Islamisches Kulturzentrum Bremen

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Das Islamische Kulturzentrum Bremen e.V. (IKZ Bremen) ist ein Moscheeverein in Bremen-Mitte. Das Zentrum befindet sich am Breitenweg in der Nähe des Bremer Hauptbahnhofes. Die Moschee wird hauptsächlich von nordafrikanischen Muslimen besucht. Der IKZ Bremen ist aus der marokkanischen Abu-Bakr-Moschee in der Duckwitzstraße hervorgegangen. Neben dem 2014 von Innensenator Ulrich Mäurer verbotenen „Kultur- und Familienverein“ in Bremen-Gröpelingen gilt das „Islamische Kulturzentrum“ am Breitenweg als Hochburg der Salafisten in Bremen.[1]

Durchsuchung 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Islamische Kulturzentrum am Breitenweg ist am 1. März 2015 im Rahmen einer bundesweiten Aktion des Innenministeriums durchsucht worden. Dabei waren rund 130 Polizisten im Einsatz. Bei dem bundesweiten Großeinsatz wurden in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen insgesamt 23 Vereins- und Privaträume eines bundesweit agierenden Netzwerks von Salafisten durchsucht. Ziel der Aktion war es unter anderem das „Islamische Kulturzentrum Bremen“ zu verbieten.[2][3][4] Im Nachgang urteilte das Landgericht Bremen, dass die Durchsuchung verfassungswidrig war.[5]

Nähe zum radikalen Islam und zu Salafisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bremer Innensenator verdächtigt den Verein, wie auch bei dem ähnlich ausgerichteten Verein „Einladung zum Paradies e. V.“ (Braunschweig und Mönchengladbach) die verfassungsmäßige Ordnung durch einen islamischen Gottesstaat ersetzen zu wollen. Die Durchsuchungen 2015 sollten zeigen, „ob sich der bisherige Anfangsverdacht bestätigt“, so das Ministerium.[2]

Der Verein wird vom Verfassungsschutz beobachtet.[6] Im Jahr 2022 urteilte das Verwaltungsgericht Bremen, dass eine vom Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) angeordnete Abschiebung eine tunesischen Imams des IKZ Bremen, nicht durchgeführt werden darf, da aus den vom Verfassungsschutz zusammengetragenen Aussagen des Imams in den Predigten keine Unterstützung terroristischer Organisationen ließe.[7][8][9]

Reportage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reimar Paul: Grüne für Vereinsverbot: Offensive gegen Salafisten. In: taz.de. 23. Oktober 2014, abgerufen am 7. März 2024.
  2. a b Razzia am Breitenweg. In: taz.de. 15. Dezember 2010, abgerufen am 7. März 2024.
  3. Bremen:. In: Der Spiegel. 28. Februar 2015, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  4. Ansgar Siemens: Islamisches Kulturzentrum in Bremen: "Sie haben uns gedemütigt". In: Der Spiegel. 4. März 2015, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  5. Ansgar Siemens: Bremen: Razzia in IKZ-Moschee war rechtswidrig. In: Der Spiegel. 8. Juli 2015, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  6. Behörde: Islam-Zentrum Rückzugsraum für Terror-Verdächtige. 9. März 2016, abgerufen am 14. Juli 2023.
  7. Bremer IKZ: Umstrittener Imam darf weiter predigen. 1. September 2022, abgerufen am 14. Juli 2023.
  8. Adrian Altmayer: Salafistischer Imam: Hassprediger im Visier der Behörden - SPIEGEL TV. In: Der Spiegel. 14. Juli 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  9. Hubert Gude: (S+) Bremer Moscheeverein im Visier: Warum ein salafistischer Hassprediger nicht abgeschoben werden kann. In: Der Spiegel. 13. März 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Juli 2023]).

Koordinaten: 53° 5′ 9,06″ N, 8° 48′ 12,64″ O