Jeong Kwan

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Jeong Kwan (koreanisch 정관; geb. 1957 in Südkorea) ist eine südkoreanische buddhistische Nonne, die weltweit mit ihrer Tempel-Kochkunst bekannt wurde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeong Kwan wurde in Südkorea geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf. Schon in ihrer Kindheit, im Alter von sieben Jahren, begann sie, Nudeln von Hand herzustellen.[1] Der frühe Tod ihrer Mutter führte sie zur buddhistischen Lehre, die fortan ihren Lebensweg bestimmte.[1] Im Alter von 17 Jahren verließ sie den Bauernhof und trat zwei Jahre später einem Orden von Zen-Nonnen bei.[1] Seither lebt und arbeitet sie in der Abgeschiedenheit des Chunjinam-Einsiedlerhauses des Baegyangsa-Tempels, umgeben von den Bergwäldern südlich von Seoul.[1] Ihre kulinarischen Fähigkeiten entwickelte sie im Tempel, wo sie eine tiefe Verbindung zur buddhistischen Spiritualität und zur Kochkunst fand.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeong Kwan hat keine formale kulinarische Ausbildung, dennoch wird sie weltweit für ihre Kochkunst geschätzt, die sich in der traditionellen koreanischen Tempelküche manifestiert.[1] Diese Küche zeichnet sich durch eine einfache, vegetarische und saisonabhängige Zubereitung aus, die ohne Fleisch, Fisch, Milchprodukte sowie Knoblauch und Zwiebeln auskommt.[2] Kwan setzt auf eine intime Verbindung mit ihren Zutaten, die sie überwiegend selbst anbaut und die sie durch Prozesse wie die Fermentierung veredelt.[1] Ihr Kochstil weckte das Interesse von Spitzenköchen wie Eric Ripert und René Redzepi und wurde durch die Netflix-Serie Chef’s Table einem breiten Publikum bekannt.[2] Sie betreibt kein eigenes Restaurant und vermeidet kommerzielle Auszeichnungen, was ihren Idealen des Zen-Buddhismus von Bescheidenheit und Selbstgenügsamkeit entspricht.[1] Der Schweizer Echtzeit Verlag veröffentlichte ein Kochbuch, das ihre Rezepte und die Lebensweise im Kloster dokumentiert.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hoo Nam Seelmann und Véronique Hoegger: Jeongkwan Snim. Ihre koreanische Tempelküche. Echtzeit-Verlag, Basel 2024. ISBN 9783906807355

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Jeff Gordinier: Jeong Kwan, the Philosopher Chef. In: nytimes.com. 16. Oktober 2015, abgerufen am 18. April 2024 (englisch).
  2. a b Condé Nast: From Her Remote South Korean Temple, Monk Jeong Kwan Continues to Inspire the Culinary Elite. In: vogue.com. 9. Oktober 2023, abgerufen am 18. April 2024 (englisch).
  3. Stefan Zucker: Köchin Jeongkwan Snim: Eine koreanische Nonne wird zum Star der veganen Küche. In: srf.ch. 28. Juni 2023, abgerufen am 18. April 2024.