Johann Gottfried von Lorenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Gottfried Lorenz, ab 1790 Freiherr von Lorenz (* 1737 in Mittweida; † 21. September 1792 in Mittweida) war ein deutscher Kauf- und Handelsmann, Fabrikbesitzer sowie kursächsischer Kammerrat und Rittergutsbesitzer. Er war Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Kleinmilkau, Podelwitz, Burkartshain, Mühlbach, Mockritz, Döschitz, Jeßnitz, Zöschau und Plotha bei Belgern.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er stammte aus der Kaufmannsfamilie Lorenz aus der sächsischen Stadt Mittweida, wo sein gleichnamiger Vater Johann Gottfried Lorenz († 22. August 1782 in Mittweida) Bürgermeister war. Jener erhielt am 13. Dezember 1773 die Schriftsässigkeit für sein Rittergut Klein-Milkau[1] und war in zweiter Ehe mit Johanna Elisabeth Ruppold verheiratet.

Johann Gottfried von Lorenz war in Mittweida als Kauf- und Handelsmann hauptsächlich für Kattun und Barchent zu erheblichem Wohlstand gelangt und galt am Ende seines Lebens als reichster Privatmann in Sachsen. Auch war er Fabrikbesitzer in Mittweida.[2]

Er heiratete Christiana Sophia Scheibe (1742–1817) aus Waldheim, mit der er die Söhne Gottfried August von Lorenz, Friedrich von Lorenz und Johann Christian von Lorenz hatte,[3] sowie die Töchter Johanne Wilhelmine von Lorenz († 1850), nachmals Erbin von Rittergut Podelwitz, und Johanne Auguste von Lorenz, verheiratete von Gablenz.[4]

1787 war er kursächsischer Titular-Kammerrat,[5] wurde aber schon 1785 Kammerrat genannt. Als kursächsischer Kammerrat wurde er am 7. August 1790, in der Zeit, als Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen das Reichsvikariat innehatte, in den Freiherrenstand erhoben.[6]

Das heutige Rathaus Haus II in Mittweida wurde um 1775 von Lorenz als Bürgerhaus im Stil des Rokokos errichtet[7].

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lausitzisches Magazin oder Sammlung verschiedener Abhandlungen und Nachrichten zum Behuf der Natur-, Kunst-, Welt- und Vaterlandsgeschichte, der Sitten, und der schönen Wissenschaften,, Jg. 25, Johann Friedrich Fickelscherer, Görlitz 1792, S. 6, S. 369.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1865, Jg. 15, Justus Perthes, Gotha 1864, S. 594 f.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1941, B (Briefadel), Jg. 91. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1940, S. 263 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klein-Milkau, in: Magazin der Sächsischen Geschichte. Hrsg. Johann Christian Hasche, Selbstverlag, Dresden 1785, S. 638.
  2. Digitalisat, von Lorenz (1790) bei schlossarchiv.de (Memento vom 25. März 2017 im Internet Archive)
  3. Leipziger gelehrtes Tagebuch auf das Jahr 1798, Jg. 7, Weidmann, Leipzig 1807, S.73
  4. Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, No. 129, 13. August 1805, Beylage, Hamburg 1805, S. 5.
  5. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1787, Weidmann Erben und Reich, Leipzig 1787, S. 97.
  6. F. Baron de la Motte Fouqué: Zeitung für den deutschen Adel, Jg. 3, Nr. 31, Sonnaband 16. April, 1842, S. 154.
  7. Städtebauliche Erneuerung in Mittweida (2014), S. 29 (PDF; 38 MB)