Iatrotheologie

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Iatrotheologie (griech. iatros: Arzt, Heilkundiger) ist der Versuch, Krankheit als Teil göttlichen Wollens und Handelns zu verstehen, auch wenn natürliche Ursachen möglicherweise erkennbar sind. Krankheit wird dabei als göttliche Strafe oder Weg verstanden.[1] Ausprägungen der christlichen Iatrotheologie sehen Krankheitsursachen in der Erbsünde oder in kollektiven oder individuellen „Verfehlungen“.[2] Im christlich geprägten Kulturkreis wird andererseits Jesus Christus zur Leitfigur der Iatrotheologie als „Heiland der Welt“, als „großer Arzt“ (christus medicus), der Wunder-Heilungen vollbringt.[3]

Als ein wichtiger Vertreter der iatrotheologischen Richtung wird der Hallenser Arzt Michael Alberti angesehen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Eckart, Geschichte der Medizin, 1990, S. 83
  2. Axel W. Bauer: Axiome des systematischen Erkenntnisgewinns in der Medizin, in: Der Internist 38 (1997) 299-306 (Memento vom 8. Oktober 2009 im Internet Archive)
  3. Heinz Schott: Die Chronik der Medizin, Chronik Verlag 2000, S. 36