Johann Büchel V.

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Johann Büchel V. (* 1754; † 1842) war Tuchmacher, Zunftmeister, Ratsherr, Hochgerichtsschöffe und letzter kurtrierischer Bürgermeister der Stadt Münstermaifeld.

Leben und Werk

Durch den frühen Tod seines Vaters musste er die begonnenen Studien abbrechen und begann eine Handwerkslehre zum Tuchmacher. Tüchtig auf seinem Gebiet entwickelte er eigene Walk-, Wirk- und Färbemethoden und erlangte großen Reichtum. Während des Besatzungs- und Revolutionswirkens ließ er sich mehrfach dazu überreden, das Bürgermeisteramt in Münstermaifeld zu übernehmen. Sein gesamtes Bargeld opferte er indem er es für Kontributionen und die Besatzungskosten vorstreckte. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage geriet er dann selbst in Schulden. Sein damaliger Besitz wurde versteigert. Als keines seiner 11 Kinder für ihn bürgen wollte musste er sogar ein Jahr im Koblenzer Schuldturm ausharren. Später wurde die Summe vor Gericht mit einer geringen Summe abgefunden. Seit der Zeit setzte er seiner Unterschrift folgenden lateinischen Hexameter in Abkürzungen hinzu: Pro meritis male tractarunt Agamemnona Grai (deutsch Die Griechen haben dem Agamemnon seine Verdienste schlecht vergolten; frei übersetzt: „Undank ist der Welt Lohn.“)

Kraft seines Amtes hatte Büchel Zugang zu vielen Schriften und Urkunden, die er neben zahlreichen sonstigen Überlieferungen – auch Dank seiner Kenntnisse in Latein, auszuwerten verstand. Er verfasste als Polygraph ein für Münstermaifeld überaus wichtiges, mehrbändiges Chronikenwerk, Erbauungsbücher und Berufskundliches, insgesamt etwa 80 Bände.

Quellen

  • H. Gappenach: Münstermaifelder Heimatbuch. 1. Auflage von 1960, S. 47ff.