Joachim Schmidt (Politiker, † 1572)

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Joachim Schmidt, auch Joachim Schmied († 1572),[1] war Bürgermeister von Görlitz.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmidt saß seit 1548 bis zum Jahr 1572 im Görlitzer Rat.[2] Er entstammte der sehr angesehenen und reichen Familie Schmidt.[3] Am Gedenktag Unserer Lieben Frauen des Jahres 1431 hatte Hans Schmidt („Smit“) aus Görlitz, ein Vorfahre Joachims, aus Augsburg von Kaiser Sigismund einen Wappenbrief erhalten. 1530[2] und 1531 besserte König Ferdinand das Wappen. 1541 fügte Karl V. den Adel hinzu.[4] Die Wappenbesserung und Adelung von 1531 bzw. 1541 fehlen im kaiserlich-königlichen Adelsarchiv und die Auskünfte darüber könnten Irrtümer aus den Wappenbesserungen in den Jahren 1530 und 1551 sein. Am 12. oder 15. Dezember 1551 wurde das Wappen für Joachim und seinen Bruder Johann gebessert. Karl V. erhob sie in den rittermäßigen Adel.[2][4] In den Jahren 1556, 1560 und 1564 war Joachim Schmidt Bürgermeister von Görlitz.[5] Er war in erster Ehe mit Katharina, Tochter Sebastian Schützes des Älteren, und in zweiter Ehe mit Magdalena Hoffmann verheiratet.[3]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tochter Magdalena heiratete am 22. April 1577 Sebastian Hoffmann.[6]

Der Sohn Georg studierte in Wittenberg, wohnte in der Görlitzer Petersstraße 13, wurde 1573 Ratsherr, 1574 Skabinus, 1575 und 1580–1584 Stadtrichter und in den Jahren 1587, 1590 Bürgermeister.[7]

Der gleichnamige Sohn Joachim (1556–1600) wurde ebenfalls Ratsherr und war ein reicher Kaufmann.[8]

Am 28. Mai 1583 besserte Rudolph II. das Wappen Joachims Familie ein weiteres Mal und erneuerte den Adel seiner Söhne Joachim, Georg und seines Neffen Benedict. Sie schrieben sich seitdem Schmidt von Schmiedebach.[2][4]

Der Bürgermeister Joachim ist vereinzelt auch unter dem Namen Joachim Schmidt von Schmiedebach zu lesen,[9] wobei dieser Namenszusatz erst mit der Adelsbestätigung seiner Söhne bzw. Neffen entstand, als er selbst schon nicht mehr lebte.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Max Gondolatsch: Der Personenkreis um das Görlitzer Convivium und Collegium Musicum im 16. und 17. Jahrhundert. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 112. Die Gesellschaft, 1936, S. 111 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  2. a b c d Abgestorbener Adel der preussischen Provinz Schlesien. In: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Bauer und Raspe, 1882, S. 97 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  3. a b Johannes Trillmich: Sebastian Hoffmann, ein Görlitzer Bürgermeister um 1600. In: Richard Jecht (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin. Band 90. Görlitz 1914, S. 12 (org.pl [PDF]).
  4. a b c Adelslexikon der preußischen Monarchie. Zweiter Band. L–S. S. 387 (digitale-sammlungen.de).
  5. Verzeichnis der Bürgermeister zu Görlitz. 1. Juli 1839, S. 15 (slub-dresden.de).
  6. Neues Lausitzisches Magazin. Band 111–112. Die Gesellschaft, 1935, S. 85 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  7. Klaus Garber, Heinz Wismann, Winfried Siebers: Europäische Sozietätsbewegung und demokratische Tradition: Die europäischen Akademien der Frühen Neuzeit zwischen Frührenaissance und Spätaufklärung. Walter de Gruyter, 2014, ISBN 978-3-11-096324-3, S. 1171 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  8. Klaus Garber, Heinz Wismann, Winfried Siebers: Europäische Sozietätsbewegung und demokratische Tradition: Die europäischen Akademien der Frühen Neuzeit zwischen Frührenaissance und Spätaufklärung. Walter de Gruyter, 2014, ISBN 978-3-11-096324-3, S. 1168 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  9. Max Gondolatsch: Der Personenkreis um das Görlitzer Convivium und Collegium Musicum im 16. und 17. Jahrhundert. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 112. Die Gesellschaft, 1936, S. 85 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).