23,24 EU)
Wörter und Redensarten
- todmüde
- blitzschnell
- Schneckentempo
- unendlich lang
- wie Sand am Meer
- ein Meer von Tränen
Siehe auch
- Tropus (Rhetorik)
- Amplificatio (Auxesis)
Einzelnachweise
- ↑ Duden online: Hyperbel
- ↑ Duden online: hyperbolisch